11. Juni 2017

Toilet Kids

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Ein kleiner Junge möchte vor dem Schlafen gehen noch sein Geschäft erledigen. Daraus wird nichts, denn schwuppdiwupp wird unser unfreiwilliger Hauptheld in die Welt von Toilet Kids hereingezogen und erlebt ein Abenteuer voller… Kacke! Sympathischer Kackhaufen oder ein Griff ins Klo? Das wollen wir uns jetzt mal etwas genauer ansehen.

Toilet Kids erschien am 6 März 1992 in Japan für PC Engine. Die PC Engine war eine Stationäre Spielekonsole, die erstmals in Japan 1987 auf dem Markt gebracht wurde. Speichermedien waren damals sogenannte Steckkarten, auch HuCards genannt, später kamen auch CD-Roms zum Einsatz. In den Vereinigten Staaten kam das Gerät 1989 unter dem Namen TurboGrafx 16 auf den Markt und bis 1994 wurde diese Konsole vertrieben.

Bevor ich schon wieder komplett abschweife, Zurück zu Toilet Kids! Entwickelt wurde dieses Vertical Shoot em Up von Bits Laboratory, die durch… naja, ich sag’s mal so… der ziemlich gewagten Cho Aniki-Reihe bekannt wurde.

Das Spielprinzip ist absolut einfach: Man feuert seine Gegner mit einem normalen Schuss oder einer Bombe aus dem Bildschirm, weicht feindliche Geschisse… ‚tschuldigung, Geschosse aus, kämpft sich den Weg frei, erledigt den jeweiligen Endboss und setzt seine Reise fort. Der normale Schuss lässt sich aufladen, umso einen stärkeren Schuss ausführen zu können und goldene Kackhaufen am Boden bringen uns Extrapunkte. Auf hilfreiche Items hat man hier ebenfalls nicht verzichtet.

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Als Gegner erwarten uns eine Vielzahl von abgedrehten Figuren. Angefangen mit harmlosen Widersachern wie Nilpferden, Stubenfliegen, Frösche und Mäusen, bis hin zu leicht verstörenden Dingen, u.a. Schildkröten mit Kackhaufenpanzer, Dünnschiss abfeuernde Hubschrauber mit nackten Ärschen, Toiletten-U-Boote und Hummer mit Schweinenasen- was zum…!?

Ja, das Spiel ist ein absoluter „Was-zur-Hölle-Moment“, zumindest am Anfang. Auch, wenn der Kacka-Pipi-Humor am Anfang einen sehr schnell verstören wird- mit der Zeit gewöhnt man sich dran und stempelt das Ganze als „normal“ ab. Trotz des gewagtem Humors entpuppt sich Toilet Kids als ein typischer Standart- Shoot ‚em Up, welches man schon x-mal gesehen und gespielt hat.

Musikalisch bietet Toilet Kids mehr als man erwartet: Wunderschön komponierte Tracks, die nie langweilig werden und für gute Stimmung sorgen. Komponiert wurden die Tracks von „T’s Music“. Eine Musikgruppe von japanischen Komponisten, die auch schon unter anderem für die Musik zu Final Fight CD und Felix the Cat auf dem NES und Gameboy zuständig waren. Also: Musik von bester Qualität.

Wie sieht nun mein persönliches Fazit aus? Toilet Kids ist ein nett gemeinter Haufen ***. Naja, ihr wisst schon…. Ist aber, mal abgesehen vom Fäkalhumor nichts besonderes. Es ist ganz lustig zu spielen, steuert sich gut und hat einige lustige Momente, auch wenn man immer und immer wieder mit dem selben Kacka-Pipi-Humor konfrontiert wird Die Grafik ist, obwohl sie einfach gehalten ist, richtig schön und bunt. Aus Neugier und Langeweile kann man es ruhig mal anspielen, von mir aus sogar ein zweites oder drittes Mal, dabei bleibt es am Ende aber auch. Fäkalhumor macht noch lange kein besonders Spiel aus. Gleiches gilt meiner Meinung auch für Booger Man, welches auf dem SNES und Mega Drive erschien. Viele Rülps-, Furz- und Popelwitze, aber spielerisch nicht der Rede wert…. Butter bei die Fisch‘: Probiert es ruhig aus, ist ganz nett, mehr aber auch nicht.

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21. Juli 2017 3
4 Comments
  • Lisa 7 Jahren ago

    Coole Retro-Review Björn! 🙂

    Beschissen geil! :o)

  • Frau Zimmy 7 Jahren ago

    Hab Tränen gelacht. Ich bedauere es, dass so ein großartig-beschissenes Game mit exzellenten beschissenen Gameplay, Musik und Grafik hier nie rauskam. Wette, kein Publisher hätte die Eier so ein Game nochmal rauszubringen. Aber: Ich feier das und auch Fakälhumor is‘ voll mein Ding. Lustige Review Björn. Immer wieder gern mal ein Fundstück. Hat mir sehr gefallen und ich hab mich weggekringelt. Aber jetzt muss ich mal…

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