Hush (Still)

Eine taubstumme Frau, die in einem abgelegenen Waldhaus wohnt, wird von einem maskierten Mann, bewaffnet mit einer Armbrust bedroht und terrorisiert. Das war so ziemlich alles an Informationen die ich hatte, als ich bei Netflix diesen Film entdeckte. Regie hat Mike Flanagan geführt, der bereits mehrere mittelprächtige bis gute Horrorstreifen auf die Leinwand bzw. den TV-Bildschirm gebracht hat.  Ich bin ein großer Horrorfilm-Fan, der in vergangener Zeit doch immer häufiger vom Trailer angesprochen und letztlich doch enttäuscht wurde. Ich habe  jedoch immer noch Hoffnung, wenn ich etwas Neues entdecke und diese Beschreibung klang endlich mal wieder interessant und ansprechend. Allein das Bezwingen des Alltags ist eine teilweise kaum überwindbare Aufgabe mit diesem Handicap, egal ob Frau oder Mann. Dazu ein Killer mit einer Armbrust, der definitiv nicht so sympathisch sein kann wie The Walking Dead`s Daryl Dixon. Das konnte doch nun nur gut und spannend werden, oder?

 

 

Die taubstumme Schriftstellerin Maddie, gespielt von Kate Siegel, die übrigens die Ehefrau des Regisseurs ist und bereits in mehreren seiner Filme mitgespielt hat, lebt in einem von dunklen Wäldern umgebenen Haus. Es klingt eigentlich wie in jedem zweiten Horrorfilm mit kreischenden Mädels und einem typischen Killer, aber gerade durch ihr Handicap und ihr Auftreten in dem Film wird dieses Klischee meines Erachtens nach gut ausgeglichen und bekommt einen anderen Anstrich. Sie kommt mit ihrer Lebenssituation klar und kommuniziert und arbeitet viel über ihren Laptop und das Smartphone (ein Hoch auf die heutige Zeit, die solchen Menschen die soziale Kommunikation und Arbeit stark vereinfacht).

 

 

Der Film beginnt damit, dass Maddie spontanen Besuch von ihrer besten Freundin bekommt. Zu dem Zeitpunkt ist noch nicht klar, dass diese in wenigen Minuten bereits ihre letzten Atemzüge nehmen wird, denn sie fällt dem maskierten Täter als erstes zum Opfer. Anschließend beobachtet er Maddie, schreibt ihr von dem Smartphone ihrer Freundin aus verstörende Nachrichten und hat sie zu seinem Spielzeug in seiner Menschenjagd auserkoren. Allerdings ist sie definitiv kein leichtes Opfer und kämpft mit all ihrer Kraft und ihrem Mut in einem langen Versteckspiel gegen den Psychopathen an.

 

 

Was den Gewaltgrad angeht bekommt man einiges geboten. Man sieht übel zugerichtete Körperteile, die von Pfeilen durchbohrt worden sind, Stichwunden oder beispielsweise eine zerquetschte Hand. Dazu sei gesagt, dass die Filme von Mike Flanagan bisher immer eine für Horrorfans gute Gewaltdarstellung hatten, nicht zu viel, wie zum Beispiel bei den späteren Saw-Teilen. Er weiß genau, wie viel von diesen Dingen in den Film dürfen und angebracht sind und was man besser sein lassen sollte. Sonst wäre auch Hush leider in die falsche Ecke gerutscht und hätte möglicherweise nicht mehr den gleichen Effekt.

Fazit

Wow…dieser Film hat mich nach einer langen Horrorflaute wirklich begeistert. Er war spannend, blutig und schockierend und ich habe den ganzen Film über mitgefiebert, gebetet und gehofft, dass Maddie diesen ekelhaften Psychopathen mit seiner Maske endlich erledigt. Die Maske… schon bei The Strangers habe ich diese furchtbar gefunden. Aber nicht im negativen Sinne, sie jagen mir Angst ein, da ich die Mimik des Darstellers so nicht mehr sehen kann und somit hat auch in Hush die verwendete Maske ihre absolute Daseinsberechtigung.

Für Filmsammler nun aber die schlechte Nachricht: es handelt sich um einen Netflix exklusiven Film und somit hat dieser bisher noch keine physische Veröffentlichung auf DVD oder Blu-ray für das Filmregal erhalten. Ich hoffe, dass diese noch folgen wird, damit ich den Film auch noch einmal mit einem Kauf unterstützen kann und er ein Teil meiner Horrorsammlung ist. Denn da gehört er definitiv hin!