8. September 2013

The Wonderful 101

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Knallig bunt, actionreich und… typisch japanisch? Im Prinzip passt diese kurze Zusammenfassung ganz gut zum am 28. August releasten „The Wonderful 101“ aus dem Hause Nintendo. Es umschreibt annähernd die phantastische Reise auf die wir uns während des Spiels begeben und wird ihm doch nicht gerecht. Denn „The Wonderful 101“ ist eigentlich viel mehr als ein Japano-Action-Game.

Zu Beginn des Spiels befinden wir uns in einer brenzligen – aber zugegebenermaßen nicht sehr einfallsreichen – Situation: Feindlich gesonnene Weltraumbewohner attackieren die Erde und es liegt nun in den Händen des Heldenverbands „The Wonderful 101“, unseren Heimatplaneten vor der Invasion zu schützen. Wir selbst übernehmen dabei die Rolle von Wonder-Red, des 101. Mitglieds dieses Trupps und es ist unsere erklärte Aufgabe, die Helden möglichst mit siegreichem Ausgang in den Kampf zu führen…


Die Besonderheit unserer Mitstreiter liegt darin, dass sie gemeinsam die Formen unterschiedlichster Waffen annehmen können – insgesamt sieben Formationen erlernt ihr im Verlauf des Spiels. Je nachdem wie groß euer Gefolge ist, könnt ihr dabei natürlich auch größere oder kleinere Waffen nachbilden, die logischerweise auch unterschiedlich viel Schaden anrichten. Hier gilt ganz klar: Bigger ist better!

Zwecks dessen ist es euch möglich, unterwegs neue Mitstreiter zu rekrutieren – seien es Zivilisten oder eben andere Helden, die sich euch anschließen. Sammeln diese dann Erfahrung im Kampf, erhalten sie auch Erfahrungspunkte und steigen im Rang auf.

Interessant gestaltet sich die Auswahl der verschiedenen Waffen, denn diese werden nicht etwa einfach per Knopfdruck ausgewählt, sondern erfordern von euch schon ein Mindestmaß an künstlerischer Begabung: Entweder ihr zeichnet das Symbol der entsprechenden Waffe mit dem rechten Analogstick nach, oder ihr verwendet den Touchscreen des Gamepads für eure martialische Zeichenkunst. Das klingt zunächst etwas umständlich, doch man hat den Dreh schnell raus und hat dann Freude an der Kritzelei. Letztlich ist es natürlich auch immer von Vorteil, wenn gerade eine Konsole wie die Wii U ihre ganzen Sonderfunktionen auch mal zum Einsatz bringen darf – alles andere wäre verschenktes Potential.

Hier darf die Wii U ihre ganzen Sonderfunktionen auch mal zum Einsatz bringen!

Die Vogelperspektive in Kombination mit den vielen, wuseligen Figuren auf dem Bildschirm lässt den geneigten Spieler natürlich noch an ein anderes zuletzt erschienenes Game denken: „The Wonderful 101“ erinnert zunächst ein bisschen an „Pikmin“, hat dann aber letztlich mit diesem kaum etwas zu tun. Denn während es bei „Pikmin“ hauptsächlich die Zeit ist, die euch übel mitspielt, sind es in diesem Spiel die verschiedenen Arten von Aliens, die alle nur durch unterschiedliche Taktiken zu besiegen sind. Der Wechsel zwischen Ausweichen und Kontern erfordert nicht nur eine diffizile Taktik, auch gutes Timing entscheidet über Erfolg oder Niederlage.

Trotzdem darf man sich nicht an dem Gedanken festbeissen, dass „The Wonderful 101“ ein reines Kampf- und Prügelspiel, denn damit täte man ihm unrecht. Unterwegs begegnen euch auch immer wieder Rätsel oder kleinere Geschicklichkeitsaufgaben, die zumeist auf dem Bildschirm des Gamepads zu lösen sind. Begebt ihr euch beispielsweise in ein Gebäude, so wird das Geschehen auf dem Gamepad dargestellt, während der Fernsehbildschirm euch mit Tipps zur Lösung eines möglichen Rätsels versorgt. Sogar einige Shooter-Einlagen bietet uns das Spiel: Regelmäßig findet ihr Fahrzeuge, die ihr nutzen und mit der Bordkanone eure außerirdischen Widersacher ins Visier nehmen könnt.

Durch die Vielzahl verschiedenster Abschnitte in der Kampagne kommt so schnell keine Langeweile auf. Rätsel- und Geschicklichkeitsaufgaben wechseln sich beständig mit Kampf- oder Shooter-Szenen ab, so dass es nie zum monotonen Trott kommt. Die rund 15 Stunden die euch das Spiel beschäftigt hält, verfliegen somit recht schnell und wenn der Abspann über den Fernsehbildschirm flackert, lässt einen das eben Gesehene mit tiefergelegter Kinnlade überlegen, ob das gerade wirklich alles passiert ist.

Denn wenn „The Wonderful 101“ auch durch seinen Abwechslungsreichtum und sein forderndes Kampfsystem glänzen mag, ist es doch vornehmlich die Over-the-top Action die am meisten Eindruck schindet. Als Vergleichswert für überzogene Action-Sequenzen hält vielleicht am ehesten noch das hauseigene Konkurenzprodukt „Bayonetta“ her, hinter dem sich „The Wonderful 101“ ganz sicher nicht zu verstecken braucht.

Zusätzlich gibt es auch einige Mehrspielermissionen, an denen bis zu 4 Leute teilnehmen können. Euer Heer wird dabei untereinander aufteilt und ihr bestreitet gemeinsam Kämpfe aus den Story-Missionen. Einziges Manko hierbei ist, dass aufgrund der Vielzahl kleiner Figuren auf dem Bildschirm leicht Verwirrung entsteht und es nicht immer einfach ist, den Überblick zu wahren.

Fazit

„The Wonderful 101“ weiß zu begeistern: Eine gehörige Portion Action und Entertainment gepaart mit einem innovativen und fordernden Kampfsystem und sehr viel Abwechslung lassen die Spielzeit wie im Flug vergehen. Die Lernkurve des Spiels ist recht steil, führt aber dennoch kaum zu Frustmomenten – man fühlt sich lediglich dazu angehalten, sich immer weiter zu verbessern. Die humoristisch-überzogene Inszenierung macht einfach Spaß und für Besitzer der Wii U kann dieser Titel gut und gerne als Kauftipp gerade für das jüngere Publikum angesehen werden.

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