28. März 2018

Castle of Heart

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7Levels hat am 23. März ein Action-Plattformer namens Castle of Heart heraus gebracht. Wir schlüpfen in die Rolle eines edlen Ritters, der eigentlich nur mit seiner treuen Maid in Ruhe und Frieden in einem Dorf leben möchte. Aber nichts da, denn ein böser Zauberer meint auf Kosten anderer Stunk zu machen und beschließt einfach mal so unseren Haupthelden und die restlichen Dorfbewohner in Stein zu verwandeln. Und ja, die olle Maid wird auch mal eben so entführt. Wenn schon, denn schon. Doch Halt, eine einzige Träne der Maid reicht vollkommen aus, um unseren tapferen Ritter zurück ins Leben zu holen. Auferstanden und Kampfbereit machen wir uns nun auf, den Fluch zu brechen, unsere Maid zu befreien und den ollen Zauberer eine ordentliche Lektion zu erteilen.

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Auf dem ersten Blick sieht Castle of Heart sehr hübsch aus. Unser Ritter, die feindlichen Räuber, Rattenwesen, Oger und andere Mittelalterwesen sind echt gut getroffen worden. Aber auch bei den Szenarien wie das verfluchte Dorf, der Wald oder die Eisweilt kann man viele schöne Details bestaunen. Musikalisch bekommt man soliden Klang geboten. Nach nur wenigen Minuten kommt schon toller Mittelalter-Flair auf. Auch ist die Idee dahinter, ein Action Jump n Run in Ritterform zu bestreiten absolut gut durchdacht gewesen, leider scheiterte es am Ende etwas an der Technik.

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Aber mal langsam. Wie genau sieht unser Abenteuer-Ablauf aus uns wie setzen wir uns eigentlich genau zu Wehr? Zum einen sind wir in der Lage mit unserem Langschwert Combo- und Stoßattacken auszuführen. Besagte Stoßattacke wir auch benötigt, um Wände und Türen öffnen zu können. Ansonsten haben wir noch die Möglichkeit Waffen von besiegten Gegnern (wie z.B. Speere oder Armbrust) aufzusammeln, die wiederum sich bestens dazu eignen aufgehängte Kisten oder Plattformen abzuschießen, sodass diese auf feindliche Gegner fallen. Sehr amüsant. Zudem haben wir auch noch Zweitwaffen (wie Granaten und Wurfmesser), die sich vor allem bei mehreren Gegnern als hilfreich erweisen könnten, dazu aber später ein paar Worte. Außer dem Kämpfen kommen noch Hüpfeinlagen hinzu, wo wir ganz klassisch auf Plattformen springen und wie Tarzan von A nach B schwingen, vor Kriegsmaschinen wegrennen und über Hindernisse hüpfen oder Stachelfallen ausweichen.

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Alles klar, hört sich solide an und gerne würde ich dieses nette Spiel weiter empfehlen- kann ich aber leider nicht, da Castle of Heart ein gewaltiges Problem hat: Es verlangt, dass du schnell reagierst, gibt dir aber genau diese Möglichkeit nicht! Um es ein bisschen genauer zu erklären: Du musst eine Gegnermasse überwältigen, hast aber deine Probleme damit, weil die Attacken zu langsam ausgeführt werden. Oder: Du musst Stachelfallen ausweichen, die dank der steifen Sprünge alles andere als sauber gelingen. Selbst bei einfachen Aktionen wie ducken oder kriechen hat unser Held unsere Probleme. Und nein, das Argument, dass er ja versteinert wurde und sich deshalb so bewegt, lasse ich nicht gelten. Und die Krönung: Stellenweise sind die Stacheln, Abgründe und Hindernisse so platziert, dass man Schaden zu sich nehmen muss, damit man weiter kommen kann. Nichts für ungut, aber da werde ich richtig sauer. Haben sich die Entwickler wirklich so wenig Mühe gegeben? Ist es so viel verlangt das Spiel kurz zu testen und abzuchecken, was geändert und verbessert werden muss? Wenn man vom Spieler verlangt, dass man z.B. bei vielen Gegner schnell austeilen soll, so gibt man ihn auch gefälligst die Möglichkeit. Ansonsten kann man so schnell auf die Tasten drücken wie man möchte, am Ende lassen einen die Widersacher mit verärgertem Gesicht zurück.

Hinzu kommt noch: Unsere Lebensenergie ist gleichzeitig unser Zeitlimit. Wäre nicht weiter tragisch, wenn erstens die eben aufgelisteten Probleme nicht wären und zweitens die Tatsache nicht wäre, dass, wenn wir zu oft getroffen wurden, keine weiteren Waffen mehr aufheben und benutzen können, weil uns ein Arm wegfällt. Na, vielen Dank auch! Aber eine Sache haben die Entwickler gut hinbekommen: Die Checkpoints. Da gibt es nämlich mehr als genug davon und danach hat man wieder seine volle Energie. Immerhin. Leider lindert dies den Frust nur ganz minimal…

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Fazit

Liebe Entwickler, Herausforderung schafft man man nicht, indem man eine steife Steuerung, ein unvorteilhaftes Kampfsystem, zu viele Gegner auf einmal und ungünstig platzierte Fallen miteinander vermischt. Dies ist zwar ein gutes Rezept für Frust und Ärger beim Spielen, hat aber mit guten und fairen Gameplay nichts zu tun. Optisch ist Castle of Heart absolut gut gelungen, die Idee dahinter auch, aber in Sachen Gameplay geht da noch ein bisschen mehr. So ist Castle of Heart aktuell ein gut gemeintes, aber leider zu schweres und unvorteilhaftes Action Jump n Run. Nicht wirklich schlecht, aber dank misslungener Steuerung nicht wirklich gut.

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4 Comments
  • Daniel 6 Jahren ago

    Ooohjeee.

  • pourquoi 6 Jahren ago

    Die Switch verwandelt sich langsam, aber sicher in eine zweite Konsole, einfach gut, um endlose Remakes von Nintendo oder dubiosen Ports anderer Plattformen oder morgen Spiele für Smartphones zu erhalten …

  • Frau Zimmy 6 Jahren ago

    Musste sehr Schmunzeln. Spielerisch erinnert mich das an Wizards & Warriors X: The Fortress of Fear auf dem Game Boy 😀 😀

    • Der Björn 6 Jahren ago

      Daran hab ich noch nicht gedacht. STIMMT Jetzt, wo du es sagst

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