25. Juli 2016

Mickey’s Racing Adventure

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Wir schreiben das Jahr 1999 und nach langem Betteln und sehr viel Zimmer aufräumen, bekam ich zu Weihnachten den roten Gameboy Color geschenkt. Endlich hatte ich auch einen, nachdem einige meiner Schulfreunde schon längst ihre ersten Spielekonsolen besaßen. Natürlich wurde mir auch ein Spiel dazu geschenkt, und zwar das von Rare entwickelte Mickey‘s Racing Adventure.

Mickey, Minnie, Donald, Daisy, Goofy und Pluto bereiten sich auf ihren Karnevalsumzug vor und sind fasziniert über die schönen Dekorationen an ihrem Wagen. Doch sie werden von Kater Karlo beobachtet, welcher neidisch auf diese Dekorationen ist und sie daraufhin mit seinen Kollegen stiehlt. Ihre Sachen sollten sie nur dann wieder bekommen, wenn sie gegen Kater Karlo und seine Anhängerschaft einige Rennen gewinnen. Die Story ist also nicht besser oder schlechter, als beispielsweise bei Super Mario und der immer wieder verschwindenden Prinzessin Peach, die zufällig doch in einem anderen Schloss ist.

 

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Man startet als Mickey Mouse und kann erst einmal die Nachbarschaft erkunden. Bevor man allerdings die Häuser der anderen Bewohner besuchen kann, muss man alle Rennen eines Charakters spielen, bis man den nächsten freigespielt hat und ihn somit in seinem Haus auswählen kann. Zu den Rennen gelangt man über den im Spiel zentral platzierten Bahnhof. Dort wird man von Klarabella erwartet, die Disneyfans bereits aus verschiedenen lustigen Taschenbüchern oder Serien kennen sollten. Um mit dem Zug fahren zu können, muss man erst einmal Eisenbahntaler finden. Von Charakter zu Charakter werden diese mehr und sind in der gesamten Spielwelt verteilt. Wenn man dann endlich das Ticket erhalten hat und mit dem Zug losfährt erscheint noch ein kleines Rätsel. Der Zug muss durch das Verschieben verschiedener Schienenteile bis zum anderen Ende gelotst werden. Dieses erscheint aber bei jedem Charakter nur bei der ersten Zugfahrt, danach kann man ohne Rätsel immer wieder zur jeweiligen Welt fahren und wird nicht weiter aufgehalten.

 

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Hat man das geschafft, fährt man jeweils vier Rennen mit kleinen, putzigen Fahrzeugen, die sich obendrein auch gut steuern lassen, sobald man sie aufwerten lässt. Die Strecken sind sehr abwechslungsreich gestaltet. Manche befinden sich nur an Land, andere im Wasser oder einer Kombination aus beidem. Es gibt sogar Strecken aus Pudding und Süßigkeiten, eine Achterbahn oder ein Piratenschiff, was ich früher total faszinierend fand. Das letzte Rennen findet gegen Kater Karlo statt, welcher weitaus schneller als die anderen Gegner ist. Wenn man dieses Rennen gewonnen hat, hat man ein Haus eines anderen Bewohners freigespielt und kann mit diesem dann die nächsten Rennen fahren.

 

 

Beim Erkunden der Welt findet man auch weitere, nicht spielbare, Charaktere: In einem Abschnitt befindet sich die Hexe Gundel Gaukeley, bei der man verschiedene Zauber gegen Bezahlung erwerben kann. Mit den Zaubern kann man dann beim Fahren der Rennen seinen Gegnern ein paar Fallen stellen, es ist vergleichbar mit den Items aus Mario Kart oder Diddy Kong Racing. Im weiteren Spielverlauf wird dies noch sehr nützlich, da die Rennen vom Schwierigkeitsgrad her mit der Zeit immer mehr ansteigen.

 

Auch Chip & Chap sind vertreten. In ihrem Baumhaus könnt ihr gegen Bezahlung von Nüssen oder Disney Dollars, Tipps und Geheimnisse vom Spiel erfahren oder zum Beispiel durch gefundene magische Schlüssel, Gimmicks wie die Druckerei freispielen. Wenn ihr den Gameboy Printer besitzt, könnt ihr dort verschiedene Bilder ausdrucken. Früher war es ein lustiger Zusatz im Spiel, aber toll sahen die Ausdrucke dann natürlich nicht aus. Aus nostalgischen Gründen würde ich es heute aber noch einmal machen, wenn das Papier für den Gameboy Printer nicht so elendig teuer wäre.

 

 

Um die späteren Rennen bezwingen zu können, benötigt man dringend neue, schnellere Autos. Diese kann man bei Professor Primus in der Werkstatt aufwerten und erwerben. Die neuen Autos kosten zwar viel, aber durch mehrfaches Fahren der Rennen, bekommt man schnell das nötige Geld zusammen und kann dann mit einem schnelleren und cooleren Flitzer fahren. Boote kann man übrigens nicht kaufen, die Autos verwandeln sich automatisch in Boote, wenn ihr ins Wasser fahrt oder andersherum.

 

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Abgesehen von den Rennen, dem Erkunden und Sammeln von Münzen, Nüssen oder Schlüsseln und den Schieberätseln hat das Spiel aber immer noch mehr zu bieten. Bei Pluto als ausgewähltem Charakter, blinkt ab und an ein Ausrufezeichen über seinem Kopf auf. An dieser Stelle kann man mit ihm buddeln und im Erdreich viele weitere Minispiele bestreiten. Ziel ist es eine gewisse Anzahl an Knochen zu finden. Um dies nicht zu einfach zu gestalten, muss man es in einer gewissen Zeit schaffen und sich auch durch einige Hindernisse buddeln. Aber lasst euch die Knochen nicht auf den Kopf fallen, sonst könnt ihr noch einmal von vorne beginnen. Pluto‘s Level sind aber auch bei allen anderen Charakteren in der jeweiligen Welt versteckt. Man muss ihn vom Postamt aus als Paket an eine der anderen Rennwelten schicken und kann dort dann weitere Knochen sammeln. Habt ihr in den Levels alle gesammelt, bekommt ihr jeweils einen goldenen Knochen, der für das Durchspielen von Mickey‘s Racing Adventure notwendig ist.

 

 

Im Postamt gibt es abgesehen von Pluto‘s Paketversand auch noch die Möglichkeit mit einem anderen Spieler mit einem Gameboy Color und dem Spiel per Infrarot E-Mails zu verschicken oder Cheats einzusetzen. So konnte man zum Beispiel nach vollständigem Beenden der Rennen (bis zum letzten Charakter), den Flipper-Modus einschalten. Wenn man nun bei den Rennen einen anderen Mitstreiter berührt hat, ist dieser wie beim Flipper durch die Gegend geflogen. Nach Abschluss der Hauptaufgaben, war dies ein lustiger, weiterer Zeitvertreib.

 

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Für mich ist Mickey‘s Racing Adventure ein wichtiges Spiel meiner Kindheit, welches mich bei einigen langen Fahrten im Auto von den Eltern oder abends unter der Bettdecke mit der Taschenlampe im Mund (die Lupe mit dem Licht für den Gameboy war einfach zu teuer) unterhalten hat. Und auch heute finde ich es noch klasse. Alle paar Monate hole ich das Spiel noch einmal aus der Kiste heraus und fahre ein paar Rennen oder spiele es noch einmal komplett durch. Solltet Ihr Rennspiel- oder Disneyfans sein und auch noch einmal einen Titel auf dem Gameboy Color spielen wollt, dann kann ich Euch dieses Spiel nur empfehlen. Ein 2-Spieler-Modus in dem man gegeneinander antritt, wäre das Einzige, was ich mir noch gewünscht hätte, aber das ist Meckern auf sehr hohem Niveau. Es gibt einige gute und auch schlechte Disneyspiele, aber Mickey‘s Racing Adventure ist definitiv eines der Guten und meines Erachtens nach leider etwas untergegangen.

 

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