6. April 2018

Meisterdetektiv Pikachu

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Die Pokémon gehören zu Nintendo, wie es das Aushängeschild Mario gehört. Pokémon sind immer noch und immer wieder beliebt und unverzichtbar. Pikachu, die kleine gelbe Blitzmaus, geht in ein Abenteuer, das ganz anders ist als das, was wir gewohnt sind. Ich hole meine Lupe heraus und schaue mir genau an, ob Meisterdetektiv Pikachu auch meisterlich auf unserem Nintendo 3DS abschneidet.

Geschichte

Der 18-jährige Student Tim Goodman begibt sich nach Ryme City, um nach seinem Vater Harry zu suchen. Tims Vater war dabei, eine Reihe eigenartiger Pokémonvorfälle zu untersuchen, als er einen tragischen Autounfall hatte und daraufhin spurlos verschwand. Die Polizei tappt im Dunkeln, auch wenn diese unter Hochdruck an dem Fall arbeitet. Tim stößt nach seiner Ankunft in Ryme City auf ein kleines, freches Pikachu mit Detektivmütze, welches im Zusammenhang mit Tims Vater steht. Der erste Fall lässt nicht lange auf sich warten und Tim und sein neuer Partner, Meisterdetektiv Pikachu, begeben sich auf die Suche nach der vom Erdboden verschluckten Person. Ganz schnell kommen die beiden von einem Fall in den Nächsten. Werden die beiden es schaffen Tims Vater, der auch als Privatermittler arbeitete, ausfindig zu machen und die mysteriösen Vorfälle mit den Pokémon aufklären?

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Gameplay

Jeder Fall, den wir angehen besteht bis zum Lösen aus mehreren Bestandteilen. Wir bekommen eine Geschichte vermittelt, die kleinere Fälle mit einem großen Hauptfall verbindet. Zunächst stellen wir Untersuchungen an,  schauen unsere Umgebung ganz genau an und nehmen Hinweise unter die Lupe, die praktischerweise auf unserem Handheld verzeichnet und abgespeichert werden. Dann fangen wir damit an Zeugen zu interviewen und deren Aussagen miteinander zu vergleichen oder wichtige Aussagen, die gute Hinweise auf unseren Fall geben, im Hinterkopf zu behalten. Natürlich müssen wir uns nicht zwingend alles selbst merken, denn wir haben unseren Meisterdetektiv Pikachu an unserer Seite, der auch Anhaltspunkte verzeichnet und uns später auch zur Ermittlung anregt.

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Wir befragen nicht nur menschliche Zeugen. In der Welt von Meisterdetektiv Pikachu tummeln sich ganz viele Pokémon, die man auch befragen kann. Oftmals bekommt man durch die Pokémon ganz andere Sichtweisen auf die Dinge. Wie eben schon erwähnt wählen wir, wenn wir genug Material gesammelt haben, die Option der Ermittlung. Hier werden alle Hinweise geschickt miteinander verknüpft um den Fall zu lösen. Ist unsere Schlussfolgerung missglückt, so führt es nicht wie in einem Phoenix Wright direkt zum Spielende mittels Game Over, sondern Pikachu wird uns anraten, unsere Auswahl nochmals zu überdenken.

Hat man mal so gar keine zündende Idee, wie es im Spiel voran geht, ist praktischerweise eine Hilfefunktion in Form einer Glühbirne vorhanden. Zudem macht auch unser Pikachu lautstark auf sich aufmerksam und bietet uns kleine Hinweise bzw. Denkanstöße.

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Die Schwierigkeit ist nicht einstellbar und ist auch relativ leicht. Auch im Lategame zieht die Schwierigkeit nicht an. Ein kleines Rätsel hier, ein paar Kombinationen da, Hinweise sammeln und in der Ermittlung zusammenstellen, Täter ausfindig machen- nichts was uns Kopfzerbrechen bringt. Trotzdem macht es mir sehr viel Spaß der Geschichte zu folgen, da diese interessant erzählt worden ist und man sich wie in einem kleinen spannenden Pokémon-Anime befindet.

Ab und zu finden auch kleine Quick-Time-Events statt, in denen wir den A-Knopf zur richtigen Zeit oder mehrfach drücken sollen, ja Action finden wir in Meisterdetektiv Pikachu eher nicht, vielmehr geht es um Logik, Puzzles, kleinere Rätsel und um das Finden von richtigen Farben und Formen.

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Sonstiges

In Meisterdetektiv Pikachu ist die gesprochene Sprache des Spiels Englisch mit deutschen Untertiteln. Möchte man das Spiel komplett in Englisch spielen, kann man leider die deutschen Untertitel nicht ausblenden. In einigen Cutscenes laufen die Untertitel etwas schneller ab und sind nicht unbedingt für Leseanfänger geeignet. Das soll aber keinen Abzug in meiner Wertung des Spiels bedeuten, trotzdem möchte ich dies gerne nebenbei anmerken.

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Hey, Tim! Pikachu spricht!

Pikachu kann reden! Klar, anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, da der kleine gelbe Donnerblitz plötzlich eine tiefe Männerstimme hat, aber im weiteren Spielverlauf hat man so seine ganz eigene Theorie warum dies so ist und warum auch Pikachu auf einmal ein Kaffeeliebhaber ist. Übrigens, wer hat’s erkannt? Die Stimme gehört Ryan Reynolds, welcher auch Deadpool spricht. Auch wenn Pikachu nicht immer etwas Wichtiges zum laufenden Fall zu erzählen hat, machen die kleinen Pikachu-Filmsequenzen Spaß, da diese sehr lustig und niedlich in Szene gesetzt sind.

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Amiibofunktion

Aw, ist Pikachu nicht goldig? Amiibosammler freuen sich über das riesige Pikachu, welches im direkten Größenvergleich riesig zu den Standart-Amiibo ausfällt. Im Verlauf der Geschichte schalten wir Videosequenzen frei, die wir nach Abschluss eines Kapitels erneut ansehen können. Ganz Ungeduldige können mit dem Meisterdetektiv Pikachu Amiibo sofort alle Sequenzen freischalten. Braucht man das unbedingt? Nö! Aber Sammler werden den kleinen Riesen in Ihrer Sammlung gerne stehen haben wollen.

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Fazit

Professor Layton meets Phoenix Wright in Kindervariante. Meisterdetektiv Pikachu ist kein gewöhnliches Pokémonspiel. Das Spiel führt Euch durch eine beschränkte Umgebung, in der Ihr mit Leuten und Pokémon redet um Zeugenaussagen zu erhalten und Hinweise zu finden, um letztlich den Fall zu lösen oder den Täter dingfest zu machen. Die allgemeine Logik und auch der Schwierigkeitsgrad ist angemessen kindlich. Dies könnte einige erwachsene Spieler abschrecken, denn jeder Anschein von Schwierigkeit wird durch Pikachus Einwürfe gemildert, um uns in die richtige Richtung zu lenken.
Im Großen und Ganzen sind die einzelnen kleinen Fälle, die man parallel zum großen Hauptfall löst, alle durchgehend spannend und unterhaltsam inszeniert und machen Lust, das Spiel nicht aus der Hand legen zu müssen. Die Spieldauer beläuft sich je nach Spielweise um die 10 Stunden. Der Wiederspielwert ist nach dem Lösen aller Fälle eigentlich nicht vorhanden, es sei denn man legt wirklich Wert darauf, jede Videosequenz freizuschalten. Vom Spielspaß her ist Meisterdetektiv Pikachu meines Erachtens seine 37 Euro wert, auch wenn man hier noch etwas am Preis nach unten drehen könnte.

Professor Layton und auch Phoenix Wright Fans könnten eventuell etwas unterfordert sein, ist man jedoch Fan des Genres und kann auch was mit Pokémon anfangen, solltet Ihr unbedingt mal reinschauen. Meisterdetektiv Pikachu wird sicherlich eher etwas für die kleineren Detektive unter uns und vor allem für Pokémon-Fans etwas sein.

Kurzum: Meisterdetektiv Pikachu hat seinen ganz eigenen Charme und der Slapstick-Humor von Pikachu unterhält. Das Spiel mag zu linear und etwas variationsarm sein, aber es macht Spaß und ist eine Kaufempfehlung für die kleinen Detektive, die keine große Herausforderung suchen, sondern ein attraktives Recherche- und Rätselabenteuer mit den geliebten Pokémon.

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Wertung

7

Fazit

7.0/10
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1 Comment
  • Yannick 6 Jahren ago

    Ehrlich gesagt finde Ich Pikachu mit dieser tiefen Stimme richtig witzig 😀

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