27. März 2019

Parallelwelten (Filmkritik)

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Warum Parallelwelten (im Original: Mirage) als spanisches Zeitreisedrama und Netflix Original definitiv einen Blick wert ist und sich hinter größeren Genre-Kollegen keinesfalls verstecken sollte, erfahrt ihr in meiner folgenden Filmkritik.

Handlung

Parallelwelten spielt zum Ende der 80er-Jahre, als in Berlin die Mauer zwischen Ost und West fällt und in Spanien zeitgleich ein starkes Gewitter ausbricht. Ein Junge filmt sich selbst, wie er kultige Songs auf der Gitarre nachspielt und zu ihnen singt, während er eines Abends im Haus seiner Nachbarn laute Schreie vernimmt. Als er die Ursache dieser überprüfen möchte, entdeckt er etwas Furchtbares. Sein Nachbar Ángel (Javier Gutiérrez) ermordete seine Frau und der Junge mit dem Namen Nico (Julio Bohigas-Couto) wird nach einer schreckhaften Flucht vor dem Nachbarn auf der Straße von einem Auto überfahren.

30 Jahre später zieht Vera (Adriana Ugarte) mit ihrem Mann David (Álvaro Morte) und ihrer kleinen Tochter Gloria in jenes Haus, welches früher von Nico und seiner Mutter bewohnt wurde. Während erneut ein großes Gewitter ausbricht, findet Vera die alten Kassetten des Jungen und seinen alten Röhrenfernseher. Eines Nachts erwacht Vera plötzlich, da dieser von allein startete. Dort sieht sie Nico, wie er musiziert und offenbar mit ihr kommunizieren kann. Sie realisiert, dass es sich um die Aufnahme handelt, welche zum Zeitpunkt des Mordes an der Nachbarsfrau spielt. Sie warnt ihn vor dem, was ihm zustoßen würde, sollte er zu den Geräuschen eilen und helfen wollen. Am nächsten Tag erwacht Vera und muss schon bald feststellen, dass die Veränderung der Vergangenheit sich auch auf ihr Leben ausgewirkt hat.

Ihr Mann erkennt sie nicht wieder, ihre Tochter scheint nicht zu existieren und niemand möchte ihr glauben. Von nun an setzt sie alle Hebel in Bewegung, um in ihr altes Leben zurückkehren zu können…

Kritik

Parallelwelten setzt zu Anfang mit der musikalischen 80s-Untermalung und dem sympathisch spielenden Jungen den perfekten Grundbaustein, um eine Bindung zu ihm und seiner Geschichte aufzubauen. Auch Vera und ihre Familie gliedern sich wunderbar in dessen ein, weshalb ab dem Moment der Zeitveränderung eine umso dramatischere Atmosphäre und Spannung geschaffen wird. Der Film hält die Spannung bis zum Ende hin aufrecht und lässt den Zuschauer in nahezu jeder Szene mitfühlen und –fiebern.

Der Film verzichtet auf große Erklärungen über die Möglichkeit die Zeit zu verändern und die Kommunikation von Vera und Nico über seinen Röhrenfernseher. Eine solche Auflösung hat dem einen oder anderen Film mit Zeitreise-Thematik schon geschadet, während Parallelwelten dieser Problematik auf diesem Weg ausweicht. Einzig und allein hätte nicht jeder Twist und jedes „zufällige“ Aufeinandertreffen von Vera und bekannten Personen aus ihrem alten Leben im Film landen müssen. Diese wirken oftmals etwas zu gewollt und hätten smarter gelöst werden können, stellen jedoch keinen großen Störfaktor da.

Fazit

Trotz kleiner Abstriche hat Parallelwelten mir sehr gut gefallen und eine spannende, dramatische Story erzählt, welche auch im Nachhinein hängen bleibt und zum Nachdenken anregt. Die schauspielerische Leistung ist durchweg gelungen, die Atmosphäre überwiegend düster und bedrohlich in Szene gesetzt sowie die musikalische Untermalung perfekt eingesetzt. Einzig und allein die Länge hätte etwas kürzer sein dürfen. Schon mehrfach sind mir spanische Produktionen in letzter Zeit positiv aufgefallen und somit kann ich Parallelwelten nun ebenfalls wärmstens empfehlen.

Wertung

7.5

Wertung

7.5/10
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