Nintendo hat es manchmal schwer fernab von Super Mario und Co., sowie Pokémon ein völlig neues Spiel mit neuen Charakteren auf den Markt zu bringen. Auf der einen Seite erwarten die Fans Innovation, aber bitte doch was Neues und Spaß bringen soll es auch noch. Splatoon war so ein Titel, der es geschafft hat und ein zweiter Teil folgt zudem auch bald. ARMS ist auch so ein Titel, mit dem niemand rechnete und förmlich aus dem Nichts und ohne großes Tamtam veröffentlicht wurde.

Ob ARMS es schafft die Beat em Up Fans und zugleich auch neue Fans zu gewinnen? Schauen wir uns das Game mal genauer an und boxen wir uns durch das Game.

Was genau ist eigentlich ARMS? ARMS ist ein Kampfspiel, welches sich hauptsächlich nur darauf konzentriert, dass wir unsere ausfahrbaren Waffenarme benutzen um uns an die Spitze zu boxen. Ich selbst war nach den ersten Kampfrunden mit den Joy Cons als virtuelle Boxhandschuhe sehr skeptisch, ob das neue Konzept zündet und ob es dauerhaft unterhalten kann. Wir kennen ja noch die alten Wii Spiele mit der Motion Control, die anfangs lustig war, auf Dauer aber langweilig wurde. Bei einem Wii Sports wedelten wir noch wild beim Tennis mit dem virtuellen Schläger herum und übten spektakuläre Aufschläge und nach ein paar Tagen Belustigung, schlugen wir die Bälle locker im Sitzen und ohne größeren Aufwand aus dem Handgelenk.

PWRimage20

Kommen wir direkt zu den verschiedenen Steuerungsmöglichkeiten von ARMS. Zugegeben, das Joy Con Geboxe PWRimage6funktioniert zwar gut, indem wir präzise Schläge ausüben und unsere Charaktere diese nachahmen, gar das Blocken, Greifen, Bewegen und in Deckung gehen wird gut umgesetzt, aber wie eben schon erwähnt, macht dies nur in den ersten Stunden Spaß und verliert irgendwann den Reiz. Gott sei Dank hat Nintendo sich an der Stelle viele optionale Steuerungsvarianten einfallen lassen: Wir müssen nicht unbedingt unsere Joy Cons mit dem Daumen nach oben halten, sondern dürfen mit einem einzelnen Joy Con, in dem Handheldmodus, mit der Joy Con Controllerhalterung oder mit dem Pro Controller spielen.

Gerade mit der Controllerhalterung und dem Pro Controller wird der Spielspaß nochmal deutlich angehoben. Meines Erachtens kann ich damit viel simpler meinen Kämpfer steuern und Befehle ausführen. Zudem können wir auf der Switch direkt im TV-Modus, sowie im Tisch- oder Handheldmodus spielen. Ich finde es nach wie vor ziemlich cool, dass die Switch uns viele Alternativen anbietet. Ob alleine, zu zweit, mit Freunden, unterwegs oder online. Wir bestimmen wo und wie wir spielen möchten.

Die Wahl unserer ARMS beeinflusst das Spielgeschehen, also sucht Euch die passende Variante und ab geht’s.  Jeder Kämpfer besitzt je Arm drei verschiedene ARMS-Varianten, die wir individuell zusammenstellen können und auch andere Eigenschaften besitzen. Im ARMS-Depot können wir später auch mehr Zubehör freischalten.

Wähle deinen ARM sehr weise

Wähle deinen ARM sehr weise

ARMS kommt mit einem guten Aufgebot an Kämpfern. Jeder Charakter hat seine ganz eigenen Techniken und ARMS-Aufsätze mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Jeder Kämpfer besitzt zudem eine eigene Kampfarena. Der schleichende Schatten Ninjara zum Beispiel bietet einiges an Schnelligkeit und Sprungkraft, der unsterbliche Master Mummy ist aufgrund seiner Statur nicht besonders schnell und die Sprungkraft ist auch sehr träge, dafür hat er einen enormen Armumfang, der den Gegnern ordentlich ein paar Schläge austeilen kann. Zum Start bekommen wir 10 Kämpfer, jedoch kommt schon bald der erste kostenlose DLC, der uns einen neuen Kämpfer und auch eine neue Arena spendiert.

Die verschiedenen Spielmodi von ARMS garantieren einen lang anhaltenden Spielspaß. Es gibt den klassischen Grand Prix Modus in sieben Schwierigkeitsstufen, in den wir uns mit unserem Kämpfer an die Spitze kämpfen und den Titel holen, in den Standartkämpfen verbinden wir uns online mit anderen Gegnern und fordern sie heraus. Jede Lobby unterstützt bis zu 10 Switch-Konsolen und bis zu zwei Spieler je Konsole, so können bis zu 20 Spieler teilnehmen. Des Weiteren funktioniert der Onlinemodus tadellos.

Investiert Kampfgeld in ein Minispiel um neue ARMS zu bekommen

Investiert Kampfgeld in ein Minispiel um neue ARMS zu bekommen

Haben wir die vierte Stufe im Grand Prix Modus erlangt, dürfen wir Ranglistenkämpfen beitreten und uns gegen Rivalen aus der ganzen Welt beweisen. ARMS bietet uns drei Varianten von Versus-Kämpfen: Den normalen Versus-Kampf 1 gegen 1, den Versus-Teamkampf, in dem wir auch zu zweit im Team die Möglichkeit haben, gegen Gegner anzutreten. Im Versus-Teamkampf sollte man beachten, dass wir mit unserem Partner mit einem Band verbunden sind und uns absprechen sollten, in welche Richtung man gehen möchte. Passt auch darauf auf, dass wenn einer von Euch hinfällt, könnte der andere mitgerissen werden und dass Verbündete sich versehentlich mit Schlägen treffen könnten.

PWRimage4In Versus- andere Spielmodi gibt es ein paar Minigames, wie zum Beispiel ein „Volleyball“ mit explosiven Ball, im „Basketball“ werfen wir unsere Gegner ins Netz und bei „Ins Schwarze“ zerstören wir Ziele- der mit den meisten Punkten Gewinnt. Es gibt noch einen „Hundertkampf“, in dem ich echt schlecht bin. Es kommen mehrere Gegnerwellen auf uns zu, die wir mit nur einem Lebensbalken bekämpfen müssen. Wie viele schafft Ihr?

Fazit

Anfangs sehr skeptisch beäugt, im längeren Test aber überzeugt. ARMS bietet mehr Variation, als ich dachte. In dem Spiel steckt viel Persönlichkeit, alleine der Titelsong geht einem schon sehr ins Ohr und die bunten Charaktere und das witzige Artdesign bieten gute Abwechslung. Ich frage mich jedoch, ob es nötig war und ob dies auch die Nintendo Fans möchten, dass man neue Charaktere auf den Markt wirft und nicht dasselbe Spiel mit Nintendocharakteren hätte machen können, oder gar ein neues Punch Out? Die ARMS-Erweiterungen kann man nicht gerade sehr rasch erspielen, da man maximal 2 Münzen pro Kampf gewinnt und es 30 bedarf um das Extra-Minispiel zu aktivieren. Hier hätte man mehr Motivation streuen können, aber im Endeffekt bin ich dankbar, dass es keine Mikrotransaktionen gibt. Die Bewegungssteuerung ist meines Erachtens ein nettes Gimmick, aber total überflüssig, da mehr Spielspaß mit den alternativen Steuerungsvarianten aufkommt. Mein Tipp: Spielt mit Pro Controller oder im Controller-Modus, die Steuerung geht viel einfacher von der Hand. Abgesehen von den vielen Spielmodi hätte ich mir mehr Tiefgang zum Beispiel in emotionaler Ebene gewünscht. Jeder Kämpfer hätte eine eigene Geschichte, ein individuelles Intro und Outro haben können um eine Charakterbindung aufzubauen. Ob ARMS letztlich dauerhaft überzeugt weiß ich nicht einzuschätzen, da die Konkurrenz groß ist, aber es ist sicherlich immer mal ein arcadiges Kämpfchen wert, vor allem wenn man sich ein paar Freunde schnappt.

Next Post

Ever Oasis

27. Juni 2017 1
Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert