Nachdem PC Spieler schon im Oktober vergangenen Jahres via Steam in den Genuss kamen, ist “Hotline Miami” nun auch für PS3 und Playstation Vita verfügbar. Doch lohnt sich der Trip in die mafiöse Unterwelt?

Nun, zunächst einmal sei soviel verraten: “Hotline Miami” bietet neben einer an das NES erinnernden Optik einen unglaublich eingängigen Elektro-Soundtrack – beides dürfte dem gern in Nostalgie schwelgenden Spieler viel Freude bereiten.

Am ehesten lassen sich Vergleiche zu den alten GTA-Teilen oder Super Meat Boy ziehen: Ihr blickt von oben auf euren namenlosen Charakter und steuert in so durch die Unterwelt. Auf dem PC war dies noch etwas umständlich mit Maus und Tastatur doch die Playstation-Version funktioniert im Prinzip wie ein Twin-Stick-Shooter. Zusätzlich unterstützt die PS Vita auch den Touchscreen. Nichts desto trotz brauch es eine gewisse Eingewöhnung, bis ihr mit der Steuerung richtig warm werdet, da sie ziemlich sensibel ist.

Weit weniger sensibel ist dann der Plot von “Hotline Miami”: Regelmäßig erreichen euch per Telefon Aufträge, die ihr dann auch gewissenhaft ausführt. Meistens geht es darum, jemanden aus dem Weg zu räumen – und genau das tut ihr dann auch. Warum ihr die Aufträge ausführt und welches Ziel ihr damit verfolgt, bleibt unklar. Auch der Umstand, dass ihr eine Tiermaske tragt, wird nicht weiter erklärt. Und so prügelt ihr euch munter durch die von Neonlichtern erhellten Strassen von Miami.

Erreicht ihr euren Zielort, räumt ihr schlichtweg jeden aus dem Weg, der euch in die Quere kommt – was leichter gesagt ist, als getan. Denn auch eure Gegner sind keine Pazifisten. Neben dem Umstand, dass sie unheimlich flink sind, werden euch besonders ihre Schusswaffen öfters zum Verhängnis. Stellt ihr es nicht geschickt genug an, werdet ihr schneller mit dem Game Over Bildschirm konfrontiert, als euch lieb ist. Aber allzu viel Frust bereitet uns das nicht, denn per Knopfdruck könnt ihr sofort einen neuen Versuch starten. Es gilt, die richtige Strategie zu finden – Nervenkitzel bleibt so oder so inklusive. Neben dem allgemein hohen Schwierigkeitsgrad erhalten vielerlei Rätsel und Zwischensequenzen die Langzeitmotivation.

Im Spiel verfügt ihr über ein umfangreiches Waffenarsenal, dessen Verwendung aber auch wohl überlegt sein will. Ihr seit zwar auch im Besitz von Schusswaffen, doch Munition ist begrenzt. Gut, dass ihr im Zweifelsfall auch einfach mit der Knarre werfen könnt…

Wenn auch nie so ganz klar wird, warum ihr die Tiermasken tragt, so haben sie doch alle einen unterschiedlichen Effekt: Tragt ihr beispielsweise die Elefantenmaske, so könnt ihr mehr einstecken während die Tigermaske euch selbst einen stärkeren Angriff beschert. Die meisten Masken werden durch Punkterekorde freigeschaltet, andere könnt ihr einfach so im Verlauf des Spiels  finden.

Insgesamt vermittelt uns “Hotline Miami” ein unwiderstehliches Arcade-Feeling. Doch was das Spiel letztlich zu einem absoluten Muss macht, ist der Soundtrack: Elektro-Songs von  namhaften Künstlern wie M. O. O. N., Jasper Byrne oder Sun Araw mit größter Ohrwurmgefahr machen das Spiel zu einem echten Erlebnis. Es ist durchaus gerechtfertigt hier von einem der besten Spielesoundtracks überhaupt zu sprechen.

Fazit

“Hotline Miami” kreiiert eine unglaublich düstere, verruchte Atmosphäre und geizt nicht mit Gewalt. Das Schwierigkeitslevel ist durchweg fordernd und man kann sich durchaus an dem Spiel festbeissen. Doch auch wenn die Bosskämpfe uns zeitweilen wirklich zum Verzweifeln bringen, so reißt der Soundtrack des Spiels doch alles wieder heraus. “Hotline Miami” ist ein anspruchsvolles Spiel in Retro-Optik, dass man sich – wenn man es nicht sowieso schon auf dem PC gespielt hat – für kanpp 8 Euro auf keinen Fall entgehen lassen sollte!

Wenn Ihr umbedingt auf bewegte Bilder nicht verzichten wollt- Ich habe das Game mal live angetestet und in Videoform festgehalten! (klick)

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Game & Wario

5. Juli 2013 0
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