23. April 2019

Katana ZERO im Test

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Mit Katana ZERO erwarten euch ein Katana-schwingender Auftragskiller, eine Menge Neonfarben, Synthiemusik und 80s-Feeling, sowie ein dicker Batzen an schnellen Kämpfen und literweise Blut. Ob sich der Indie-Titel aus dem Hause Askiisoft und Devolver Digital für die Nintendo Switch und den PC so sehr lohnt, wie es auf den ersten Blick und mit seiner USK 18-Freigabe scheint, erfahrt ihr in meinem Test.

Samurai-Auftragskiller auf Drogen

In Katana ZERO schlüpft ihr in die Rolle eines Samurais, der für seinen Auftraggeber sowie Psychiater auf dessen Anweisung hinweg bestimmte Personen im Spiel eliminiert und ausschaltet. Dies geschieht je nach Auftrag besonders blutig und tödlich, nach vorheriger Anweisung ist es jedoch auch möglich schleichend vorzugehen und ohne ein Blutbad auszukommen – ob dies gelingt, kann sich während des Spielens eines Levels jedoch schlagartig ändern, wie auch der Bezug zu eurem Auftraggeber. Dessen Vertrauen und die Zufriedenheit euch gegenüber können sich unter Umständen verändern, wenn ihr die Aufträge nicht wie vorab besprochen, ausführt.

Nach jedem Levelabschluss geht ihr in euer Zuhause zurück, trinkt einen Kräutertee (!) und legt euch schlafen. Am nächsten Morgen holt ihr euch bei eurem Auftraggeber ein neues Auftragsdossier sowie eure Medikamente, vielmehr die Droge mit dem Namen Chronos ab. Diese ermöglicht es euch die Zeit zurückzuspulen und zu verlangsamen – und glaubt mir, dieses Gimmick werdet ihr brauchen.

Katana ZERO Test

Actionperle mit grandios erzählter Story

In der Story des Spiels finden sich mehrere Twists und gut durchdachte Erzählungen sowie Gespräche wieder. Unterhaltungen finden über Textboxen statt, es bleibt euch an dieser Stelle selbst überlassen euren Gesprächspartner ausreden zu lassen und eine von mehreren möglichen Antworten auszuwählen oder ihn gar zu unterbrechen. Wie auch der Abschluss eines Levels wirken sich euer Umgang mit NPCs und die ausgewählten Antworten in Gesprächen auf den weiteren Spielverlauf und die Lösung verschiedenster Situationen aus. Viel lässt sich in diesem Test von der Story leider nicht preisgeben ohne eine Überraschung vorwegzunehmen, jedoch wird das sichtlich actionreiche Gameplay immer wieder durch spannende und interessante Storypassagen entschleunigt.

Katana ZERO Test

Viele Tode, viel Blut und extrem viel Spaß

Katana ZERO spielt in einer 2D-Perspektive, in der ihr euch nach alter Sidescrolling-Manier und mit einem dynamischen Kampfsystem über unterschiedliche Etagen und Schauplätze und durch eine Masse feindlich gesinnter Gegner fortbewegt. Kämpfe führt ihr über euer Katana oder Gegenstände wie Flaschen und Messer aus, die ihr in der Umgebung aufsammeln und eurem Gegner entgegen schmeißen könnt. Ähnlich wie zuvor in Hotline Miami endet ein gegnerischer Angriff oftmals tödlich und die Zeit wird wie bei einem VHS-Tape zurückgespult, um den jeweiligen Levelabschnitt erneut zu spielen.

Trial and Error liegt bei weitem nicht jedem, in diesem Fall ist der Lerneffekt und der Drang die Story weiter zu verfolgen und Kämpfe erfolgreich zu bestreiten allerdings enorm hoch, weshalb die eingesteckten Treffer, vor allem gegenüber Gegnern mit Schusswaffen, zu verschmerzen sind. Zudem habt ihr die Möglichkeit Angriffen durch eine Ausweichrolle oder das Verlangsamen der Zeit besser und zielsicherer auszuweichen – diese Techniken sind spätestens nach der ersten halben Stunde im Spiel angeeignet und werden immer mehr zur Gewohnheit. Letztlich benötigt es in den meisten Fällen jedoch mindestens 10 Versuche, um einen Abschnitt erfolgreich zu bestreiten. Trotzdem lässt Katana ZERO euch als Spieler nicht mehr los, eine Pause oder gar das Beenden des Spiels, weil die Arbeit oder das Privatleben ruft, erscheint nahezu unmöglich. Untermalt wird all dies durch einen wirklich coolen und stimmigen Soundtrack, der sich dem Spiel und seiner charmanten Pixelgrafik perfekt anpasst.

Fazit

Wer für den PC oder die Switch nach einer coolen Plattformer-Indieperle für mit toll umgesetzter Pixelgrafik, einem rasanten und packenden Kampfsystem sowie einer für das Genre ungewöhnlich detailliert ausgearbeiteten Story sucht, die auch technisch absolut rund läuft, sollte diesen Titel keinesfalls verpassen. Eine durch die schnellen und riskanten Kämpfe entstandene Hürde dürfte ausschließlich das Trial & Error-System, oder aber die kurze Spieldauer von etwa 5 Stunden darstellen. Mit einem Preis von max. 15 € lässt sich für die Qualität und den großen Spielspaß in meinen Augen allerdings nicht meckern. Fans von Spielen wie Hotline Miami können ohne Bedenken zugreifen… ach wisst ihr was, eigentlich sollte jeder von euch Katana ZERO zumindest eine Chance geben – für mich auf jeden Fall ein Anwärter für meine Topspiele 2019!

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