21. Februar 2017

T2: Trainspotting

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Wir schreiben das Jahr 1996. Take That lösen sich auf, 2Pac wird getötet und Danny Boyle’s Kultstreifen Trainspotting startet in den Kinos. Ein Film der von Drogensucht, Sex, Selbsthass und Verlust handelt. Es werden die positiven, verrückten und vor allem überwiegend die negativen Seiten des Drogenkonsums in einem Film so dreckig und ehrlich gezeigt, wie es vorher noch nicht zu sehen war. Nun, 20 Jahre später, als kaum noch jemand mit einer Fortsetzung des Films gerechnet hat, läuft T2: Trainspotting in den Kinos. Aber kann dieser mit seinem Vorgänger mithalten?

20 Jahre später…

T2: Trainspotting spielt exakt 20 Jahre nach dem Ende des ersten Teils und knüpft an diese Story an. Mark Renton (Ewan McGregor) kehrt nachdem er seinen Freunden Sick Boy (Jonny Lee Miller), Begbie (Robert Carlyle) und Spud (Ewen Bremner) 16.000 Pfund aus den Heroineinnahmen am Ende vom Trainspotting gestohlen hatte nach Edinburgh zurück, da seine Mutter gestorben ist. In der Zwischenzeit hatte er sich in Amsterdam niedergelassen, geheiratet, einen Job gefunden und die Ehe im Laufe der Zeit den Bach runtergehen lassen. Er trifft seinen Freund Sick Boy, der mittlerweile die schlecht laufende Bar seiner Tante übernommen hat und sein Geld überwiegend durch Erpressung verdient und den noch immer Heroin-süchtigen Spud, welcher sein Leben in den 20 Jahren auf keinen grünen Zweig bringen konnte, wieder. Renton versucht seine Schuld zu begleichen und hilft Sick Boy und dessen Freundin und Prostituierten Veronika (Anjela Nedyalkova) bei dem Vorhaben ein Bordell zu eröffnen. Begbie sitzt wegen Mordes im Gefängnis und kann sich durch eine durch einen Insassen hinzugefügte Stichwunde aus der Haft befreien. Als er über die Rückkehr von Renton erfährt, möchte er sich an ihm rächen und macht schließlich Jagd auf ihn…

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Unerreichbarer Vorgänger

Es ist immer schwierig einen guten Film mit dem Nachfolger zu toppen oder gleichwertig wirken zu lassen. Auch bei T2: Trainspotting war dies nun leider der Fall. Die Messlatte des Vorgängers war so hoch, dass es beinahe unmöglich gewesen wäre, an diesen anknüpfen zu können. Dennoch wurde im Film aber einiges an Fanservice geliefert. Alte Szenen wurden eingespielt oder auch bekannte Zitate wiedergegeben. Auch von der Art her war der Film zwischenzeitlich ähnlich rotzig und dreckig, wie Trainspotting. Allerdings auch sehr melancholisch. Die Charaktere haben 20 Jahre lang ein anderes, besseres oder im Fall von Spud und Begbie auch ein schlechteres Leben geführt. Dies hat nun Selbstmordgedanken, kaputte Familien und zurückgelassene Kinder zur Folge. Mit diesen Problemen werden sie in T2: Trainspotting konfrontiert und oft zerstört, traurig oder wütend über ihre Vergangenheit gezeigt, nach der sie sich allerdings auch sehnen. Vollkommen zurecht natürlich, nur dadurch geht dieses Feeling und der Flair des Vorgängers verloren. Auch schauspielerisch können Ewan McGregor und Co. leider nicht mehr an ihr 20 Jahre jüngeres Ich anknüpfen, was man diesem Film nun ebenfalls anmerken konnte.

Funfact: Danny Boyle hat den Film übrigens absichtlich T2: Trainspotting genannt, um James Cameron bezüglich seines Terminator 2: Tag der Abrechnung zu ärgern. Dieser wird von Fans und Kritikern nämlich bereits mit der Abkürzung T2 betitelt.

Soundtrack

Der Soundtrack von T2: Trainspotting kann wiederum absolut mit seinem Vorgänger mithalten. Es wurde ein bunter Mix von sämtlichen Musikrichtungen und Künstlern im Film abgespielt. Vor allem im Kino kam dies natürlich perfekt zur Geltung. Besonders bei Blondies „Dreaming“, Queens „Radio Ga Ga“ oder „Run DMC’s It’s Like That“ hätte ich laut mitgröhlen können. Auch bereits in Trainspotting verwendete Künstler wie Underworld oder auch Iggy Pop wurden abgespielt… Fanservice!

Fazit

Ich hatte bezüglich T2: Trainspotting sehr große Bedenken darüber, was mich nun letztendlich im Kino erwarten würde. Diese haben sich allerdings zum Glück nicht in dem Ausmaß bestätigt. Natürlich kann der Film nicht mit seinem Vorgänger mithalten, aber er ist dennoch ein sehenswerter Film für Trainspotting Fans und auch Neulinge. Ich empfehle es aber den ersten Teil vorher schon einmal gesehen zu haben, damit er richtig auf Euch wirken kann. Der Film ist zwar an einigen Stellen sehr melancholisch und hat mich gefühlstechnisch teilweise ziemlich runtergezogen, zeigt aber dennoch wieder Trainspotting-typische verrückte, drogenreiche Szenen! Besonders begeistert hat mich allerdings der Soundtrack, dieser hätte meines Erachtens nicht besser sein können. T2: Trainspotting lohnt sich und ist kein Reinfall. Er kann zwar nicht mit dem Vorgänger mithalten, ist aber dennoch ein würdiger Nachfolger.

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Collide

5. März 2017 3
4 Comments
  • Frau Zimmy 7 Jahren ago

    Schön wiedergegeben. Dem kann ich nichts hinzufügen. Muss mir die Blu-ray holen, sobald im hübschen Steelbook verfügbar. Der Soundtrack ist bereits bestellt 🙂

  • Gurki 7 Jahren ago

    Na das klingt doch schonmal nicht schlecht. Werd ich gucken. Danke fürs Review 🙂

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