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25. Juni 2016

Possessed to skate: Tony Hawk – Die Spieleserie

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Zu Punkrock, Hip Hop und Metal skaten, die coolsten Tricks hinlegen und sämtliche Skateparks auf der ganzen Welt unsicher machen, ist für die meisten Leute so gut wie unmöglich. Oder habt ihr es nicht versucht früher im Tony Hawk Rausch aufs Brett zu steigen und genau das mit einem Kaufhausskateboard nachzumachen, was ihr im TV oder in den Spielen saht? Ich persönlich habe mich auf jeden Fall eher schlecht dabei angestellt und außer vielen blauen Flecken und Kratzern, kam nicht viel mehr dabei raus. Da kam diese Spielereihe genau richtig. Ganz im ernst, der Soundtrack war jedes Mal aufs Neue unfassbar gut und passte immer genau zur der jeweiligen Zeit. Und in unrealistischen Höhen die krassesten Kombos hinlegen, während im Hintergrund die Lieblingsmusik von Bad Religion, Suicidal Tendencies, Public Enemy, NOFX und Co. läuft, war für mich früher das Größte.

 

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Tony Hawk`s Pro Skater startete im Jahr 1999, wurde von Activision herausgebracht und bis 2007 von Neversoft entwickelt. Danach wurde dies von Robomondo und Vicarious Visions übernommen. In den ersten vier erschienenen Tony Hawk`s Pro Skater Teilen ging es hauptsächlich darum verschiedene Aufgaben zu erfüllen um weitere Level freizuspielen,

Highscores zu knacken, versteckte Tapes zu sammeln, Kisten zu zertrümmern oder Gegenstände einzusammeln. Und das ganze musste jeweils innerhalb von 2 Minuten geschehen. Hat man also in den letzten Sekunden einen Highscore aufgrund von 50 fehlenden Punkten nicht geschafft, konnte man direkt neustarten und es besser machen. Und ganz im ernst…. da habe ich damals oft den Controller in die Ecke geschmissen.  Aber die Spiele sind fair. Es ist alles machbar, man muss nur üben, sich ab und an konzentrieren und dann schafft man irgendwann auch die schwierigen Herausforderungen. Bisher war aber jeder Teil ohne Probleme durchzuspielen. Man musste nie jede einzelne Aufgabe eines Levels schaffen. Es war immer ein geniales Gefühl, wenn die Anzeige erschien, dass man einen neuen Ort freigespielt hat. Und da gab es einiges zu sehen und zu entdecken. Ob nun alte Lagerhallen, Städte wie Los Angeles oder Marseille, Skate-Parks oder aus dem zweiten Teil zum Beispiel die Schule.

 

2003 kam der erste Tony Hawk Teil mit einer Story, und zwar Tony Hawk`s Underground. Für mich einer der besten Teile aus der gesamten Reihe. Für die Oldschool-Tony Hawk Fans gab es aber bei den folgenden Teilen weiterhin einen Classic-Modus, in dem man immer noch nacheinander verschiedene Aufgaben erledigen konnte. Ihr spielt nun keinen der Profiskater mehr, sondern ein Vorstadtkid welches nach einigen Aufgaben und Wettbewerben zum Profi wird. Ihr sucht euch einen Sponsor, reist um die Welt und rockt mit euerm Skateboard einfach alles weg. Und das war damals echt supercool!

 

2004 erschien dann der Nachfolger, Tony Hawk`s Underground 2.

Der Teil war verrückt und schrill, konnte aber meiner Meinung nach nicht mit dem Vorgänger mithalten. Aber als alter Jackass Fan, war es auf jeden Fall ein Muss. Immerhin spielten Steve-O, Bam Margera und Co. in dem Spiel eine sehr große Rolle.

 

 

2005 erschien nun Tony Hawk`s American Wasteland. Für viele war der Teil eher ein Flop, für mich allerdings eine der besten Beschäftigungen, die ich je monatelang nach der Schule hatte. Es gab eine unterhaltsame Story und viele Profiskater und Musiker, die euch Tricks beigebracht und herausgefordert haben.

 

In dem Teil konnte man endlich ohne Ladezeiten die Level wechseln, in dem man einfach dorthin gefahren ist. Rauf aufs Brett, durch einen Tunnel und schon war man in einem anderen, meistens noch cooleren Ort. Mein Favorit war immer Ost L.A., Oldschool Punk Feeling vom Feinsten! Warum eigentlich nur Skateboard? Ihr konntet nun auch auf einem BMX Rad fahren und das war sogar richtig gut umgesetzt. In jedem Level konntet ihr auch aufs Rad steigen, Tricks lernen und Punkte sammeln. Und vor allem habt ihr Gegenstände und Rampen für einen eigenen Skate-Park freigespielt, der am Ende des Spiels einfach unfassbar viel Spaß gemacht hat.

 

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2006 wurde Tony Hawk`s Project 8 herausgebracht. Eigentlich auch der letzte Teil, mit dem ich noch sehr viel Spaß hatte und für den ich gerne nach der Schule sämtliche Hausaufgaben etc. liegengelassen hatte. Virtuelles Skateboard fahren war mir in dem Moment viel wichtiger. Und ganz nebenbei gesagt, hat es sich auch nicht auf meine schulischen Leistungen ausgewirkt… zum Glück! Es hatte wieder einen recht unterhaltsamen Story-Modus, die klassischen Ziele und viele Möglichkeiten seinen Skater zu individualisieren. Bei mir war es immer das Gleiche: roter Irokesenschnitt, schwarzes Shirt mit Bandaufdruck, Militärshorts und meistens Springerstiefel oder coole Skateschuhe. Und nicht zu vergessen viele Tattoos…

 

Bei Project 8 gab es endlich eine richtig gute Erneuerung, und zwar konnte man während eines Tricks in der Luft die Zeit verlangsamen und mit beiden Analogsticks die Füße manuell steuern und somit immer wieder etwas Neues versuchen. Ich muss zugeben, dass ich damit wirklich viele Stunden verbracht habe und auch sehr häufig am Ende doch gnadenlos gestürzt bin.

 

2007 erschien Tony Hawk`s Downhill Jam und damit hört leider meine Leidenschaft für die folgenden Spiele fast komplett auf. Es hat Spaß gemacht, keine Frage, aber es war einfach kein gewohntes Tony Hawk Spiel mehr. Es erinnerte eher an SSX und hatte für mich nicht mehr den Reiz, wie die vorherigen Teile. Aber schlecht war es auf keinen Fall. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dennoch einige Leute viel Zeit mit dem Titel verbracht haben.

 

Im gleichen Jahr folgte Tony Hawk`s Proving Ground. Es fühlte sich für mich nicht mehr an wie ein Spiel meiner absoluten Lieblingsreihe, steuerte sich nicht sonderlich toll und hatte mich überhaupt nicht mehr gereizt. Es hätte toll werden können, aber ich fand es leider überflüssig.

 

 

 

Nun zu den beiden größten Enttäuschungen aus der kompletten Reihe: Tony Hawk`s Ride (2009) und Shred (2010). Warum musste man unbedingt Spiele mit einem Plastikskateboard, welches nicht einmal richtig funktionierte herausbringen? Um es hart auszudrücken, war es so ziemlich das dämlichste, was ich je gespielt habe. Mit einem „Skateboard“ ohne Räder vor dem Fernseher stehen, sich in sämtliche Richtungen lehnen und damit im Spiel richtiges Fahren erzeugen? Es fühlte sich einfach nur schlecht an und gefiel mir überhaupt nicht. Dann kann man entweder die alten Teile mit einem ganz normalen Controller spielen oder sich direkt auf ein echtes Skateboard stellen und draußen fahren. 11/10 Punkten der Überflüssigkeit gibt es dafür von mir.

 

 

2012 kam dann endlich wieder ein Teil, bzw. eine Neuauflage heraus, die mir wirklich Spaß machte, und zwar Tony Hawk`s Pro Skater HD. Es ist sozusagen ein Best Of von den ersten beiden Teilen (mit DLC sogar auch vom dritten Teil). Es wurden verschiedene beliebte Level noch einmal neu aufgelegt und mit der alten bekannten Musik versehen, soweit es durch diverse Lizenzprobleme möglich war. Es steuerte sich meiner Meinung nach nicht so gut wie früher, aber mit dem Titel wurde alles nach Project 8 entschuldigt und ausradiert. Es ist natürlich nicht so gut, wie die Originalteile, aber viel viel viel besser als Ride und Shred. Viele regten sich seiner Zeit darüber auf, dass es zu wenig von allem in dem Spiel gibt. Aber come on… es war und ist ein reiner Downloadtitel, der nicht viel gekostet hatte und für mich hat sich der Kauf inkl. DLC definitiv gelohnt. Ich spiele es heute sogar noch ab und an. Außerdem hatte es einen Online-Modus, in dem man mit seinen Freunden zusammen skaten konnte. Das habe ich oft gemacht und viele lustige Stunden in dem Modus verbracht.

 

Der größte und überflüssigste Rotz auf dem Planeten

Der größte und überflüssigste Rotz auf dem Planeten

 

Und nun zum letzten Teil, der wahrscheinlich auch für immer der letzte bleiben wird, da die Tony Hawk Lizenz für die Spiele abgelaufen ist, Tony Hawk`s Pro Skater 5.

Es sollte ein klassisches Tony Hawk Spiel werden. Keine Story, aber dafür ein Online-Modus in dem man zusammen spielen sollte. Allerdings merkte man dem Spiel an, dass es unter starkem Zeitdruck fertig werden musste. Es hatte einige Zeit viele Bugs, die zum Teil immer noch nicht behoben sind und auch weiterhin wahrscheinlich nicht entfernt werden. Aber dennoch ist es spielbar. Ich hatte in einigen Levels meinen Spaß und wurde teilweise doch noch gut unterhalten. Aber der Teil kann auf keinen Fall mit seinen Vorgängern mithalten. Ich hatte mir sehr viel davon erhofft und wurde dann leider enttäuscht.

 

Ich bin seit meiner Kindheit ein unheimlicher Tony Hawk Fan und liebe diese Reihe. Meine Einstellung zu diversen Dingen, mein Kleidungs- und Musikstil und meine Liebe zum Extremsport wurde durch die Tony Hawk Spiele beeinflusst. Ich werde weiterhin an den alten Spielen festhalten und sie immer wieder spielen. Die Grafik ist zwar nicht mehr die Schönste, aber das Feeling ist noch genau das Gleiche. Wenn ich das Spiel einlege und den Controller in die Hand nehme, bin ich ein Profiskater, der die coolsten Tricks hinlegen kann und das fühlt sich dann unheimlich gut an. Obwohl ich zugeben muss, dass ich so etwas auch gerne in echt könnte… aber vielleicht werde ich es irgendwann mal wieder mit dem realen skaten probieren.

 

 

Aber nun genug von dem Fangirl Geplappere und noch ein paar abschließende Worte. Diese Spielereihe hatte bis Mitte der 2000er sehr viele tolle Titel, Skater, Soundtracks und Orte und wurde von sehr vielen Leuten zurecht geliebt. Aber alles hat irgendwann mal ein Ende und das hätte schon spätestens 2007 sein müssen. Abgesehen davon, dass die letzten Spiele nicht die Besten waren, ist auch leider diese Zeit einfach vorbei. Ich hoffe, dass mit der Zeit neue Skatespiele auf den Markt kommen, die daran auch qualitativ anknüpfen können. So lang werde ich mich weiterhin mit meiner heiß geliebten Tony Hawk Sammlung zufriedenstellen und beschäftigen.

 

Possessed to skate.

 

 

Gastautor: Lisa Speicher

Mit besonderem Dank an Christian Müller, der Dank der Tony Hawk Spielereihe mit dem Skaten anfing und mittlerweile als Halbprofi bei Endless Grind unter Vertrag steht.

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