26. Mai 2015

Life is Strange – Episode 3: Chaos Theory

By 6 307 Views

Was wäre ein verregneter Sonntag ohne eine Kuscheldecke, einen warmen Getränk der Wahl und, ja richtig, einem guten Sonntagsspiel?

Dontnod hält Wort und liefert uns im Mai pünktlich und fehlerfrei die nächste Episode von Life is Strange. Episode 3: Chaos Theory.

„Kann der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Tornado in Texas auslösen?“

Eine Kernaussage der Chaostherie bzw. der Chaosforschung ist unter anderem der Schmetterlingseffekt, den jeder kennt, der Butterfly Effect, Donnie Darko, The Jacket, oder irgendeine Serie wie zum Beispiel Lost gesehen hat, in der es um Zeitreisen geht. David Lynch lässt grüßen.

 

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Anfangs plätschert die Story der dritten Episode noch dahin, aber seid gewarnt, das Ende verpasst euch einen heftigen Schlag in die Magengegend. Wer also noch Nachwehen von Episode 2 hat, sollte sich mit dem Spielen von Chaos Theory noch Zeit lassen.

Life Is Strange Chaos Theory ist der dritte Teil einer fünfteiligen Serie, die sich vorgenommen hat, Spiele mit Wahlmöglichkeiten und Konsequenzen zu revolutionieren. Gerade in der dritten Episode machen sich die Auswirkungen unserer Entscheidungen aus Episode 1 und 2 deutlich bemerkbar. An dieser Stelle darf ich leider aus spoilertechnischen Gründen nicht mehr auf die Inhalte eingehen. Eins sei gesagt, es geht hier um Wahrheit und Lüge, Tod und Vergebung, und um einiges mehr.

 

 

Max Caulfields „Gabe“ das Zeitreisen waren vorangegangen nur Spielerei und auch die Rätsel hielten sich vom Schwierigkeitsgrad her in Grenzen. In Chaos Theory müssen wir jedoch auch an manch einer Stelle ein bisschen herumprobieren und austüfteln, was möglich ist, jedoch ist dies genial umgesetzt, da wir unter anderem andere Räume erkunden oder gar Antworten erhalten.

Im Fokus dieser Episode ist ganz klar die Vorgeschichte und das Verhältnis zwischen Max und Chloe. Max‘ und Chloes Ermittlung bezüglich Rachel Ambers Verschwinden hat dazu geführt, dass die beiden auf ihrer Suche nach Antworten nachts in die Blackwell Academy einbrechen, um zuerst das Büro des Direktors nach Hinweisen zu durchsuchen. Hier entdecken sie, dass Rachel viele Geheimnisse hatte und nicht die Person war, die Chloe zu kennen glaubte. später geht es noch eine Runde ins Schwimmbad, wo die beiden noch über Ihre Vergangenheit und Zukunft sinnieren.

 

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In Chaos Theory erwartet uns auch hier wieder eine spannende Story voller zwischenmenschlichen Beziehungen und Gefühlen, Mystery, wundervolle Musik und passende Optik, sowie stimmiges Gameplay und am Ende ein recht fieser und hochspannender Cliffhanger der der nicht nur Max durcheinander bringt, sondern vor allem unsere eigene Sicht auf das Spiel und Spielmechanismen komplett zum Nachdenken anregt. Dontnod hat es geschafft einen mutigen Schritt zu wagen und stellt nahezu alles auf den Kopf, was zuvor passiert ist.

 

 

Wir bekommen ein dramaturgisches und unabwendbares Episodenende serviert, wie wir es aus vorangegangen Episoden gewöhnt sind, und werden einem Gefühlschaos zurück gelassen. Die letzten 30 Minuten von Chaos Theory haben mich emotional und gedanklich richtig fertig gemacht und ich denke oft darüber nach. Hätte ich? Sollte ich? Konnte ich nicht? Life is Strange ist ein Spiel, welches zum mehrfachen durchspielen einlädt, alleine um zu sehen, wie sich das Spiel verändert.

Am Ende erweiterte sich das Wirkungsspektrum von Max‘ Gabe und ich bin sehr gespannt, ob dies auch in den nächsten beiden Episoden zum Einsatz kommt. Wochenlang auf die Fortsetzung in Episode 4 zu warten, ist für mich jetzt schon wie eine Qual (Dark Room Release Mitte Juli). Es sind solche Augenblicke und WTF-Momente eines Spiels, die dafür sorgen, dass man Life is Strange in Erinnerung behalten wird.

Wie es weitergeht? Das können wir nur spekulieren, der Grundtenor wird jedoch deutlich düsterer und depressiver ausfallen, als in den vorangegangenen Episoden.

Fazit

Chaos Theory setzt das gelungene Konzept weiter fort. Dontnod zeigt mit der dritten Episode erneut, wovon sich Telltalle in Sachen Serienspiele noch etwas abgucken könnte. Die Dialoge sind schlau konzipiert, jedoch fehlt leider bis dato eine deutsche Übersetzung. Die Rätselqualität hat zugelegt, indem man nicht mehr mit der Nase auf Lösungen hineingedrückt wird und auch die Zeitreisefunktion wird sinnvoll eingesetzt. Life is Strange gehört zu den mit Abstand besten Adventureprojekte der letzten Jahre. Mehr denn je fragt man sich, wie es nun weitergehen wird, welche Kräfte Max noch erlangen wird und ob sie sich überhaupt der Verantwortung bewusst ist. Dontnod legt die Latte noch ein kleines Stück höher und zaubert erneut ein weiteres Ass aus dem Ärmel. Weiter so, ich kann es kaum abwarten wie es in Dark Room weiter geht!

 

Episodentest verpasst?
Kein Problem, hier sind unsere Reviews.

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6. Juni 2015 0
6 Comments
  • theflo84 9 Jahren ago

    Ist schon ne ganze Weile her das Ich mir gedacht habe „Verdammt, wann geht’s endlich weiter“ und das kann nur ein gutes Zeichen sein. Hoffe schon jetzt auf sowas wie Life is strange 2 obwohl dieses Spiel noch gar nicht durch ist 🙂

    • Frau Zimmy 9 Jahren ago

      Danke für deine Zeilen. Geht mir genauso. Ich werde mir auf jeden Fall die Disk Fassung auch nochmal kaufen, auch wenn ichs dann doppelt habe 🙂 Aber ich liebe es!

  • Mützi 9 Jahren ago

    Fand die Episode bis zum Diner bisher auch wieder sehr toll.
    Das wird auf jeden Fall eines meiner Lieblingsspiele 2015 und auch überhaupt.. freue mich auf „Dark Room“. <3

    • Frau Zimmy 9 Jahren ago

      Auf jeden Fall! Life is Strange ist in meinen All-Time-Favourites fest verankert. <3

  • Yannik 9 Jahren ago

    Das Ende hat mich voll geschockt. Guter Beitrag!

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