11. Februar 2019

God Eater 3

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In God Eater 3 könnt Ihr Euren eigenen Charakter erstellen und sich gegen mächtige Bestien, die die postapokalyptische Spielwelt durchstreifen zusammenschließen. Kämpft gegen die gigantischen Aragami alleine, mit CPU-Unterstützung oder online in 4er-Gruppen.

Die Geschichte

In der nicht allzu fernen Zukunft tauchen die blutrünstigen Monster namens Aragami auf, die die Ressourcen der Erde sowie seine Bewohner fressen. Unverwundbar gegenüber konventionellen Waffen bedarf der Kampf gegen die Ungeheuer die vom Pharmaunternehmen entworfenen biomechanischen Hybridwaffen namens God Arc. Diese Waffen können allerdings nur von sehr wenigen Menschen bedient werden, die man God Eater taufte. In einem schmerzhaften Prozess wird ihnen ein Armband angelegt, dass ihnen enorme Stärke zum Tragen der riesigen Waffen verleiht sowie übermenschliche Geschwindigkeit. Ohne dieses Armband würden die God Eater von ihren God Arcs selbst in Aragami verwandelt werden…

Die Menschen, in der postapokalyptischen Welt stark dezimiert, leben versteckt in Siedlungen, fahrenden Festungen oder aber unterirdischen Basen – in einer der Letzteren beginnt auch die Geschichte von God Eater 3. Der Protagonist besteht den Eignungstest als God Eater und wir samt Höllenqualen und Armband zu einem solchen gemacht – nur um direkt darauf in eine finstere Zelle zu seinen Artgenossen geworfen zu werden. Die Kinder und Jugendlichen dort dürfen die Basis lediglich verlassen, um die Missionen zu bewältigen, für die sie erschaffen wurden: Das Jagen von gemeldeten Aragamis. Erst als sie von der Leiterin einer fahrenden Festung gerettet und aufgenommen werden, können sie ihr eigenes Schicksal in die Hand nehmen.

Das Gameplay

God Eater 3 läuft immer nach demselben Prinzip ab: In der Basis wählt ihr an einem Terminal oder bei einer dafür vorgesehenen Person eine verfügbare Mission aus und stürzt euch in den Kampf. Je nachdem in welchem Bereich der Karte die Mission von statten geht, landet ihr in einer sehr schlauchartigen Arena, in der ihr theoretisch die ganze Zeit im Kreis laufen könntet. Verteilt in dieser Arena sind Aragami, die es zu besiegen gilt. Ist das innerhalb des Zeitlimits erledigt, gilt die Mission als bestanden und man hat noch einige Sekunden Zeit, Items aufzusammeln oder tote Gegner auszunehmen, bevor es zurück zur Basis geht. Hier wartet in der Regel eine Zwischensequenz auf einen, die die Story vorantreibt und anschließend muss man mit sämtlichen mit einer Sprechblase gekennzeichneten Charakteren sprechen, um die Missionsauswahl erneut freizuschalten. Dann geht dasselbe wieder von vorne los. Immer und immer wieder.

Gekämpft wird, wie in der Zusammenfassung oben bereits erwähnt, mit sogenannten God Arcs, gigantischen Waffen, die sich mit einem simplen Knopfdruck von Nahkampf (Schwerter, Hammer, Speer, etc.) zu Fernkampf (Scharfschützen-, Maschinengewehr, etc.) und wieder zurück transformieren lassen. Die Wahl der Waffen, die sich u.a. in Durschlagskraft, Reichweite und Angriffstempo unterscheiden, bleibt dem Spieler überlassen – tatsächlich macht es sogar Sinn, gerade im späteren Spielverlauf, zu variieren und die Waffen auf die in der Mission zu erwartenden Gegner anzupassen, da diese auch stets andere Schwächen aufweisen. Neue Waffen werden entweder gefunden oder mit gesammelten Materialien gecraftet, auch Upgrades sind so möglich. Je nach eingesetzten Kampftechniken entwickeln sich diese auch weiter und schalten eine Vielzahl von Skills frei, die man den Charakteren mithilfe von im Kampf gewonnenen Punkten anlegen kann (mehr Leben, mehr Ausdauer, stärkerer Angriff, Vergiftungsangriff, etc.).

Mit zwei Tasten des Controllers lassen sich Angriffe ausführen, man kann und sollte dringend ausweichen oder eine Tastenkombination verwenden, um mit einem gewaltigen Temposchub vorzupreschen oder sich mit einem Schild zu schützen (das sich übrigens auch aus dem God Arc transformieren lässt und je nach Stärke länger zum Verwandeln braucht). Je länger der Kampf anhält, desto öfter hat man die Möglichkeit, ausgewählte Partner-Skills mit den anderen computergesteuerten Kämpfern zu aktivieren (bzw. mit anderen Spielern, wenn man den Online-Modus in Anspruch nehmen möchte). Auch verfällt der Protagonist mit einer Reihe erfolgreicher Angriffe in einen wirkungsvolleren Adrenalinmodus. Besonders schön ist die durch eine weitere Taste aktivierbare Predator-Form des God Arc, in der sich aus der Nahkampfform der Waffe ein glibbriger Monsterkopf herausbildet (erinnert stark an den Venom-Symbionten) und nach allem vor einem schnappt – so lassen sich nicht nur Gegner verwunden, sondern das ist auch die einzige Methode um ihnen Items abzuluchsen. Das Aufladen einer solchen Attacke benötigt allerdings einige Sekunden.

Das Fazit

Ich war früher immer heiß auf die äußerst interessant aussehende Reihe aus Japan, die ihren Anfang 2010 auf der PSP fand, zumindest bis ich dann vor einigen Jahren das Rerelease von God Eater 2 Rage Burst auf der PS Vita testen durfte. Schnell war klar, dass das Spiel seiner spannenden Aufmachung mit den heißen Anime-Mädchen und den gigantischen Waffen nicht gerecht werden konnte, weil es sich schon innerhalb der ersten Stunden so oft wiederholt, dass man aus dem Gähnen nicht herauskommt. God Eater 3 ist der erste Ableger der Reihe, der nicht ursprünglich für einen Handheld, sondern für PC und Heimkonsole entworfen wurde, doch wirklich etwas daraus machen tun die Entwickler nicht. Erneut kann man sich kaum entscheiden, wo man sich mehr durchquält – durch die langweilige Geschichte mit den austauschbaren Charakteren oder die repetitiven Missionen in den immer gleichen Arenen mit zunehmend frustrierenden Gegnern, die teilweise einige Minuten zum Besiegen brauchen. Hinzu kommt ein Gameplay mit so vielen Ausrüstungs- und Upgradefunktionen und so vielen Tastenkombinationen, dass man die Hälfte bereits vergessen hat, bis es darauf ankommt – die ersten Stunden lassen sich nämlich stumpf mit Button Smashing und dem gelegentlichen Ausweichen bewältigen.

Am meisten Freude bereitet hat mir tatsächlich der Anfang des Spiels, der mit einem ganz netten Charakter-Editor daherkommt, in dem man Geschlecht und Aussehen des Protagonisten definiert, der dann allerdings japan-typisch äußerst wortkarg ausfällt, um nicht zu sagen vollkommen stumm. Immerhin konnte ich so aber eine Anime-Traumfrau entwerfen, die ich in jeder Videosequenz verträumt anschauen durfte, damit die belanglosen Dialoge mich nicht einschläferten. Ein schönes Element im Kampf, das zwar nicht wirklich offensichtlich zur Geltung kommt aber stark an Monster Hunter erinnert, ist das Brechen von einzelnen Körperteilen der Aragami, an denen sie daraufhin verletzlicher sind oder wodurch sie einige Angriffe nicht mehr ausführen können.

Entsprechend würde ich das Spiel also wirklich nur Gamern empfehlen, die Gefallen an eher langsamen Spielen wie Monster Hunter finden oder die die God Eater-Reihe bereits kennen und nicht ganz so verteufeln wie ich. Das Spiel erfordert wirklich, sich gehörig hineinzuarbeiten, alle Funktionen zu lernen, diverse Waffentypen aufzuleveln und sich auf jede Mission sorgfältig vorzubereiten, während man sich dann mit den anspruchsvollen Gegnern Zeit lässt und geduldig Angriff mit Verteidigung und Ausweichen abwechselt. Weniger repetitiv werden die Missionen dadurch zwar nicht, aber vielleicht wachsen einige Spieler an der Herausforderung. Und falls nicht, dann gibt’s immerhin noch jede Menge knappe Outfits und riesige Anime-Möpse in recht guter Grafik.

Wertung

5.7

Wertung

5.7/10
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