American Horror Story

By on 7. Mai 2013 0 344 Views

Achtung, Fangirl-Alarm!

Ich mag es ja selbst nicht gern, wenn jemand versucht mich zu missionieren. Deshalb tue ich auch immer so, als sei niemand zu Hause, wenn die Zeugen Jehovas klingen – dann bewege ich mich nur komplett im Stealth Modus unter den Fenstern kriechend von einem Raum zum nächsten und.. ja, ich schweife schon in den ersten Zeilen komplett vom Thema ab.

Missionieren, ja. American Horror Story ist seit längerem mal wieder eine der Serien, die mich so gefesselt hat, dass ich mich nun berufen fühle, auch möglichst viele andere Serienfreunde davon zu begeistern. Also haltet euch bereit – es folgt nun eine unprofessionell-subjektive Lobeshymne!

Wie so häufig, dauert es immer eine geraume Zeit, bis brauchbare US-Serien zu uns herüber schwappen. So geschehen auch mit der American Horror Story, welche bereits im Jahre 2011 im amerikanischen Kabelfernsehen ausgestrahlt wurde. Obwohl im selben Jahre schon im deutschen PayTV verfügbar, wird die Serie erst seit März 2013 im regulären deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Nun gut, besser spät als nie!

Doch worum geht es nun eigentlich? Die Handlung der ersten Staffel von AHS zusammenzufassen, stellt mich jetzt vor eine schwierige Aufgabe. Denn die Story ist nicht nur ziemlich verworren – nein, sie ist auch noch durchzogen von Zeitsprüngen und Rückblenden, die das Geschehen Folge um Folge aufdröseln.

Zu Beginn der Serie lernen wir Familie Harmon kennen. Vivien, ihr Ehemann Ben sowie Teenietochter Violet ziehen in ihr neu erstandenes Haus in Los Angeles ein – natürlich ohne jede Kenntnis darüber, welch übler Machenschaften Zeuge dieses alte Anwesen bereits war. Ursprünglich erbaut wurde das Haus von einem Arzt, der sich durch illegale Abtreibungen in dessen Kellerräumen ein kleines Zubrot verdiente. Dieses Treiben stieß jedoch nicht bei jedermann auf Gegenliebe und so ermordete der Freund einer Patientin aus Rache das Kind des Arztes – ziemlich alttestamentarisch.

Vor Verzweiflung dem Wahnsinn nahe, erschießt die Frau des Arztes kurz darauf erst ihn und danach sich selbst. Doch als wäre dieses vergangene Grauen nicht genug, ereignen sich noch weitaus mehr sonderbare Todesfälle innerhalb des Hauses… Und jeder, der auf besagtem Grundstück stirbt, wird unweigerlich zum Geist und kann das Haus nicht mehr verlassen.

Nichts ahnend richtet sich Familie Harmon häuslich ein, doch schon bald lassen erste unerklärliche Zwischenfälle erkennen, dass hier etwas nicht stimmt. Wenig zuträglich sind da die Besuche der etwas verschrobenen Nachbarin Constance, die mit ihrer am Down-Syndrom leidenden Tochter und ihrem Sohn Tate das Nachbarhaus bewohnt. Tate geht notgedrungen häufiger bei Familie Harmon ein und aus, da er ein Patient von Ben ist. Dieser betreibt nämlich innerhalb des Hauses eine psychiatrische Praxis. Wie passend. Es kommt natürlich, wie es kommen muss: Violet und Tate verlieben sich in einander. Eine hoffnungsvolle, junge Liebe – vielleicht nur etwas durch den Umstand getrübt, dass Tate ebenfalls ein Geist ist. Und so sieht sich Familie Harmon mit immer mehr seltsamen Umständen konfrontiert. Manchmal sind die zahlreichen verstorbenen Mitbewohner sichtbar, manchmal jagt ihre Anwesenheit den lebenden Bewohnern nur einen kalten Schauer über den Rücken. Nach und nach schlüsselt sich die Vergangenheit des Hauses auch für uns Zuschauer auf, indem wir immer wieder durch Rückblenden auf die vergangenen Mord- und Todesfälle auf dem Grundstück ein neues Puzzleteilchen einfügen können.

Klingt ziemlich abgefahren, oder?

Ist es auch.

Positiv aufgefallen ist mir direkt die Besetzung: Keiner der Schauspieler war mir vorher sonderlich geläufig. Ich empfinde es immer als sehr angenehm, mal neue Gesichter zu sehen; vor allem, wenn sie dann noch durch ihre schauspielerische Leistung überzeugen können. Besonders hervorgehoben sei hier Jessica Lange, die für ihre Rolle als Nachbarin Constance völlig zurecht einen Golden Globe Award erhielt. Und wie der Name der Serie ja fast schon vermuten lässt, sieht man sie sich am besten nur am helllichten Tag an oder lässt danach zumindest beim Schlafen das Licht brennen. Gut – ganz so schlimm ist es auch wieder nicht. Was mich aber an AHS im Speziellen begeistert hat ist, dass sich auch ohne die Verwendung von Splatterszenen einen angenehmes Gruselgefühl einstellt. Gleichzeitig zwingen Zeitsprünge und viele miteinader verwobene Handlungsstränge uns aber dazu, hin und wieder doch ein mal vorsichtig über den Rand des Kissens hinweg zu sehen – die Serie packt einen es stellt sich direkt das „Ein Wochenende – eine Staffel“ Bedürfnis ein.

Apropos „Staffel“: In wem ich jetzt das Interesse für AHS wecken konnte, der hat direkt auch eine Langzeitbeschäftigung hinzu gewonnen. Denn neben der furiosen ersten gibt es bereits auch schon eine zweite Staffel. Bis diese aber im deutschen FreeTV läuft, könnte noch etwas Zeit vergehen. Doch so viel sei verraten: Es handelt sich nicht um eine Fortsetzung der Geschichte, sondern wir werden mit einem komplett neuen Setting konfrontiert. Diesmal befinden wir uns in einem Irrenhaus und mit rechten Dingen geht es auch hier nicht zu. Trotz komplett neuer Story fühlt man sich aber doch gleich ein bisschen heimisch, denn viele Schauspieler aus der ersten Staffel übernehmen auch hier  wieder neue Rollen.

Heimisch und Irrenhaus? Sollte vielleicht nicht so dicht auf einander folgend genannt werden…  Doch aller guten Dinge sind drei! Für Herbst 2013 ist sogar eine dritte Staffel angekündigt worden. Und dreimal dürft ihr raten, wer sich jetzt schon darauf freut…!

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Hannibal

9. September 2014 1
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