2. August 2020

Paper Mario: The Origami King

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Holt die Switch raus – jetzt werden Bösewichte zusammengefaltet! Seit dem 17. Juli können wir 2D-Papierversionen unserer Nintendo-Lieblingshelden Mario, Luigi, Peach, Bowser und Co. bestaunen. Paper Mario: The Origami King beschert uns ein neues, biologisch abbaubares Abenteuer im Pilzkönigreich. Ob Nintendos neue Falttechnik überzeugt? Ich hab’s für euch getestet.

Der Origami-Schurke im Pilzkönigreich

Prinzessin Peach ist in Gefahr! Wie sollte es auch anders sein? Doch sie wurde nicht einfach entführt – sie wurde origamifiziert! Schuld ist der selbsternannte Origami-König Olly. Der gemeine Schurke mit perfekt gefaltetem blondem Pony belagert das gesamte Pilzkönigreich. Seine überdimensionalen Papierbänder durchziehen das gesamte Land, Faltschergen versetzen die Bewohner in Angst und Schrecken. Nun muss es der kleine Mann mit roter Mütze, Latzhose und Schnäuzer wieder einmal richten. Gemeinsam mit Ollys Schwester – Olivia – macht sich Mario auf, um das Pilzkönigreich vor der Origami-Invasion zu befreien.

Langeweile? Kannst du knicken!

Bereits auf den ersten Blick überzeugt Paper Mario: The Origami King mit seiner beeindruckenden Grafik. Die wunderschöne 3D-Welt samt ihrer 2D-Bewohner hält kunterbunte Überraschungen bereit und steckt voller Liebe zum Detail. Ein Beispiel sind hier die verschiedensten Papierarten und -formen, die für Spielumgebung und Charaktere zum Einsatz kommen. So bestehen beispielsweise Mario und Co aus gängigem Papier, Münzen oder Türme aus Karton und einige Gegner aus einem Gerüst, das mit Transparentpapier bespannt ist.

Natürlich ist reine Optik nicht alles – doch auch inhaltlich hat Paper Mario: The Origami King einiges zu bieten. Die linear erzählte Geschichte wird von einer unglaublichen Leichtigkeit und Witz getragen, die mich die ganze Zeit über bestens unterhalten haben. Nicht zuletzt, weil Nintendo immer wieder zu überraschen weiß. Mal ist es eine urplötzliche, fetzige Gesangs- und Tanzeinlage, die mich völlig überrumpelt und schmunzeln lässt. Mal sind es die herrlich gut platzierten Flachwitze der liebenswerten Charaktere, die auch ohne Vertonung gut zünden und immer wieder für Lacher sorgen. Hierzu trägt vor allem Marios neue Begleiterin Olivia mit ihrer lustigen und kindlich-naiven Art bei. Sie ist es auch, die uns bei Problemen immer mit Rat und Tat zur Seite steht. Und nicht nur das: Sie verleiht uns besondere Kräfte. So können wir beispielsweise lange, Ziehharmonika-artige Faltarme nutzen, um mit der Spielumgebung zu interagieren oder Feinde zu vermöbeln.

Zerknüllte Toads und ein neues Kampfsystem, das nicht jeder mögen wird

Apropos Feinde vermöbeln – Paper Mario: The Origami King hat ein neues Kampfsystem im Gepäck. Wenn wir auf Ollys Faltschergen treffen, startet eine Art Mini-Spiel, in dem wir die Origami-Feinde besiegen müssen. Das neue Kampfsystem ist wie eine Art Strategie-Brettspiel aufgebaut. Wir befinden uns dabei in der Mitte eines Kreises, der in mehrere Ringe unterteilt ist, auf denen sich unsere Gegner anordnen. Unter Zeitdruck gilt es nun, Gumbas und Konsorten in einer bestimmten Anzahl von Zügen so zu platzieren, dass wir sie möglichst effektiv mit Hammer und Stiefeln verkloppen können. Diese Faltschergen-Schlacht variiert im Laufe des Spiels kaum. Zwar kommen neue Gegner hinzu und wir bekommen Upgrades für unsere Waffen, viel mehr passiert hier allerdings nicht. Das immer gleiche Anordnen der Gegner bringt uns außer ein paar Münzen nicht sehr viel und bremst den sonst so flüssigen Spielverlauf unnötig aus. Glücklicherweise ist es in den meisten Fällen einfach möglich, vor den Faltschergen davonzulaufen und den Kampf so zu verhindern.

Auch im Bosskampf setzt Nintendo auf das neue Kampfsystem. Allerdings haben wir hier wesentlich mehr Zeit und Möglichkeiten, um den Kampf zu bestreiten. Hinzu kommen die sehr kreativ gestalteten Endgegner. Noch viel mehr Spaß als die Schlachten machte es mir aber, die kleineren Missionen in der Story zu erfüllen, die Löcher der Papierwelt mit kunterbunten Papierschnipseln zu flicken, die abwechslungsreichen Orte zu erkunden und versteckte Toads zu suchen. Die niedlichen Pilzköpfe sind überall im Pilzkönigreich verstreut. Mal finden wir sie eingeklemmt in einer Ritze, mal zerknüllt unter einem Stein. Und jedes Mal haben sie einen lustigen Spruch auf Lager und erzählen, wie sie in diese missliche Lage geraten sind. 

Fazit

Paper Mario: The Origami King erzählt seine Geschichte mit viel Herz und Humor. Die kunterbunte Papierwelt hat mir so viel Spaß gemacht, dass es mir teilweise schwer fiel die Switch zur Seite zu legen. Mit dem neuen, rundenbasierten Kampfsystem werde ich allerdings leider nicht so richtig warm. Die immer gleichen Abläufe der Faltschergen-Schlachten habe ich irgendwann als lästig empfunden. Umso besser also, dass man den meisten Gegnern gut ausweichen kann.  

Die storybegleitenden Mini-Spiele sind zwar nicht besonders anspruchsvoll, sind aber sehr spaßig und sorgen immer wieder für Abwechslung. Auch das hübsch aufbereitete Pilzkönigreich mit all seinen Bewohnern und Gebieten hat mich überzeugt. Ob der flüsternde Wald, in dem die Bäume lustige Sprüche klopfen, oder die gefährliche Lavalandschaft – überall gibt es etwas zu entdecken. Es sind genau diese Details, die liebenswerten Charaktere und die unterschiedlichen, faszinierenden Areale der Spielumgebung, die Paper Mario: The Origami King zu einem rundum unterhaltsamen Abenteuer mit Suchtpotenzial machen.

Paper Mario: The Origami King

8.5

Wertung

8.5/10
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