27. Oktober 2015

Life Is Strange – Episode 5: Polarized

By 4 315 Views

Max lernt, dass die Zeit unmöglich kontrolliert werden kann, während sie unaufhaltsam auf die schmerzhafteste Entscheidung ihres Lebens zusteuert. Währenddessen bereitet sich Arcadia Bay darauf vor, im fesselnden und herzzerreißenden Abschluss von Life Is Strange einem riesigen Sturm standzuhalten. Life Is Strange: Polarized ist das Finale der fünfteiligen Serie, die sich vorgenommen hat, Spiele mit Wahlmöglichkeiten und Konsequenzen zu revolutionieren.

Vorwort

Genauso wie im vorangegangenen Test werde ich im Finale auch die Spoilerfunktion nutzen. Ich bin mir an dieser Stelle ziemlich sicher, dass nur die Leute diesen Test hier lesen werden, die die letzte Episode Polarized von Life Is Strange ebenso durchlebt haben. Fühlt Euch frei, Euch mit mir in den Kommentaren auszutauschen: Welches Ende hattet Ihr? War es für Euch gerecht oder zufriedenstellend? Was war Eure finale Theorie? Wie würdet Ihr euch im realen Leben entscheiden?

Aber lasst mich kurz ein paar Worte zum Verlauf der Geschichte vermitteln, bevor ich anfange mit Euch zu philosophieren.

[spoiler]Episode 4 endete mit Chloes Tod durch den Lehrer Marc Jefferson. Er setzte Max unter Drogen und entführte sie zum sogenannten Dark Room, in welchem er schon andere Opfer unter Dorgen setzte und spezielle Fotoshootings machte.[/spoiler]

 

image12
[spoiler] Die Finale Episode Polarized beginnt damit, dass wir als Max gefesselt an einem Stuhl im Dark Room aufwachen und irgendwie versuchen uns zu befreien und natürlich den Drang haben, die Vergangenheit zurechtzubiegen und unsere Freundin Chloe zu retten. Hier konzentriert sich alles in allem vorwiegend auf den erzählerischen Aspekt. Ein Rätsel gibt es in Form einer Sequenz, in der ihr verhindern müsst, dass Jefferson unseren Retter David Madsen im Dark Room erschießt. Dies funktioniert nach dem Try and Error Prinzip: Wir spulen immer wieder zurück und müssen auch mehrfach ansehen, wie David scheitert und getötet wird. [/spoiler]

 

image14

 

[spoiler] Ab und an driften wir in einen Alptraum, da sich die Zeit und die Wahrnehmung verschiebt und wir finden uns in einem kleinen Stealthabschnitt wieder, der stark an Batman Arkham Asylums Scarecrow Abschnitt erinnert. Wir müssen uns ungesehen Lichtern von Taschenlampen vorbeischleichen. Die kleine Schleicheinlage ist zwar nicht besonders fordernd, gibt uns aber Aufschluss und Einblick über Max Psyche. [/spoiler]

[spoiler] Generell wird in dieser Episode oft in Raum und Zeit gesprungen. Mal fühlen wir uns wie von Scarecrows Angstgas benebelt, mal erinnern wir uns an Bishock Infinite. Man könnte bemängeln, dass man mehr Zuschauer ist und kaum Handlungsfreiraum hat, jedoch finde ich es sinnvoll, dass Dontnot für das Finale diesen Weg gewählt hat. Behaltet Euch die Worte im Hinterkopf: Wo Licht ist, da ist auch Schatten – wer Wind säht, wird Sturm ernten. [/spoiler]

 

Life Is Strange ruft wichtige Ereignisse ins Gedächtnis zurück, bevor es die Fäden zu einem starken Ende, für welches wir uns auch immer entscheiden werden, zusammenführt.

Apropos Ende: Ich persönlich finde es sehr zufriedenstellend, auch wenn es mir beim Spielen oft so vorkam, als müsste alles ziemlich schnell und direkt zu einem Abschluss hinauslaufen. Manche Sachen werden hastig erzählt und abgeschlossen, hier fühlte ich mich als Spieler ab und an etwas ausgeschlossen, da die Protagonisten die sich miteinander unterhalten oft starr gegenüberstehen und man stiller Beobachter ist.

image17

 

Das bremst die Spannung etwas aus, da diese Erzählweise einen Hörspielfaktor ähnelt. Dies ist aber auch der einzige größere Kritikpunkt an der ansonsten tollen finalen Episode, deren Geschehnisse wie bei den vorangegangenen Teilen von stimmungsvollen Bildern und passender Musik untermalt werden. Außerdem zeigen sich an verschiedenen Stellen von Polarized Auswirkungen unserer früheren getroffenen Entscheidungen und reflektieren sich mitunter in den Verhaltensweisen bestimmter Charaktere uns gegenüber.

Im Großen und Ganzen ist Life Is Strange ein wunderschönes vom Dialog angetriebenes Abenteuerspiel, welches mir lange Zeit im Gedächtnis bleiben wird und zu meinen absoluten emotional-spielerischen Highlights gehört. Untermalt von einem grandiosen und melancholischen Soundtrack, sowie Songs von Syd Matters, Mud Flow oder Message to Bears, zuzüglich der hervorragenden Leistungen der Synchronsprecher, ist Life Is Strange für mich einer der heißesten Game of the Year-Anwärter in diesem Jahr.

 

image18

 

Life is Strange ist ein modernes episodisches Adventure, das die Geschichte von Maxine Caulfield erzählt. Die talentierte 18-Jährige kehrt nach fünf Jahren in Seattle zurück in ihre Heimatstadt Arcadia Bay in Oregon, um an der Blackwell Academy Fotografie zu studieren. Dort wird Max mit ihrer ehemals besten Freundin Chloe wiedervereint, die in Max Abwesenheit zu einem rebellischen Teenager herangewachsen ist. Gemeinsam untersuchen Max und Chloe das Verschwinden ihrer Mitschülerin Rachel Amber, hinter deren Verschwinden Chloe ein Verbrechen vermutet. Arcadia Bay mag idyllisch wirken – doch unter der hübschen Oberfläche lauert ein böses Geheimnis.

Die finale Folge der fünfteiligen Serie ist ab dem 20. Oktober 2015 für PlayStation 4, Xbox One, PlayStation 3, Xbox 360 und Windows PC zum Download erhältlich. Eine Episode kostet 4,99 EUR. Spieler können auch die gesamte Staffel zum Preis von 19,99 EUR erwerben.

Episodentest verpasst?
Kein Problem, hier sind unsere Reviews.

Next Post

Halo 5: Guardians

28. Oktober 2015 2
4 Comments
  • Sebbel 8 Jahren ago

    Guter Test und wie dort auch schon erwähnt, hätte ich echt gerne mal gewusst, warum Max Kräfte besitzt. Wäre geil, wenn es eine zweite Staffel oder ein ähnliches Spiel geben würde.

  • Mützi 8 Jahren ago

    Du kennst mein Ende.
    Aber ich hätte mir gewünscht, dass sie sich bei deinem Ende genauso viel Mühe gegeben hätten wie bei meinem 😀
    Ich finde meins nämlich trotzdem besser, obwohl es wirklich hart ist.

    • Nerdstuff 8 Jahren ago

      Also, ich war traurig am Ende des Spiels, was aber nicht nur an der Entscheidung lag, sondern auch daran, das ein grandioses Spiel zuende geht.
      Das Spiel hat längst nicht alle Fragen beantwortet, die einem während des Spielens in den Sinn kommen, lässt einen aber trotzdem nicht unbefriedigt zurück.
      Es war eine emotionale Achterbahnfahrt, die einem mehrmals im Spiel, seine eigenen Entscheidungen anzweifeln ließ, einem immer wieder ein schlechtes Gefühl in der Magengrube hinterlassen hat aber auch immer wieder dafür sorgte, das man sich wieder wohler fühlt, weil man ja „alles wieder rückgängig machen kann“, wobei immer im hintergedanken geblieben ist „was habe ich jetzt abgefuckt?“

      Ein grandioses Spiel, das ans Herz geht und ich uneingeschränkt jedem empfehlen kann, der sich emotional auf so ein Spiel einlassen kann!

  • Harald 8 Jahren ago

    Welches Ende hast du genommen Zimmy?

Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert