26. März 2017

Mass Effect: Andromeda

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Von der Mass Effect-Reihe bin ich leider kein Fan der ersten Stunde. Mass Effect 1 muss ich bis dato immer noch nachholen und Mass Effect 2 & 3 habe ich erst letztes Jahr gespielt, nachdem ein guter Freund mir stundenlang von den Spielen erzählt hatte und ich daraufhin direkt auf den Bestellbutton drückte. Warum habe ich den Erstling noch nicht gespielt? Ganz einfach… ich benötige diesen Teil für die PS3 und bekomme ihn nur in einer bisher leider viel zu überteuerten Trilogie-Edition. Vielleicht kommt ja irgendwann eine Neuauflage für die PS4, ansonsten werde ich früher oder später wohl doch zur PC-Version greifen müssen, auch wenn es mir persönlich nicht ganz recht ist. Nun ist allerdings Mass Effect: Andromeda erschienen, das einen Neuanfang für die Mass Effect-Reihe mit sich bringt und die alte Story hinter sich lässt. Es ist also auch für Personen, die die vorherigen Ableger nicht gespielt haben, ein möglicher Neuanfang mit Mass Effect.

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Wo können wir überleben?

In Mass Effect: Andromeda schlüpfen wir in die Rolle von Ryder (m/w) und suchen für die Bewohner der Milchstraße in einer anderen, fernen Galaxis eine neue Heimat. Es klappt allerdings nicht alles, wie es vorher geplant war. Von vier verschiedenen Archen gefüllt mit mehreren Völkergruppen, kommen nach 600 Jahren im Kyroschlaf  mit einer Verspätung von 14 Monaten nur die Menschen am geplanten Ziel an. Das ist natürlich noch nicht alles, nachdem wir im „Heleus-Cluster“ ankommen, stellen wir fest, das sämtliche Planeten nicht bewohnbar sind, die Raumstation „Nexus“ nicht wirklich in Betrieb genommen werden kann und Bewohner, wie auch feindselige Aliens über unsere Ankunft nicht gerade erfreut sind. Wir lassen uns als Pathfinder allerdings nicht aus der Fassung bringen und fangen an mit unserer Heldin oder unserem Helden Ryder dennoch eine neue Heimat zu finden und so viele Kolonien wie möglich zu retten.

Meine Lisa Ryder sieht leider aus wie eine Mischung aus Ellen DeGeneres und Arielle und nicht wie ich. Nächstes Mal klappt es bestimmt!

Meine Lisa Ryder. Nicht perfekt, aber akzeptabel nachgebaut!

Scanne dies, scanne das

Auch in Mass Effect: Andromeda wird wieder gescannt, was das Zeug hält! Wir sind ein Pathfinder uns müssen in dieser Rolle natürlich auch einige Planeten erkunden und auswerten. Dies erfolgt über unseren Scanner, mit welchem wir Planeten, Gegenstände und auch Lebewesen scannen können und dann Informationen über sie erhalten. Leider hat mich diese Funktion auch in diesem Teil sehr früh angefangen zu nerven und verdarb mir anfänglich ein wenig den Spielspaß. Scanne X, um den Schalter von Y zu finden und dann scanne bitte noch einmal, damit auf die Steuerung von Gegenstand Z zugegriffen werden kann und die Mission weitergeht. Von Spielstunde zu Spielstunde konnte ich mich mit dem Scannen aber abfinden und es sorgt vor allem in der Planetenübersicht für atemberaubende Bilder. Ich habe übrigens mal wieder Lust bekommen ein Planetarium zu besuchen, nachdem ich mir die ganzen Planeten und Sterne bei Mass Effect: Andromeda angesehen habe. Die Planeten an sich fühlen sich wie eine aufgehübschte Version der bereits bekannten Planeten der Vorgänger an. Sie sind zwar teilweise wunderschön, aber Wüsten- und Eisplaneten kennen wir doch schon. Aber keine Sorge, wir können dennoch sehr viel entdecken und erkunden und allein damit einige Stunden im Spiel verbringen.

Ballern, was das Zeug hält!

Mass Effect: Andromeda kann uns allerdings vom Scannen diverser Gegenstände und dem Erkunden auch mal ganz schnell zu einem länger andauernden Gefecht mit mehreren Wellen oder sogar einem Bosskampf führen, für welche wir uns eine genaue Taktik überlegen sollten. Wir können am Anfang zwischen fünf verschiedenen Schwierigkeitsgraden auswählen und je nachdem, wie wir uns entscheiden, werden die Gefechte und Bosskämpfe natürlich schwieriger oder einfacher. Ich habe mich für eine einfachere Methode entschieden, da ich es in diesem Fall lieber etwas ruhig angehe und zMass Effect™: Andromeda_20170321221947u schnell gestresst werde. Wir können bevor wir eine Mission annehmen unsere Begleiter auswählen. Hier müssen wir anfänglich ein wenig rumprobieren, wessen Fähigkeiten zu unserem Spielstil passen und können sie anschließend im Gefecht auch mit Befehlen nach unserer Pfeife tanzen lassen. In Bosskämpfen hat mir diese Funktion teilweise echt den Arsch gerettet, aber Ihr solltet aufpassen, unsere Begleiter können auch K.O. gehen und warten dann auf unsere Hilfe. Komplett allein schaffen sie es leider nicht. Auch unsere Ausrüstung können wir nach unseren Vorstellungen im Voraus planen. Wir haben die Möglichkeit zu bestimmen, welche Waffen wir bei uns tragen wollen, welche „Spezial“-Angriffe wir parat haben möchten und auch welche Rüstung wir tragen. Diese Dinge können, wie auch unsere Skills, mit der Zeit immer mehr aufgewertet werden. Es zahlt sich übrigens aus, dies zu tun. Irgendwann werden die Gefechte so umfangreich und lang, dass Ihr gute Waffen und einen etwas aufgewerteten Charakter zu schätzen wisst.

Nebenmissionen

Auch in Mass Effect: Andromeda haben wir abseits der Hauptquests auch einiges an Nebenaufgaben zu erledigen. Sobald wir auf einem Planeten landen oder uns in einer Raumstation befinden und ein wenig durch die Gegend fahren oder laufen, tauchen immer wieder neue Nebenmissionen auf oder verschiedene NPCs benötigen unsere Hilfe. Es gibt Nebenmissionen, die absolut keinen Spaß machen und die wahrscheinlich niemand von uns vermissen würde, wenn sie nicht im Spiel gelandet wären. Allerdings gibt es auch Missionen, die uns weitere Storyinhalte und wichtige Informationen bieten können oder einen ganzen Strang einer Nebenstory erzählen und wir gar nicht mehr bemerken, dass wir gerade gar keine Hauptquests erledigen, sondern bereits seit mehreren Stunden freiwillige Dinge erledigen, die aber nicht so auf uns wirken. Es gibt unzählig viele gute und auch schlechtere, bzw. langweilige Nebenaufgaben und da ist es natürlich schwierig mit jeder einzelnen eine brisante Nebenstory zu erzählen. Vor allem die Charaktere unserer Crew können wir durch die Nebenquests besser kennenlernen und finden vielleicht sogar heraus, wem wir unser Herz schenken.

Love is in the air

Ja, Ihr habt richtig gelesen. Natürlich können wir auch in dem nun vierten Teil der Mass Effect-Reihe wieder mit wichtigeren Charakteren aus dem Spiel flirten, Beziehungen eingehen und eine Romanze starten. Und da ist es ganz egal, welches Geschlecht oder Abstammung die Person oder das Alien hat. Ich habe mir beispielsweise Suvi ausgesucht. Sie steht auf Frauen und somit hatte ich als weibliche Ryder Glück, dass sie mich mochte. Ich bin allerdings auch schon bei jemandem abgeblitzt, denn jeder Charakter in Mass Effect: Andromeda hat eine andere sexuelle Orientierung und will vielleicht auch nur mit uns befreundet sein. Ich finde Romanzen in Videospielen toll und bin auch in diesem Spiel wieder einmal sehr glücklich darüber gewesen. Es ist irgendwie putzig. Übrigens gibt es auch verschiedene, romantische Szenen. Die einen sind heißer, die anderen wiederum gefühlvoller. Ihr werdet es schon herausfinden. Für wen werdet oder habt Ihr Euch eigentlich entschieden?

Grafik

Die Grafik in Mass Effect: Andromeda (getestet mit der PS4-Version) sieht aufgrund der Frostbite Engine wirklich toll aus. Beim Erkunden der Planeten musste ich immer wieder stehenbleiben und mir die Gegend genauer ansehen, weil ich es einfach so unheimlich schön fand. Schade, dass ich außerhalb von Raumstationen mit Suvi kein Date haben konnte, denn es gibt wirklich schöne Plätze in Mass Effect: Andromeda, die sich für eine Liebesstory wie aus dem Bilderbuch geeignet hätten. AllerdingsMass Effect™: Andromeda_20170325174344 gibt es auch negative Punkte der Grafik, die leider die Charaktere betreffen. Diese wirken teilweise veraltet oder nicht ausgereift. Hier und da passen die Haare nicht mehr richtig auf den Kopf oder der Zopf meiner Ryder hing nicht mehr nach unten, sondern steil nach oben. Vor allem bei der Mimik machten sich weitere Probleme bemerkbar. Teilweise liefern sich die Charaktere in den Zwischensequenzen anscheinend ein Battle darum, wer das unpassendste Gesicht hinbekommt, welches absolut nicht zur Aussage in dem Moment passt und so zuckeln sie mit ihren Gesichtsmuskeln hin und her. Schade!

Synchro-Probleme

Nicht nur die teilweise miese Grafik der Charaktere macht dem Spiel zu schaffen, sondern auch die deutsche Synchro. Manchmal waren die ausgesprochenen Sätze urkomisch oder einfach nur peinlich, da sie nicht zur Situation passten. Meine Ryder hatte an wirklich unpassenden Stellen plötzlich eine merkwürdig erotische Stimme oder sagte nette Dinge mit einer wütenden Stimme. Teilweise hatte sie übrigens auch ein ziemlich lautes Organ… ganz plötzlich… mitten im Satz, ohne Grund. Ich möchte hiermit aber nicht zu hart ins Gericht gehen, denn diese Synchro-Probleme hat nicht nur Mass Effect: Andromeda, sondern auch ein Fallout 4. Aber es gibt Abhilfe: Stellt die Synchro einfach von Anfang an auf Englisch, falls es Euch zu sehr stört und spielt mit deutschen Untertiteln.

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Multiplayer

Einige Spieler wünschten sich, wie auch schon bei Mass Effect 3, einen Multiplayer-Modus und dieser Wunsch wurde erfüllt. Mit bis zu drei anderen Spielern können wir zusammen Wellen von Gegnern ausschalten, bestimmte Ziele vernichten oder auch Stationen hacken. Die Modi können kurzweilig unterhalten, aber erinnerten mich ziemlich stark an die letzten Call of Duty-Ableger. Problematisch sehe ich hier allerdings die Möglichkeit mit echtem Geld sogenannte Andromeda-Punkte zu erwerben, mit denen verschiedene Dinge im Multiplayer-Modus freigeschaltet werden können. Man kann diese auch durch das normale Spielen erlangen, benötigt hierfür aber mehr Zeit, als bei dem direkten Kauf. Ich fand Microtransactions schon immer doof und so ist es natürlich auch in diesem Fall. Muss nicht sein und viel zu viele Leute werden Ihr Geld dafür ausgeben!

Fazit

Für mich ist Mass Effect: Andromeda trotz ein paar negativen Aspekten ein geniales Spiel. Eigentlich bin ich in der Videospiel-Sektion nicht unbedingt für Sci-Fi, Aliens und Co. zu haben, aber durch die Story und verschiedenen Handlungsmöglichkeiten, den filmreifen Gefechten und dem Liebestechtelmechtel mit Suvi, hat auch dieser Teil der Mass Effect-Reihe einen sehr guten Eindruck bei mir hinterlassen. Ich konnte mich kaum noch von der PlayStation lösen, da ich nach langer Zeit endlich mal wieder so viel Spaß mit einem Videospiel hatte und komplett in diese Welt eintauchen konnte. Ich wollte unbedingt wissen, wie es in der Story weitergeht, welche Nebenaufgaben mich weiterhin begeistern werden und was sich sonst noch so entwickelt in der neuen Galaxie abseits der Milchstraße. Natürlich haben mich die miserable Synchronisation und die missglückten Charaktermodelle oder auch das viele Scannen der Planeten gestört, aber den Spielspaß konnten sie mir nicht rauben. Spiele haben Stärken und Schwächen, in diesem Fall überwiegen aber ganz klar die Stärken und somit kann ich die Empörung über Mass Effect: Andromeda nicht nachvollziehen und hoffe, dass Ihr dem Spiel dennoch eine Chance geben werdet. Die hat der Titel nämlich verdient.

Launch-Trailer

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2Dark

26. März 2017 2
2 Comments
  • Frau Zimmy 7 Jahren ago

    Genialer Artikel. Steckt viel Liebe drin. Schön gemacht. Ich würde es auch mit ME probieren, wenn die Trilogie auf PS4 relaunched wird. Ich weiss nicht, ob ich Andromeda spielen werde. Bin am hadern, denn zu viel Dialog ist nicht so meins und strengt mich sehr an, gerade, wenn man mit den alten Teilen nicht warm wurde. Ansonsten geht mir nur noch eines im Kopf herum seit deinem romantischen Absatz:
    I fell in love with an alien
    I fell in love with her eyes
    I fell in love with an alien
    I’m telling you no disguise
    😀
    Haha, sorry.

    • Lisa 7 Jahren ago

      Dankeschön.

      Naja Fallout hat ja auch einiges an Dialogen zu bieten und die von ME können da mithalten. Dir würde ich eigentlich vor allem Andromeda empfehlen, weil du es spielen kannst, ohne die Vorgänger zu kennen.

      War da nicht was bezgl. einen Kelly Family Comeback​?

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