Samurai Spirits erschien erstmals anfangs der 90er Jahre von SNK auf den Neo Geo Arcade Automaten und führte später seine Reise als Samurai Shodown bis hin zu den PS3 und Xbox 360 Konsolen, sowie dem PC fort. Umso mehr freut es mich, als alter Kampfspiel-Fan, dass das Franchise nicht tot ist und fortgesetzt wird.

Wenn man ein Spiel wie Samurai Shodown mit Street Fighter gleichsetzt, ist es in etwa so als vergleiche man Äpfel mit Birnen. Warum sich aber ein Game wie Samurai Shodown nicht hinter den bekannten Beat em Ups verstecken muss und sich durchaus sehen lassen kann, verrate ich Euch in meinem Test.

Zunächst einmal sollte man das jetzige Samurai Shodown nicht mit dem gleichnamigen Original verwechseln. Dieser Titel ist eher ein ist ein Soft-Reboot der Serie, welches zwischen Samurai Shodown V und dem Original liegt. Das heißt, dass auch neue Spieler, oder Spieler, die überhaupt keine Vorkenntnisse der Serie und der Geschichte des Spiels haben, hier leicht einsteigen und sich wohl fühlen können.

Der Story-Modus klatscht in diesem Sinne auch den fehlenden Arcade-Modus ab und ist als diesen zu Bezeichnen. Wir durchlaufen eine Geschichte des ausgewählten Kämpfers, welche durch Zwischensequenzen unterstützt wird. Die Handlung bietet uns trotzdem ein klassisches Arcadefeeling. Man kann behaupten, dass SNK dieses Samurai Showdown etwas entstaubt hat. Schwierige Mechaniken, Überflüssiges und komplizierte Spezialattacken wurden aus dem Titel gestrichen. Diese Entschlackung könnte den Ultrahardcoefans der ersten Stunde eventuell einen Grund zum Meckern geben, ich hingegen bin froh, ein Spiel zu haben, welches einfach zugänglich ist und nicht mit komplexen Tastenfolgen nervt.

Im Wesentlichen unterscheidet sich Samurai Shodown von anderen Kampfspielen darin, dass das Augenmerk auf Samurai Schwertkämpfe gerichtet ist und nicht auf eine Prügelei, in der man draufhaut, was das Zeug hält, fette Combos ausführt und durch die Gegend springt. Klar kann man das bei Samurai Shodown auch versuchen, aber man wird schnell lernen, dass man siegreicher ist, wenn man den Kampf taktischer angeht. Manchmal ist es ein gezielter Hieb oder Stich, der zwischen Sieg und Niederlage entscheiden kann.

Man kann, wenn man das möchte, sich auch rein auf Reichweite, Geduld und Timing fokussieren. Ich selbst stand auch schon dem einen oder anderen vermeintlichen übermächtigen Gegner gegenüber, der seine Schwerter nur so fliegen lassen hat. Bleibt man aber ruhig und landet gezielt seine Treffer zum richtigen Zeitpunkt, so könnte das auch ein Mittel zum Erfolg sein. Wir können aber auch unsere Schadensleiste füllen und einen gut getimedten Spezialangriff ausführen. Unser Kampfstil, unsere Entscheidung. Ist uns Samurai Shodown zu schwer, dürfen wir natürlich auch am Schwierigkeitsregler drehen.

Die Fortgeschrittenen Spieler können sich an einer Reihe von Mechaniken des Spiels austoben. Es gibt Waffenkollisionen, Waffenablenkungen, Super-Spezialattacken, Techniken zum Waffenspringen und die Blitzklingentechnik. Ich selbst gebe an dieser Stelle zu, dass ich trotz optionaler Tutorials nie bewusst viele Mechaniken auslösen konnte, aber einstecken musste ich sie schon. Mit der linken Schultertaste können wir, wenn die entsprechende Leiste voll ist,  einen Rage Burst Modus auslösen. Entweder verdoppeln wir in dieser kurzen Zeit unseren Angriffsschaden, oder wir drücken die Taste erneut und führen einen direkten Spezialangriff aus.

Insgesamt beinhaltet Samurai Shodown 16 Kämpfer. Es hört sich zwar nicht nach besonders viel an, aber die Auswahl ist klasse. Für jeden Spieler ist ein Kämpfer dabei. Wer sich nicht sicher ist, sollte einfach mal jeden Kämpfer ausprobieren. Von Allrounder, wie Haohmaru, bis hin zu dämonischen Wesen, Mischgöttin Nakoruru, oder den dicken trägen, aber starken, Riesen Earthquake ist alles dabei und es wird für eine Menge Abwechslung gesorgt.

Den Kern an Modi, den uns Samurai Shodown bietet, ist ausgezeichnet. Wir vermissen hier nichts. Wir bekommen die Modi, die einfach in keinem Kampfspiel fehlen dürfen: Versus, Online, Herausforderungsmodi gegen Geister, Überlebensmodus und Trainings-Dojo. Viele Beat em Up-Fans kaufen sich diese Spiele hauptsächlich nur, um sie online zu spielen. Ich bin da ziemlich klassisch. Am liebsten spiele ich Beat em Ups zu Hause mit bzw. gegen Freunde, oder einfach mal den Storymode durch. Zwar sind DLCs ein weiterer Plan der Entwickler, dennoch vermisse ich im Spiel nichts. Wenn wir in der ersten Veröffentlichungswoche das Spiel unser Eigen nennen, so bekommen wir den ersten DLC mit neuen Kämpfern sogar gratis geliefert.

Fazit

Samurai Shodown beweist, dass SNK seinen Kampfgeist noch hat. Es wurde genug Staub vom Franchise gepustet und frischer Wind reingebracht, sodass Neueinsteiger auch Ihren Spaß und einfachen Zugang finden werden. Der Look passt zur Stimmung, der Soundtrack ist genial und die Kämpfe flüssig. Ich hoffe, dass die Beat em Up-Fans zugreifen und das Franchise vor dem Aussterben bewahren. Manchmal wollen die Texturen nicht so und auch ein richtig echter Story- bzw. Arcademodus fehlt, dennoch weiß das Spiel zu begeistern. Samurai Shodown bietet uns den perfekten Einstieg um mit der Serie zu beginnen. Unter dem Strich bietet uns Samurai Shodown eine Mischung, die sowohl auf Amateur- als auch auf Profiebene Spaß macht.

Wertung

8.4

Wertung

8.4/10
  Review
Next Post

Toki im Test

29. Juni 2019 0
Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert