Das Fazit
Ich war früher immer heiß auf die äußerst interessant aussehende Reihe aus Japan, die ihren Anfang 2010 auf der PSP fand, zumindest bis ich dann vor einigen Jahren das Rerelease von God Eater 2 Rage Burst auf der PS Vita testen durfte. Schnell war klar, dass das Spiel seiner spannenden Aufmachung mit den heißen Anime-Mädchen und den gigantischen Waffen nicht gerecht werden konnte, weil es sich schon innerhalb der ersten Stunden so oft wiederholt, dass man aus dem Gähnen nicht herauskommt. God Eater 3 ist der erste Ableger der Reihe, der nicht ursprünglich für einen Handheld, sondern für PC und Heimkonsole entworfen wurde, doch wirklich etwas daraus machen tun die Entwickler nicht. Erneut kann man sich kaum entscheiden, wo man sich mehr durchquält – durch die langweilige Geschichte mit den austauschbaren Charakteren oder die repetitiven Missionen in den immer gleichen Arenen mit zunehmend frustrierenden Gegnern, die teilweise einige Minuten zum Besiegen brauchen. Hinzu kommt ein Gameplay mit so vielen Ausrüstungs- und Upgradefunktionen und so vielen Tastenkombinationen, dass man die Hälfte bereits vergessen hat, bis es darauf ankommt – die ersten Stunden lassen sich nämlich stumpf mit Button Smashing und dem gelegentlichen Ausweichen bewältigen.
Am meisten Freude bereitet hat mir tatsächlich der Anfang des Spiels, der mit einem ganz netten Charakter-Editor daherkommt, in dem man Geschlecht und Aussehen des Protagonisten definiert, der dann allerdings japan-typisch äußerst wortkarg ausfällt, um nicht zu sagen vollkommen stumm. Immerhin konnte ich so aber eine Anime-Traumfrau entwerfen, die ich in jeder Videosequenz verträumt anschauen durfte, damit die belanglosen Dialoge mich nicht einschläferten. Ein schönes Element im Kampf, das zwar nicht wirklich offensichtlich zur Geltung kommt aber stark an Monster Hunter erinnert, ist das Brechen von einzelnen Körperteilen der Aragami, an denen sie daraufhin verletzlicher sind oder wodurch sie einige Angriffe nicht mehr ausführen können.
Entsprechend würde ich das Spiel also wirklich nur Gamern empfehlen, die Gefallen an eher langsamen Spielen wie Monster Hunter finden oder die die God Eater-Reihe bereits kennen und nicht ganz so verteufeln wie ich. Das Spiel erfordert wirklich, sich gehörig hineinzuarbeiten, alle Funktionen zu lernen, diverse Waffentypen aufzuleveln und sich auf jede Mission sorgfältig vorzubereiten, während man sich dann mit den anspruchsvollen Gegnern Zeit lässt und geduldig Angriff mit Verteidigung und Ausweichen abwechselt. Weniger repetitiv werden die Missionen dadurch zwar nicht, aber vielleicht wachsen einige Spieler an der Herausforderung. Und falls nicht, dann gibt’s immerhin noch jede Menge knappe Outfits und riesige Anime-Möpse in recht guter Grafik.