16. September 2013

Rayman Legends

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„Rayman“ steht seit jeher für qualitativ hochwertige Jump’n Run-Abenteuer und nachdem das zuletzt erschienene „Rayman Origins“ schon durchaus zu begeistern wusste, packt „Rayman Legends“ jetzt noch mal eine ganze Schippe drauf. So viel sei vorab verraten: An diesem Punkt vom besten Jump’n Run der aktuellen Konsolen zu sprechen, wäre sicher nicht komplett vermessen…!

Fast wäre dieses Vergnügen aber einzig den Wii U-Besitzern vorbehalten gewesen, denn zunächst war die Veröffentlichung des Spiels nur auf diesem System geplant. Glücklicherweise hat man es sich dann aber doch noch spontan anders überlegt und so wird „Rayman Legends“ nun für fast alle Plattformen angeboten. Gut so!

Doch worum geht’s denn eigentlich im neusten Teil des Klassikers? Rayman und seine Freunde hängen gerade so ein bisschen im Zauberwald ab, als ihnen plötzlich ein verlassenes Zelt auffällt. Natürlich muss man da dann erst mal neugierig die Nase reinstecken und prompt werden sie von einem darin liegenden Gemälde aufgesogen. Kurz darauf finden sie sich in einer sonderbaren Parallelwelt wieder, in der es einige Feinde zu besiegen und einige Freunde zu retten gibt. Gut, zugegeben: Das ist jetzt nicht wahnsinnig einfallsreich und tiefgründig, sondern dient mehr als Mittel zum Zweck. Doch  – und das ist das Schöne – das macht überhaupt nichts, denn das Spiel funktioniert auch ohne großartige Hintergrundstory einfach blendend.

Wir hüpfen und rennen durch eine liebevoll gestaltete Umgebung und müssen dabei durch das Meistern mitunter artistischer Sprungpassagen unsere gefangenen Freunde befreien oder aber die so genannten „Lums“, kleine Leuchtpunkte, einsammeln. Haben wir eine ausreichende Zahl Lums gesammelt, werden wir dann durch Extralevel, neue Charaktere oder Spielmodi belohnt. Neben all der Hüpferei gibt es natürlich aber auch eine ganze Reihe von Gegnern, die uns das Leben vorsätzlich erschweren. Natürlich erwarten euch auch Bosslevel, die zum einen wirklich sehr abwechslungsreich gestaltet sind und zum anderen daher aber auch jedes Mal nach einer komplett neuen Taktik verlangen. Das eine oder andere Mal macht man da unweigerlich Gebrauch von den – zum Glück – sehr fair gewählten Rücksetzpunkten.

Eine liebevoll gestaltete Umgebung, perfekt ausbalanciertes Jump ’n Run – was will man mehr?

Zusätzlich gibt es auch Musiklevel, in welchen es gilt, sein Rhythmusgefühl unter Beweis zu stellen: Im Takt der Musik (und ich spreche hier von Gassenhauern wie „Eye of the tiger“!) müssen wir hüpfen und schlagen. Was jetzt in der plumpen Beschreibung klingt wie frühkindliche Musikerziehung, macht aber in Wirklichkeit unheimlich viel Spaß – eine nette Variation des bewährten Spielprinzips!

Wer es mehr auf Schnelligkeit abgesehen hat, der wird an den Speedrun-Leveln viel Freude haben. Innerhalb einer vorgegebenen Zeit will hier ein Level bewältigt werden und tatsächlich – mit dem richtigen Timing kann jeder Sprung und jeder Angriff auf einen im Weg stehenden Gegner perfekt in den Lauf mit eingebunden werden.

Zugegebenermaßen hatte der Vorgängerteil eine besonders auffallende Schwachstelle: Für nicht ganz so geübte Spieler war der Einzelspielermodus zeitweilen ein echter Krampf und ohne einen patenten Mitspieler nur schwer zu bewältigen. Das neue Rayman hingegen hat aus diesem Kritikpunkt seine Schlüsse gezogen und nun haben auch Solospieler ohne Profiskills eine reelle Chance, die höheren Level zu meistern.

Nichts desto trotz ist man zu zweit natürlich weniger allein: Rayman Legends bietet natürlich auch einen Mehrspielermodus für bis zu vier Spieler. Auf der Wii U können sogar fünf Spieler gemeinsam durch die Welt von Rayman rennen, doch ab einer Anzahl von drei Spielern wird es zugegebenermaßen ziemlich wuselig auf dem Bildschirm. Für das perfekte Spielerlebnis sind zwei Spieler letztlich optimal. Zusätzlich gibt es noch einige Online Challenges – unter anderem eine ziemlich abgefahrene Fussballversion, die auch langfristig richtig Laune macht.

Für die Wii U gibt es sogar noch eine Extrawurst: Die neuen Murphy-Level sind besonders auf die User mit Gamepad ausgelegt, wobei das eigentlich gar nicht besonders auffällt. Hier bekommen wir die Möglichkeit, den kleinen Frosch per Touchpad dazu zu bringen für uns verschiedene Seile durchzuschneiden oder Plattformen zu verschieben. Bei den anderen Konsolen lassen sich diese Aktionen zwar auch per Tastendruck triggern, doch das fügt sich auch ohne Touchpad wunderbar ins Spielgeschehen ein.

Fazit

Rayman ist ein nahezu perfektes Jump’n’Run, das mit einem Kaufpreis von gerademal 45 Euro und dabei einer Spielzeit von rund 12 Stunden ein wirklich gutes  Preis-Leistungsverhältnis bietet. Wer also mit den bald schon alten Konsolen noch einmal richtig viel Spaß haben möchte, der tut sicher gut daran, sich diesen Kracher zum Abschluss einer Generation zu gönnen. Ein kleiner Tipp am Rande: Seid Ihr im Besitz mehrerer Konsolen und habt die WiiU zur Auswahl: Holt Euch den Titel für diese Konsole. Der Mehrspieler rockt mit dem WiiU-Tablet noch ein Tick mehr, weil Ihr als Tabletspieler mehr kreativen Freiraum habt um die Umgebung zu beeinflussen. Rayman Legends ist bunt, rasant und macht einfach gute Laune. Unbedingte Kaufempfehlung!

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