7. Oktober 2013

Inazuma Eleven 3: Kettenblitz und Explosion

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Hochdramatische Fussballturniere mit ganz viel Blut, Schweiß und Tränen, in dem sich die Underdog-Mannschaft ganz nach vorne durchkämpft? Klingt nach Kitsch, richtig – ausnahmsweise aber mal nicht typisch Hollywood, denn derlei Sportdramen kommen meist aus einer ganz anderen Ecke der Welt: Genau, aus Japan. Spätestens seit „Captain Tsubasa“ wissen wir, dass auch Fussball ganz großes Kino sein kann!

Die „Inazuma Eleven“ schlagen auch in diese Kerbe und obwohl es zuletzt ein bisschen still um sie geworden war, geht es jetzt mit „Inazuma Eleven 3 – Kettenblitz“ gewohnt engagiert weiter. Doch lohnt der Mannschaftssport für den Handheld?

Obwohl „Inazuma 3“ natürlich als Sportspiel zu betrachten ist, so haben wir es hier trotzdem auch mit einem Rollenspiel zu tun, in dem wir uns viel mit Mannschaftsaufstellung und bester Ressourcennutzung befassen müssen. Die neu gegründete Football Frontier International richtet ihre erste Weltmeisterschaft aus und der unser Held Mark Evans und seine in Tokio beheimatete Mannschaft versucht selbstredend, die Plätze des japanischen WM-Teams zu okkupieren. Um dieses Ziel zu erreichen, gilt es natürlich erst ein mal in der landesinternen Qualifikation zu bestehen – keine leichte Aufgabe! Jeder unserer Teamkameraden hat dabei mit ganz eigenen Problemchen zu kämpfen, sei es mangelnde Teamfähigkeit oder eine generelle Unsicherheit im Bezug auf die eigenen Leistungen. Das sind jedoch alles keineswegs bloß Nachteile – die Eigenheiten der einzelnen Spieler machen sie ein gutes Stück authentischer und auch liebenswerter, so dass einem das eigene Team doch recht schnell ans Herz wächst.

Neben den großen und kleineren Schwächen hat aber jeder Charakter auch individuelle Spezialfähigkeiten, die wunderbar zu dem leicht überdramatisierten Spielgeschehen passen: Da werden Bälle zu wahren Kanonenkugel, es regnet Feuer oder die Spieler entpuppen sich auf einmal als wahre Kung-Fu-Meister. Ja, Fussball hat mit Kampfsport hier mehr gemein als man annehmen könnte und die Spiele der Jugendfußball-Liga gleichen in „Inazuma Eleven 3“ eher einer Schlacht als einem schnöden Match. Im Laufe der Zeit können wir die speziellen Fähigkeiten unserer Spieler natürlich noch gezielter nutzen und beispielsweise auch miteinander kombinieren; hinzu kommen dann noch die übergreifenden Team-Fähigkeiten. Dieses Prinzip erinnert ein bisschen an Pokémon – man bastelt sich ein Team zusammen, dass dann in der Kombination durch die Fähigkeiten seiner einzelnen Komponenten besonders stark ist. Und was mit ulkigen kleinen Wesen funktioniert, funktioniert doch sicher auch mit… jugendlichen Fussballspielern? Warum eigentlich nicht!

Wer damals schon gerne die „Kickers“ im Fernsehen geschaut hat, der kommt nicht umhin, hier ein wohliges Nostalgiegefühl zu entwickeln

Die Story von „Inazuma Eleven 3“ ist nicht von schlechten Eltern – natürlich, es geht primär darum, im Turnier voran zu kommen, doch durch die Interaktion der einzelnen Charaktere entsteht daraus eine durchaus packende Storyline. Wer damals schon gerne die „Kickers“ im Fernsehen geschaut hat, der kommt nicht umhin, hier ein wohliges Nostalgiegefühl zu entwickeln. Nicht so schön ist allerdings, dass Neulinge keinerlei Zusammenfassung der vorangegangenen Spiele geboten bekommen und so storytechnisch erst einmal ein einziges Fragezeichen im Gesicht haben dürften. Ständig gibt es Anspielungen auf bereits Geschehenes und als Einsteiger versteht man hier naturgemäß nur Bahnhof. Schade – denn die Anime-Zwischensequenzen sind exzellent gemacht und es hätte hier nicht wehgetan, mit einer ebensolchen alles in Kontext zu setzen.

Ebenfalls ein bisschen mehr Mühe hätte man sich bei den Hintergründen geben können: Obwohl die Spielereihe nun vom DS auf den 3DS umgestiegen ist, sieht man der Kulissen keine deutliche Verbesserung an: Oft sehen wir immer wiederkehrende Hintergründe in mittelprächtig detailfreudiger Gestaltung. Auch etwas störend ist, dass das Spiel in der Hauptsache auf dem (kleineren) Touchscreen abläuft und uns der obere Bildschirm zumeist nur eine Karte zeigt. Während den Spielen ist das natürlich aufgrund der Touchscreen-unterstützten Steuerung notwendig, doch sonst hätte man ruhig mehr aus der vorhandenen Bildschirmfläche machen können.

Schön hingegen ist die Möglichkeit, die angeborene Sammelleidenschaft voll ausleben zu können: Neben dem eigenen Team in Originalbesetzung kann man auch immer neue Spieler rekrutieren, unter anderem sogar aus zuvor besiegten Teams. Allein damit kann man sich geraume Zeit beschäftigen, wenn auch man nie „alle“ möglichen Charaktere zusammenbekommt: Ähnlich wie bei dem bereits zuvor erwähnten „Pokémon“ gibt es auch von „Inazuma Eleven 3“ zwei verschiedene Editionen – „Kettenblitz“ und „Explosion“. 33 Spieler sind jeweils exklusiv in nur einer der beiden Versionen zu haben.

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