29. Juni 2017

Bulletstorm: Full Clip Edition

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Verbesserte Grafik und ungeschnittene, rohe Gewalt. Das sind die Eigenschaften von Bulletstorm: Full Clip Edition. Wir hatten die Ehre, den Shooter für euch testen zu dürfen. Mit von der Partie ist auch ein altbekannter Stargast…

Es war einmal vor langer Zeit im Jahre 2011 als Bulletstorm das Licht der Welt erblickte. Ein Shooter, der vor Action nur so strotzt. Vor allem die unzähligen Kill-Variationen und die zugehörigen Belohnungen sind in dieser Art in anderen Spielen selten zu finden. Dennoch galt das Spiel seit jeher als Geheimtipp unter den Shooter-Verrückten.

Und nun, ein gefühltes Jahrhundert später erscheint die Neugeburt: Bulletstorm: Full Clip Edition! Ein aggressives Gewaltspektakel wie kein zweites. Und anders als der Vorgänger ungeschnitten: Es spritzt Blut, es fliegen Gliedmaßen und Innereien. Aber keine Sorge, für die, die ihren Mageninhalt nicht so unter Kontrolle haben, bietet das Spiel einem die Möglichkeit, ohne Blutvergießen und sogar mit weniger abfälligen Sprache auf Abenteuerreise zu gehen.

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Sadomaso für Fortgeschrittene

Im Gameplay ist eine Energiepeitsche dein bester Freund. Schleudere deine Gegner in die Luft, um ihnen nachträglich einen Bohrer in den Kopf zu jagen oder wirf sie in Ventilatoren um eine Symphonie von Gedärmen, Blut und anderer Körperflüssigkeiten zu erleben! Wenn euch das zu langweilig ist, könnt ihr auch einfach eine der zahlreichen Gasbehälter in die Menge treten und mit einem gezielten Schuss alles dermaßen in die Luft sprengen, sodass Körperteile auch in anderen Sternensystemen wieder zu finden scheinen. Je kreativer eure Kills desto größer die Belohnungen. Diese werden benötigt, um eure Waffen abzugraden und der größte Schlächter der Galaxie zu werden.

Steht ihr aufs Snipern? Dann ist das Spiel wie für euch geschaffen! Nutzt das Scharfschützengewehr um dessen Kugel in Slo-Mo in die Genitalien eurer Gegner zu steuern. Ihr könnt natürlich auch jede andere Körperöffnung stopfen.

Bulletstorm bietet euch zudem auch Verfolgungsjagden im Cobra 11 Style, Geschütz-Szenen sowie Kämpfe gegen Mini- und nicht so Minibosse. Hier sind eure taktischen Fähigkeiten gefragt, um gezielt die Schwachstellen auszumachen und den Boss ins Nirwana zu schicken.

Die Story an sich dreht sich um einen Racheakt, der ziemlich abrupt endet und Platz für eine bisher nicht erschienene Fortsetzung bietet. Mit dreckigem Humor und derben Sprüchen wird nicht gegeizt. Allerdings sind diese in der englischen Vertonung gleich eine Spur unterhaltsamer.

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Extras und DLC’s

Die Grafik des Spiels ist nicht schlecht anzusehen, allerdings ist mit dem Remake kein Grafikwunder entstanden. Mit aktuellen Shootern wie Doom oder Call of Duty ist leider nicht mitzuhalten.

Aber die verbesserte Grafik ist nicht alles, denn man kann jetzt auch einen neuen Spielmodus freischalten, in dem man von Beginn an über sämtliche Waffen und Skillshots verfügt. Auch sind die Karten früherer Anarchy- und Echo-DLC’s mit von der Partie.

Im Echo-Modus spielt man die Maps aus der Solo-Kampagne und sammelt Punkte, um aufs Online-Scoreboard zu gelangen. Der Anarchy-Modus klingt vorerst sehr unterhaltsam: Es ist ein Horde-Modus für vier Spieler, der das Ziel hat, möglichst viele Skillshots zu landen. Allerdings ist bei uns noch kein Onlinematch zustande gekommen. Es gestaltet sich recht schwierig, einen Mitspieler mit geeigneter Verbindung zu finden.

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Die Rolle des Gaststars

Wer nicht gerade mit seinen Bafög-Anträgen hinterher hängt oder Probleme mit irgendwelchen Kredithaien hat, kann noch mal 5 Euro extra springen lassen, um die Hauptrolle des Grayson Hunts durch den allseits bekannten Duke Nukem zu ersetzen! Für Fans eine super Idee, jedoch wurde sie eher schlecht als recht umgesetzt. Denn sagen wir mal so: Würde es dem coolen Duke gefallen, überhaupt keine Aufmerksamkeit zu bekommen? Oder als Grayson angesprochen zu werden? Ich denke nicht! Also kurz gesagt, die übrigen Charaktere gehen überhaupt nicht auf die Anwesenheit Duke Nukems ein und sprechen ihn weiterhin als Grayson an. Auch seine Dialoge sind weitestgehend die gleichen wie die des Ursprungscharakters.

Es fällt außerdem auf, dass Mr. Nukem im Gegensatz zu den anderen Charakteren überhaupt nicht lippensynchron spricht und nur wahllos irgendwelche Mundbewegungen macht bzw. teilweise sogar die neue Fähigkeit erwirbt, mit geschlossenem Mund zu sprechen. Das ist selbst meiner blinden, taubstummen Tante aufgefallen.

Außerdem: Es gibt keine deutsche Sprachausgabe. Es ist allerdings mit einem deutschen Untertitel versehen. Daher kann man sagen, der DLC lohnt sich nur für wahre Fans der Kultfigur.

Fazit

Bulletstorm ist ein klasse Trash-Shooter mit viel Action und großem Unterhaltungswert. Allerdings ist der Preis von ca. 50 Euro ein wenig hochgestochen, da das Spiel bereits einige Jahre auf dem Buckel hat und neue Fans so nur schwer anzulocken sind. Es hat wiederum eine packende Story, die nur leider schon nach 9-10 Stunden vorüber ist. Die Echos sind eine gute Abwechslung zur Hauptgeschichte. Jedoch ist der Anarchy-Modus ausbaufähig. Mit großer Spannung wurde das Remake erwartet. Enttäuscht wurde ich keineswegs. Es ist sicher nicht jedermanns Sache, jedoch sorgen verschiedene Charaktere und Gegner für Abwechslung. Allerdings finde ich fehlt das letzte Quäntchen, um auch neue Fans heranzuziehen. Mir persönlich fehlt ein (funktionierender) Onlinemultiplayer zum gemeinsamen Rumgemetzel, so wie es heutzutage eigentlich auch üblich ist. Ich hoffe, dass das mit einem Update behoben werden kann, sodass man ein hundertprozentiges Spielvergnügen hat. Trotzdem ist das Spiel eine gelungene Abwechslung, die auf witziger Art und Weise immer wieder zum Weiterspielen verleitet.

Vielen Dank an Gastautorin Milena Höhl für diesen Test!

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That’s You!

4. Juli 2017 0
3 Comments
  • Harald 7 Jahren ago

    Gameplay hui, Preis pfui. Die Preisgestaltung eine Frechheit, wenn man bedenkt, dass es für andere Spiele eine Rabattaktion gab oder manche überarbeitete Versionen sogar völlig gratis waren(für vorherige Besitzer): Skyrim, Dear Esther, The Vanishing of Ethan Carter, Divinity Original Sin zum Beispiel. Dann ist es natürlich frech dafür nochmal 50 Euro zu verlangen. Ich hole mir das Spiel, wenns mal 30 Euro kostet.

  • Zimmy 7 Jahren ago

    Ziemlich gut geworden, der Test. Mir gefällt der witzige Schreibstil. Würde mich freuen, hier zukünftig mehr von dir zu lesen.

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