29. Juni 2014

Deponia: The Puzzle

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Ich liebe Puzzle-Spiele aus der alten Schule. Egal ob nun Tetris, Puyo Puyo, oder Kwirk,… es sind in meinen Augen zeitlose Süchtigmacher, die einen immer wieder zum Highscore-Knacken einladen und einfach nie langweilig werden. Mit den heutigen Puzzle-Spielen jedoch kann ich mich nicht so wirklich anfreunden. Entweder sind sie zu schlicht und langweilig gestaltet oder bieten einfach in Sachen Schwierigkeitsgrad keine Herausforderungen mehr. Schaut es da bei „Deponia: The Puzzle“ etwas besser aus oder handelt es sich hierbei mal wieder um ein Wischi-Waschi-Puzzle für Hobbylose?

Doch bevor ich diese Frage beantworte, lasst mich ein bisschen erklären, was es mit dem Titelnamen auf sich hat: „Deponia“  steht für eine erfolgreiche, deutsche Point & Click-Adventure-Trilogie aus dem Hause Daedalic Entertainment. Die Deponia-Trilogie ist so beliebt, dass man sich dachte, es sei eine gute Idee dazu ein Puzzle-Spiel auf die Beine zu stellen. Naja, dann wollen wir uns mal das gute Stück mal zu Gemüte führen…

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Es werden uns laut Verpackung drei verschiedene Spielmodi Versprochen: Search & Find, Single Stack und Multi Stack. Und so viel sei schon mal verraten: Diese Modi sind erstens nicht frei wählbar und zweitens unterscheiden sich nicht großartig voneinander. Im Grunde gilt immer “Suche das passende Teil, ziehe es an die richtige Stelle und das so schnell wie möglich”. Gesteuert wird mit der Maus, was absolut in Ordnung geht. Jedoch hat man recht schnell das Gefühl, dass dieses Spiel eher für Handys und Tablets gedacht war.

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Extrapunkte gibt es für  Schnelligkeit und für möglichst fehlerfreies Aneinanderreihen. Das Puzzle kann gewendet werden um einen anderen Blickwinkel darauf zu haben. Klingt hilfreich, entpuppt sich jedoch recht schnell als eher unnötige Spielerei. Hat man ein Puzzle komplett zusammengesetzt, werden die Punkte zusammen gezählt. Je nachdem wie gut man abgeschnitten hat bekommt man eine Wertung von null bis drei Sterne. Am rechten Rand des Spielfeldes befindet sich eine Zeitleiste. Je höher der Zeiger (oder in diesem Fall Kopf) sich befindet, umso mehr Punkte bekommen wir gutgeschrieben. Ist dieser jedoch komplett unten im roten Bereich, heißt es Game Over. Alle Eure Punkte sind weg und ihr dürft nochmal von vorne beginnen.

Hört sich im ersten Moment nach einem recht soliden Puzzle für Zwischendurch an, oder? Nun, es hätte ein solides Puzzle sein können, aber man wird nie wirklich motiviert am Ball zu bleiben und weiter zu puzzlen. Man erledigt ein Puzzle und ist irgendwie schon wieder satt. Es will einfach kein Spaß aufkommen. Aber woran liegt es eigentlich? Vielleicht hat man in Sachen Präsentation und Gestaltung zu viele Sachen vermiest!?

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Die Bilder selbst sehen recht schön aus -auch, wenn für meinen Geschmack etwas zu viele Grau- und Brauntöne herrschen, aber im Hintergrund hat man sich einfach für ein lustloses und zweckmäßiges Braun entschieden. Unter farbenfroh verstehe ich was ganz anderes. Und ein paar kleine Animationen zur Auflockerung hätten auch nicht geschadet. Der Spielsound ist nicht wirklich der Rede wert. Nichts nerviges oder störendes, aber man ist definitiv besseres gewöhnt als nur Plopp- oder Glitzergeräusche. Zudem bietet die Musik nicht viel Abwechslung. Es ist zwar schön und gut, dass man sich hier für Orchestermusik entschieden hat, aber die einzelnen Musikstücke wiederholen sich sehr schnell. Versteht mich jetzt bitte nicht falsch, ein Puzzle-Spiel muss jetzt nicht so quietschbunt und mit übertriebenen Cinema-Soundeffekten daher kommen, aber etwas mehr Liebe und Mühe in Sachen Gestaltung und Präsentation hätte man sich ruhig geben können.

Der Schwierigkeitsgrad ist so eine Sache für sich: Für Kinder sind diese Puzzles zu schwer, Erwachsene werden sich recht schnell unterfordert fühlen. Irgendwie schienen sich die Entwickler nicht ganz einig darüber zu sein, für welche Zielgruppe diese Puzzles gedacht waren. Schade…

Das liest sich jetzt alles so, als ob ich „Deponia: The Puzzle“ im Grund und Boden fertig machen würde. Nein, das war nicht meine Motivation, wirklich nicht. Ich habe versucht etwas Gutes in diesem Spiel zu sehen. Vom Grundgedanken her war dieses Puzzle ja eine recht nette Idee, es wurde nur leider zu zweckmäßig und langweilig einprogrammiert. Ich sage es nur ungern, aber es werden im Web so viele Puzzle-Spiele kostenlos angeboten, die einfach viel liebevoller und kreativer auf die Beine gestellt werden. Tut mir leid, Daedalic Entertainment, aber das war ein Satz mit X. Wenn Ihr kurzweilige Unterhaltung sucht, holt Euch das Spiel lieber in der iPad-Version für etwas über einen Euro.

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Monochroma

1. Juli 2014 0
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