12. November 2016

Red Dead Redemption (Zockertagebuch)

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12. Oktober 2016:

Liebes Tagebuch, ich habe mir vorgenommen endlich Red Dead Redemption nachzuholen. Es handelt sich hierbei um die Fortsetzung zu Red Dead Revolver, welches ich allerdings nie gespielt habe. Storytechnisch ist das Spiel in Amerika gegen Ende des 19. Jahrhunderts angesiedelt. Chaos und Gesetzlosigkeit stehen an der Tagesordnung und machen einen Tag für Tag klar „Nur die Stärksten überleben im Wilden Westen“. Wir übernehmen die Rolle vom ehemaligen Outlaw John Marston. Dieser trifft in der kleinen Stadt Armadillo ein. Er war ein Gesetzloser, der gemeinsam mit Bill Williamson und seiner Bande Verbrechen beging. Bei einem fehlgeschlagenen Raub ließen die Bandenmitglieder Marston sterbend zurück. Dieser ließ sich daraufhin mit seiner Frau Abigail und ihren Sohn Jack in West Elizabeth nieder und wurde Farmer. Kurz darauf entführten Agenten einer Bundesbehörde namens „Bureau“ Marstons Frau und seinen Sohn und erpressten ihn, seine ehemaligen Kameraden dingfest zu machen oder zu töten. Im nahe gelegenen Fort Mercer will er nun genau dieses tun, was jedoch ganz gewaltig nach hinten losgeht. Marston wird niedergeschossen und bleibt bewusstlos am Straßenrand liegen. Aber Glück in Unglück: Er wird von der zufällig vorbeireisenden Bonnie MacFarlane gerettet und auf MacFarlanes Ranch versorgt. Wieder bei Kräften schwört John Marston Bill und seine Bande ein für alle Mal auszulöschen! Klingt interessant und motiviert durchaus am Ball zu bleiben, wenn da nicht diese Steuerung wäre! Nicht falsch verstehen, die Steuerung ist nicht schlecht, aber leider ziemlich überladen. Das Schießen ist ja ganz gut gelungen, nur das Reiten bereitet mir etwas Kopfzerbrechen. Es fühlt sich so an, als ob unser Pferd nie zu 100% macht was wir wollen. Und wenn wir eine Kutsche steuern müssen wird’s ziemlich hakelig. Nach ein paar Farmarbeiten wie zum Beispiel Rinder einsammeln hatte ich ehrlich gesagt dann keine Lust mehr. Aber ich möchte den Teufel nicht an die Wand malen, wer weiß: Vielleicht wird mir das Spiel ja am Ende doch noch Spaß machen…

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17. Oktober 2016:

Howdy liebes Tagebuch, ich nehme alles zurück: Die Steuerung ist nicht überladen, sondern nur Anfangs gewöhnungsbedürftig. Wenn man sich erst einmal ein paar Minuten Zeit zum Schießen und Reiten üben nimmt, hat man die verschiedenen Aktionen ganz gut drauf. Das Reiten mit dem Pferd ist mit der Kutsche ist zwar immer noch so ’ne Geschichte für sich, aber selbst das bekommt man nach ein paar Mal spielen ganz gut hin. Genial finde ich ja diese DeadEye-Funktion. Für eine kurze Zeit kann man in Zeitlupe mehre Leute und Tiere markieren und abknallen! Ich wette ich werde diese Funktion bestimmt noch öfters brauchen. Nachdem ich nun mit der Steuerung meinen Frieden gemacht habe, konnte ich die ersten 3 Stunden Red Dead Redemption sehr gut genießen. Die ersten paar Hauptmissionen verliefen wunderbar und auch die Figuren wissen zu gefallen. Von interessant und liebevoll bis durchgeknallt ist für jeden Geschmack was dabei. Was das Thema Ehre-System angeht: Nun, es kommt mir ein wenig zu aufgesetzt vor. Am Ende ballern wir uns sowieso, egal ob nun gewollt oder nicht gewollt, den Weg frei- da bietet das System nicht wirklich Anreiz Gut oder Böse zu Spielen. Ich bin auf jeden Fall gespannt wie es weiter geht und ob ich weiterhin meinen Spaß mit Red Dead Redemption haben werde. Aber, nachdem ich mich auf die Steuerung eingelassen habe, bin ich guter Dinge.

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18. Oktober 2016:

Liebes Tagebuch, ich werde in Red Dead Redemption gut zu tun haben. Viele Banditenbanden und image5Ganoven warten darauf von John Marston zur Strecke gebracht zu werden! Man kann aber seine Zeit als Ex-Outlaw auch anders verbringen: Kopfgeld verdienen, Western-typische Revolverduelle annehmen, an Pferderennen teilnehmen, an Kartenspiele wie Black Jack teilnehmen, auf die Jagd gehen, seltene Kräuter aufsammeln oder ahnungslose Reiter überfallen… da ich aber lieber der strahlende Westernheld sein wollte, habe ich letzteres immer sein lassen. Im Wilden Westen wird’s einen also nicht so schnell langweilig! Die DeadEye-Funktion habe ich inzwischen sehr liebgewonnen und benutze ich vor allem sehr gerne beim Jagen von Adlern. Aber auch in schwierigen Schusswechsel erweist sich diese Funktion als absolut nützlich. Übrigens habe ich eine Nebenmission gemacht, die zwar recht unspektakulär war, am Ende hat sich der Aufwand aber dennoch gelohnt. Ich traf auf einen alten Mann, der für seine Frau einen Blumenstrauß haben wollte. Ich also drei verschiedene Blumenarten eingesammelt, zu ihn gebracht… und meine Güte, was für eine Pointe, die Auflösung hat sich wirklich gelohnt! Das hat mal wieder gezeigt, wie interessant und stellenweise  Skurril die Figuren sein können. Ich bin ja mal gespannt, was sonst noch auf mich wartet. Kann nur besser werden…

 

19. Oktober 2016:

Liebes Tagebuch, ich habe mir vorgenommen die Nebenmissionen erst zu beginnen, wenn ich die Hauptstory durchhabe. Es bringt einfach nichts hier und da mehrere Missionen anzufangen, nur um am Ende den Überblick zu verlieren. Davon mal abgesehen hat man in der Hauptstory mehr als genug zu tun. Vor allem das letzte Kapitel in Mexiko ist nicht von schlechten Eltern. Darüber hinaus habe ich noch das eine oder andere missglückte Duell nachzuholen. Was ich nur nicht ganz verstehe: Warum erklärt man mir im Laufe des Spiels Sachen, die ich schon längst selber heraus gefunden habe bzw schon von Anfang an wusste? Da gibt es zum Beispiel eine Mission, wo man ein Pferderennen gewinnen muss. Warum muss man mir nochmal das Reiten erklären? Ich saß nur da und dachte mir: „Hallo, ich hab’s verstanden! Nerv mich nicht!“. Aber nun gut, mal abgesehen davon hatte ich bis jetzt nichts großartiges an Red Dead Redemption auszusetzen. Ok, einige Missionen wiederholen sich sehr oft (Reiten, schießen, zurückreiten, schießen, Karte schauen, Ziele suchen, schießen, reiten, schießen usw), aber trotzdem habe ich immer noch meine Freude dran. Was mir auch immer mehr aufgefallen ist: Die Soundkulisse ist einfach nur großartig. Sowohl die Musikuntermalung und die Geräusche überzeugen auf ganzer Linie. Es kommt ein wirklich schönes Westernfeeling auf. Zudem ist die Optik passend und hat hier und da ein paar düstere Momente zu bieten. Alles wirkt so Erwachsen und dreckig, wie man sich einen guten Western vorstellt. Eben sehr authentisch. Insgesamt hat man bei der Optischen Präsentation und den Klanguntermalungen ganze Arbeit geleistet.

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22. Oktober 2016:

Liebes Tagebuch, ich habe nun das letzte Kapitel bewältigt und somit die Hauptstory abgeschlossen. Die Credits laufen und… nun ja… ich weiß nicht so recht wie ich mich ausdrücken soll. Ich habe irgendwie ein befriedigendes Gefühl im Magen. Es fühlt sich an, als ob ein episches Abenteuer nun sein Ende gefunden hat. Die weiten Reisen mit unserem treuen Gefährt, die Gefechte gegen Banditen und Schurken, die Duelle, das Jagen, das Aufeinandertreffen auf interessante und durchgeknallte Figuren… ach, was für eine schöne Zeit. Gut, ich möchte jetzt nicht übertreiben oder gar anfangen zu emotional zu klingen (und ja, es gab auch Phasen, wo mich das Spiel ein wenig genervt hat), aber trotzdem: Rundherum ein sehr schönes Western-Abenteuer! Ich werde mich nun zufrieden schlafen legen und Morgen mal die eine oder andere Nebenmission in Ruhe anschauen.

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25. Oktober 2016:

Liebes Tagebuch, ich habe mir einfach mal die Freiheit genommen den DLC Undead Nightmare zu Red Dead Redemption anzuschauen. Zombies im Wilden Westen hörte sich einfach zu verlockend an. Und Anfangs wurde ich durchaus gut unterhalten. Ich meine: Ein Virus bricht aus, Untote gehen auf Menschenjagd, Fabelwesen wie Big Foot treiben ihr Unwesen- warum nicht!? Allerdings wird Undead Nightmare recht schnell langweilig und frustrierend. Zum einen nervt es recht schnell, dass man die Untoten nur mit einem gezielten Kopfschuss wieder ins Jenseits schicken kann (welches sich aufgrund flinker und sich hektisch bewegender Zombies als recht anstrengend herausstellt), zum Einen bekommt man in den Missionen nicht sehr viel Abwechslung geboten. Zombies töten, Stadt retten, weiter reiten, Zombies töten, Stadt retten, weiter reiten… schade. Hätte man bisschen mehr draus machen können. Aber für ab und zu mal anspielen ist Undead Nightmare ganz ok.

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08. November 2016:

Liebes Tagebuch, es wird nun an der Zeit mein Fazit zu Red Dead Redemption abzugeben: Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten habe ich doch sehr großes Gefallen an diesem Spiel gefunden. Es ist einfach nur fantastisch! Insgesamt fühlt es sich an wie ein Italio-Western zum selber spielen. Auch, wenn Red Dead Redemption seine Probleme und Macken hat und auch, wenn sich ein paar Abläufe und Situationen wiederholen, es macht einfach nur Riesenspaß. Dies hat man nicht nur den interessanten Charakteren oder der guten, mitreizenden Story zu verdanken, sondern auch der Atmosphäre, die durch genialen Soundkulissen so richtig schön lebendig wirkt. Zudem weiß das Spiel auch nach dem durchspielen der Hauptstory immer noch zu begeistern, da es immer noch genug zu tun und zu entdecken gibt. Für mich ein sehr schönes und liebevoll gestaltetes Western Open World mit einer sehr guten Story, welches ich auch zukünftig immer mal wieder einlegen werde. Yee-haw! Well Done, Rockstar Games!

1 Comment
  • Lisa 7 Jahren ago

    Ich kann leider mit dem Setting gar nichts anfangen… Rockstar Spiele liebe ich, aber dieses Cowboyzeug.. Neeeeee. Bin trotzdem schon gespannt auf den neuen Teil.

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