11. September 2013

Killer is Dead

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Freunden irrwitziger Videospiele dürfte der Name “Suda51” durchaus geläufig sein. Der kreative Japaner zeichnet mit seinem Entwicklerstudio Grasshopper Manufacture für Titel wie „Killer7“ oder „No More Heroes“ verantwortlich und auch eine Mitarbeit an „Lollipop Chainsaw“ und „Shadows Of The Damned“ kann er sich auf die Fahnen schreiben. Wer Suda51 nun trotzdem nicht kennt, aber mindestens eines der zuvor genannten Spiele, der kann sich auch schon in etwa vorstellen, wohin die Reise mit „Killer Is Dead“ geht: Abgedrehte Action, knallbunt und jede Menge Gewalt erwarten euch ebenso wie ein ganz eigener Humor.

Doch worum geht es in dem seit dem 30. August erhältlichen Spiel?

Wir haben es mit einer Agentur für Auftragskiller zu tun – zum richtigen Preis eliminieren sie jeden Problemfall. Teil dieser etwas grenzlegalen Vereinigung sind Agenturchef Bryan, Schönheit Vivienne, die etwas kindliche Assistentin Mika und unser Hauptcharakter Mondo Zappa. Mondo ist nicht nur Auftragskiller – er ist auch ein echter Ladykiller, ungeachtet der Tatsache, dass sein linker Arm eher zu einem Roboter gehören könnte, als zu einem Menschen. Doch in seinen Berufskreisen ist so ein kybernetischer Arm auch hin und wieder richtig nützlich, zumal er sich auch bestens als Waffe nutzen lässt.

So oder so befindet sich Mondo in bester Gesellschaft: Auch seine blonde Kollegin Vivienne ist…nun sagen wir „speziell“: Statt der gängigen zwei Arme, die für gewöhnlich an einem menschlichen Wesen angebracht sind, verfügt sie über ganze sechzehn Stück. Da wird nicht nur die Maniküre teuer, da lassen sich auch allerhand Knarren gleichzeitig bedienen! Auf die fiesen Fukushima-Witze, die sich hier zweifelsohne aufdrängen, verzichten wir jetzt mal bewusst…

Traumsequenzen und Zeitsprünge, Reisen ins All und bösartige Züge… typisch Suda51

Was unser Auftragskiller dann im Laufe der Story erlebt, lässt sich nur schwer in Worte fassen – Traumsequenzen und Zeitsprünge, Reisen ins All und bösartige Züge sind da nur einige Stichworte. Bar jeder Beschreibung lohnt es sich für den geneigten Spieler, das Ganze einfach selbst zu erleben und zu staunen.

In der Verworrenheit der Storyline liegt auch eine große Qualität des Spiels: Man kann nur staunen, welchen Plot man sich da erdacht hat und wie humoristisch es dann durch die Charaktere getragen wird. Denn das macht „Killer Is Dead“ auf jeden Fall richtig:  Mondo und seine Truppe sind zwar alle etwas sonderbar, aber durchweg interessant und sympathisch. Besonders Mondos unterkühlte Reaktion auf die irrwitzigsten Situationen lässt einen öfters schmunzeln. Die Dialoge sind kurz und äußerst unterhaltsam und rangieren dabei zwischen naiv-lustig bis hin zu tiefgründig und philosophisch.

Das Kampfsystem hingegen kann nicht mit besonders viel Tiefgang aufwarten. Eine Taste zum Angreifen, eine zum Blocken und eine um die Deckung des Gegners zu durchbrechen – soweit kein Hexenwerk. Ansonsten gibt es im Spiel zwei Anzeigebalken; einen für die eigene Energie und dann noch einen Ladebalken in Form von Blut für Spezialattacken. Wird eure Gesundheit einmal knapp, könnt ihr Spezialangriffsenergie in Lebensenergie umwandeln und so ein bisschen länger am Leben bleiben.

Das ist auch durchaus nötig, denn ihr begegnet während des Spiels einer Vielzahl an Gegnern, die zu besiegen es jeweils erfordert euch immer neue Taktiken einfallen zu lassen. Gerade die cineastisch äußerst wertvollen Bosskämpfe sind mitunter sackschwer bis hin zu fies. A propos „cineastisch wertvoll“: Dieses Prädikat kann man „Killer Is Dead“ guten Gewissens verleihen. Nicht nur das Setting ist mitunter abgefahren, auch die Kämpfe sind hochdramatisch inszeniert und sparen nicht mit überzogener Gewalt.

Fazit

„Killer Is Dead“ ist genau das, was man sich von Suda51’s nunmehr dritten komplett selbst produziertem Spiel nicht nur erwartet, sondern auch erhofft hat. Eine komplett durchgeknallte Story, Einhörner, Frauen die ihre Köpfe exorzistenmäßig um 360° drehen – und unser Hauptcharakter Mondo, der all das mit unerschütterlicher Gelassenheit zur Kenntnis nimmt. Nebenbei erwähnt: Das Game gibt es, gerade für Fans von Suda51 auch in limitierten Editionen käuflich zu erwerben. Die lustigen Dialoge tun ihr Übriges für die gelungene Unterhaltung, die uns das Spiel eigentlich durchgängig bietet. Sicher, die normalen Kämpfe hätten vielleicht noch ein bisschen abwechslungsreicher und fordernder gestaltet werden können und die Bosskämpfe lassen einen ab und an fluchen… Doch im Großen und Ganzen kann „Killer Is Dead“ jedem nur wärmstens empfohlen werden, der gerne gut unterhalten wird und auf richtig schräg-abgefahrene japano Action steht!

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