Let’s Sing 2017

Gebt es ruhig zu, Ihr habt sicherlich auch schon auf mehreren Partys zum Mikro gegriffen und diverse Singspiele nüchtern oder sturzbetrunken in den Spielkonsolen qualmen lassen und Euch zum Idioten der ganzen Party oder zum bisher unbekannten Gesangstalent entpuppt… ha, erwischt! Ich erinnere mich noch sehr gut an viele Silvesterfeten, auf denen ich zum Beispiel bei SingStar: Die Toten Hosen über mehrere Jahre hinweg die Lieder mitgeträllert habe. Und ich gebe zu, dass ich immer noch gerne zusammen mit Freunden eines dieser Spiele einlege. Da kommt Let´s Sing 2017 vom Entwickler Ravenscourt, welches abgesehen von der PS4 und Xbox One sogar noch auf der Wii erschienen ist, gerade richtig. Also Freunde schnappen, Mikros aus den leider schon verstaubten Kisten kramen und Musik ab!

    Radiomusik, ahoi!

Mein Musikgeschmack ist zwar sehr breit gefächert, aber überwiegend ertönen bei mir härtere Melodien aus den Boxen. Die 35 enthaltenen Songs von Let`s Sing 2017 wurden inklusive HD-Musikvideo in das Spiel integriert, sind allerdings überwiegend aus dem derzeitigen Pop- und Dancefloor-Bereich, was nicht hundertprozentig meinem Geschmack entspricht. Es wurden leider hauptsächlich sehr aktuelle Songs zum Spiel hinzugefügt, ich hätte mir bei der Songauswahl lieber zuzüglich noch ein paar Songs aus den 80ern oder 90ern gewünscht, denn aus der Zeit gefällt mir die „Mainstream“-Musik schon viel besser. Oder von aktuellen Künstlern vielleicht etwas von Lady GaGa, SIA oder Rihanna, wenn es schon Popmusik sein soll. Aber ich möchte nicht nur meckern, im Spiel enthalten sind zum Beispiel auch Twenty One Pilots, deren Musik ich teilweise ziemlich abfeiern kann und OMI mit seinem Cheerleader Song finde ich gerade um es auf einer Party zu singen richtig cool. Es soll auch noch die Funktion nachgereicht werden, dass man sich verschiedene Songs auch noch einmal online im Let´s Sing-Shop nachkaufen kann. Dieser ist allerdings bisher noch nicht geöffnet und noch stehen auch keine Lieder fest, die dort enthalten sein werden. Aber überzeugt Euch doch einmal selbst von der bisher enthaltenen Songauswahl, die ihr mit einem einfachen Klick aufklappen könnt:

Reicht Euch das etwa noch nicht? Ich habe mit viel Liebe eine Spotify-Playlist angelegt, die Ihr beim Putzen, Bügeln oder beim romantischen Baden zusammen mit Eurem Gameboy hören könnt:

    Träller, träller, Highscores knacken?

Auf welche Modi steht Ihr eigentlich bei Singspielen? Bei Let´s Sing 2017 könnt Ihr mit bis zu vier Spielern im klassischen Modus eine möglichst hohe Punktzahl erreichen, beim Duett mit einem Mitspieler oder Bot müsst Ihr aussetzen, sobald diese Person einen eigenen Part singen muss, bei A Capella müsst Ihr ohne die Hintergrundmusik auskommen und bei Aus dem Kopf verschwinden plötzlich die Textvorgaben auf dem Bildschirm… da haben Kenner der Songs oder Leute, die schnell auswendig lernen können wirklich einen großen Vorteil. Gerade die letzten beiden Modi sind auf einer Party aber unschlagbar komisch und lustig… einfach mal ausprobieren! Bis auf den klassischen Modus müsst Ihr die restlichen aber erst einmal freispielen. Als Einzelspieler gar nicht mal so übel, da man durch gutes Singen Erfolge in Form von neuen Modi freispielt. Auf einer Party ist genau das aber eher ein Nachteil… da möchte man einfach von Anfang an alles spielen können, oder? Gerade durch die Möglichkeiten des Internets können wir uns heutzutage mit unseren Highscores und erzielten Punkten in den Listen der Weltbesten eintragen. Bei Let´s Sing 2017 gibt es da allerdings leider nur die Möglichkeit online sowie offline in der Top 3 zu landen. Da wäre eine größere Liste und vor allem der Vergleich zu Freunden, die ebenfalls das Spiel besitzen doch schön gewesen.

    Mikro oder Smartphone?

Beinahe jeder von Euch hat wahrscheinlich von irgendeinem Spiel noch ein paar USB- oder Funkmikros parat, die nahezu alle bei Let´s Sing 2017 verwendet werden können. Das Problem ist allerdings, dass die Spielfremden Mikros zum größten Teil viel zu leise erkannt werden und Euch somit nicht viel nutzen werden… leider. Ihr könnt allerdings auch Euer Smartphone mit der dazugehörigen App zum Singen nutzen. Sucht einfach im Store Eures Handys nach Let´s Sing 2017, dann bekommt Ihr es bereits wie auf dem Silbertablett serviert. Bei mir hat das Singen mit dem Smartphone im Vergleich zu den Mikros super funktioniert und ist wirklich eine gute Alternative, wenn man diese nicht besitzt und auch keine dazukaufen möchte.

    Lisas Fazit

Von der Technik und der Aufmachung her gefällt mir Let´s Sing 2017 sehr gut. Man findet sich gut zurecht, bei jedem Song läuft im Hintergrund das originale Musikvideo und die Bewertung des Gesangs wird nicht allzu streng bewertet, man kann sich also durchaus den einen oder anderen Patzer erlauben und am Ende dennoch eine gute Wertung bekommen. Leider ist die Musikauswahl größtenteils überhaupt nicht mein Fall und daher wird mich der Titel vorerst nicht auf lange Zeit unterhalten können. Ich kann nur auf den kommenden Shop hoffen, in dem vielleicht ein paar Titel nach meinem Geschmack enthalten sind, allerdings ist das auch wieder eine Frage des Preises. Das einfache Spiel kostet Euch im Schnitt derzeit 37 € und inklusive zwei Mikros 55 €, man sollte also gut entscheiden, ob man sich noch ein paar Songs dazukaufen sollte, das kann den Preis des Gesamtspieles sonst nämlich sehr schnell nach oben treiben. Mehr Musikrichtungen hätten dem Spiel also nicht geschadet, dann wäre ich auch ohne das Hinzukaufen von Songs zufrieden… schade. Auch die Spielmodi hätten mehr sein dürfen, im Vergleich zum Vorgänger sind es sogar zwei weniger. Vielleicht wird das ja beim nächsten Titel, falls dieser erscheinen sollte, besser gemacht.

    Zimmys Fazit

Ich bin wohl der unmusikalischste Mensch auf diesem Planeten, aber partytaugliche Titel wie Guitar Hero, Rock Band, Singstar und auch Let’s Sing gehen irgendwie immer, wenn auch mehr zur Unterhaltung der Gäste oder zum Leidwesen der Nachbarn. Ich selbst singe tatsächlich nur, wenn ich einen im Tee habe oder im Stadion. Das erste Mal gibt es in dem 2017er Ableger von Let’s Sing nun neben internationalen Mainstream-Hits auch deutsche Songs. Die 35 enthaltenen Songs sind schon Mal ein guter Anfang, jedoch bietet mir Let’s Sing 2017 wenig wiederspielwert, da es irgendwie am Umfang hängt. Klar kann man sich neue Songs per Download im digitalen Shop aneignen, aber das ist wiederum mit entsprechenden Kosten verbunden. Was wiederum gefällt ist, dass Let’s Sing 2017 originale Musikvideos beinhaltet und nicht irgendwelches laienhaft nachgespielte  Hintergrundgehampel, welches hätte mit dem Ballett der Mini Playback Show verglichen werden können. Was Singstar bereits konnte, kann jetzt auch Let’s Sing 2017: Eine wirklich gute Umsetzung ist die kostenfreie Mikrofon-App für das Smartphone. Endlich haben alle Mitspieler ein eigenes Mikrofon und auch kein Kabelwirrwarr im Wohnzimmer, sodass man ordentlich abhotten kann. Wie eben schon erwähnt, singe ich nicht besonders gut, falls man das als „singen“ bezeichnen kann, somit habe ich leichte Schwierigkeiten Punkte zu erzielen oder aber meinen Konkurrenten zu schlagen, denn das Niveau die Töne richtig zu treffen und damit Punkte zu erzielen ist recht anspruchsvoll. An dieser Stelle möchte ich, dass der Leser, der die Diamantauszeichnung erzielt hat, sich bitte sofort bei DSDS oder beim Supertalent anmeldet. Ich finde es super, dass der Karaoke-Text nicht nur im unteren Feld des Bildschirms erscheint, sondern auch in der Tonspur, somit behält man alles im Auge. Zudem finde ich es ziemlich schade, dass viele Spielmodi erst freigespielt, Entschuldigung ich meine natürlich freigesungen werden müssen und nicht von Anfang an frei anwählbar sind.

Kurzum: Wer kurzweiligen Partyspaß möchte, dem tun die 39,99 Euro nicht weh. Let’s Sing kann ich den Leuten empfehlen, die anspruchsvollere Karaokespiele durch besserer Stimmlagenerkennung fordern. Du hast Talent? Dann schnapp dir Let’s Sing 2017.