Fazit
Auch wenn der Titel es bereits vermuten lässt, war ich doch sehr überrascht ohne jeglichen Kontext auf den guten alten Professor verzichten zu müssen, der die Reihe groß gemacht hat. Zwar kann ich mich gut mit der amüsant-sympathischen Katrielle anfreunden, die restlichen Charaktere wissen aber deutlich weniger zu überzeugen. Der verknallte Assistent ist sehr eindimensional und der sprechende Hund, der sich ständig über Kats Leichtfüßigkeit echauffiert ist auch nicht annähernd so witzig, wie er wohl gedacht war. Ihre ehrgeizige Konkurrentin Emiliana Perfetti ist mir weitestgehend völlig unsympathisch und das einzig Markante, das Inspektor Hastings zu bieten hat, ist sein für die Reihe nicht unüblicher, völlig unproportionierter Kopf und seine – ebenfalls für die Reihe typische – spezielle Art zu sprechen. Von den Figuren abgesehen fehlt mir auch eine fassbare Rahmenhandlung, die es laut Titel zwar gibt, die aber nach über zehn Stunden Spielzeit weiterhin auf sich warten lässt. Entsprechend wird man nur immer und immer wieder in Fälle verwickelt, die nach dem Scooby Doo-Prinzip ablaufen – sie scheinen super interessant und einzigartig zu sein (wie der Diebstahl eines Uhrzeigers am Big Ben-Turm), entpuppen sich dann aber schnell als geradezu alberner Kinderkram.
Auch musste ich sehr überrascht feststellen, dass man die Rätsel gefühlt sehr in den Hintergrund verschiebt. In Schlüsselsituationen der Geschichte, in denen man aus der Reihe gewohnt das nächste Rätsel erwartet, folgt häufig nur noch mehr des deutlich zu textlastigen Dialogs. Viele der Knobelaufgaben sind tatsächlich optional und verstecken sich ziemlich gut in der Umgebung – während man die Hinweismünzen immer noch an den üblichen Stellen findet (nahezu jede Lampe oder Laterne hat beispielsweise eine zu bieten).
Die Rätsel an sich machen grundsätzlich Spaß und sind durchaus abwechslungsreich, auch wenn einige sehr leicht, andere durch Stumpfes Herumprobieren zu lösen sind und wieder andere – wie oben beschrieben – einen einfach nur auf den Arm nehmen wollen und sich dabei ganz clever fühlen. Schade nur, dass man sich durch so viel belanglosen Text kämpfen muss – da über die längste Zeit eine Rahmenstory schließlich nicht einmal zu erahnen ist – um überhaupt zu den Knobeleien zu kommen. Das hat der Professor doch deutlich besser hinbekommen.