Stellt euch vor, ihr seid auf dem Heimweg und eure Liebste daheim (in ungünstigen Fällen auch: eure Mutter) kündigt vorab schon ab, dass etwas richtig Leckeres zu Abend geben wird. Also so RICHTIG lecker. Innerlich bereitet ihr euch nun also auf irgendwas zwischen Pizza, Schnitzel und 5 Gänge Menü vor. In den heimischen Gefilden angelangt stellt sich dann allerdings heraus, dass sich das überaus vollmundig angekündigte „Menü“ aus Salat mit fettreduziertem Dressing und mit sehr viel Glück vielleicht auch noch aus drei verlorenen Hähnchenbruststückchen (fettreduziert) besteht.
Tja, nicht ganz das, was wir uns vorgestellt haben. Leider beschreibt dieses Gefühl ziemlich genau dasselbe, das uns beim Spielen von Mario vs. Donkey Kong: Tipping Stars beschleicht..
Anfangen tut das eigentlich schon beim Intro: Aus heiterem Himmel schnappt Donkey Kong sich die zarte Pauline und entführt sie. Marios sagenhafte Reaktion? „Heeey…come back here..!“ Ja, klar – das hilft bestimmt.
Gut, danach schickt er seine kleinen Blechfiguren hinterher, doch das war’s dann eben auch. Das ganze Intro beläuft sich auf rund 5 Sekunden und damit müssen wir dann leben. Sparversion? Aber hallo!
In Anbetracht der Tatsache, dass Mario vs. Donkey Kong: Tipping Stars sowohl für den 3DS als auch für die Wii U erscheint, hätte man sich doch ein bisschen mehr als ein eher auf Smartphone-Games zugeschnittenes Opening erhoffen dürfen.
Das Spielprinzip funktioniert, wie wir es bereits gewohnt sind: Stark an die Lemmings angelehnt marschiert eine kleine Gruppe von Figuren durch die verschiedenen Level und unsere Aufgabe ist es, sie durch geschickte Manipulation an allerlei Fallen und Abgründen vorbei zu manövrieren.
Manipulation deshalb, weil wir eben nicht die einzelnen Figuren selbst steuern können, sondern nur auf ihre Umgebung Einfluss nehmen können – sei es durch das Errichten von Förderbändern, dem Stellen von Sprungplattformen oder dem Platzieren von Portalzugängen.
Dabei ist natürlich eine gewisse Schnelligkeit gefragt, denn die suizidal veranlagten Lemming-Verschnitte warten nicht darauf, dass ihr ihnen den Weg freimacht – sie laufen im Zweifelsfall auch unbeirrt in die Killerstachelgrube. Also sperren wir sie entweder irgendwo in einem geschlossenen Kreislauf ein, bis wir unsere Wegplanung ausgetüftelt haben, oder wir agieren in Blitzgeschwindigkeit.
Unterwegs gibt es immer wieder auch Münzen einzusammeln. Hat man genug Kleingeld gesammelt und ist auch immer brav innerhalb des Zeitlimits geblieben, wird man mit Bonus-Leveln belohnt. Diese sind leider alle verhältnismäßig ähnlich aufgebaut, sodass der echte Motivationsschub letztlich aber doch ausbleibt.
Gehemmt wird die Begeisterung auch durch den Umstand, dass die weniger geliebten Level (anders als z. B. bei Treasure Tracker) sich nicht überspringen lassen.