Fazit
Mit Detroit: Become Human erleben wir eine anspruchsvolle Geschichte, in der unsere Entscheidungen nicht nur das Schicksal unserer Charaktere beeinflussen, sondern auch Auswirkungen auf den gesamten Verlauf der Geschichte haben. Nur weil man Detroit: Become Human nach schätzungsweise 10 bis 12 Stunden durchgespielt hat, hat man dann noch lange nicht mit dem Spiel abgeschlossen. Die verschiedenen Enden und auch die Diagramme unserer getroffenen Entscheidungen nach Abschluss eines Spielparts führen höchstwahrscheinlich dazu, dass man das Spiel mehr als nur einmal durchspielen wird. Selten gab es so gute Gesichtsanimationen, so fein gezeichnete Charaktere und so viel emotionales Potential in einem Spiel, dennoch muss ich auch Kritik ausüben.
Man könnte Detroit: Become Human ankreiden, dass man ziemlich schnell mitbekommt, wohin die Reise geht und dass die Handlung sehr vorhersehbar ist. Die etwas schwierigen Thematiken mit komplexeren Strukturen werden leider nur sehr oberflächlich behandelt. Da haben wir zum Beispiel eine Missbrauchsgeschichte, die sich an Klischees bedient um bei dem Spieler und auch den zu spielenden Adroiden emotional etwas auszulösen. Funktioniert zwar sehr gut, hätte mir aber tiefergehende Behandlung diverser Themen gewünscht, statt sie nur als Mittel zum spielerischen Zweck zu verwenden. Gerne würde ich auch tiefergehend auf die Geschichte mit Kara und Alice eingehen, die, gerade nach dem beenden der Geschichte, ein paar Fragen und Lücken aufwirft, aber auch Geheimnisse im Zusammenhang aufdeckt, dies werde ich aber aus Spoilergründen nicht näher erläutern. Bei Connor bekommen wir Parallelen zur Rassismusthematik vermittelt, jedoch wird diese Thematik nur dazu verwendet, dass Menschen vor etwas fremden Angst haben und auf die wirklichen Probleme im System und der Gesellschaft wird nicht tiefer eingegangen. Schade, hier hätte etwas Feintuning dem Spiel und auch der zu vermittelnden Botschaft gut getan.