Pokémon Mystery Dungeon: Portale in die Unendlichkeit

By on 14. Juni 2013 0 277 Views

Trainer auf der ganzen Welt fiebern schon auf die Veröffentlichung von Pokémon X und Y. Damit die Wartezeit nicht ganz so lange ausfällt, präsentiert Gamefreak mit Portale in die Unendlichkeit den neuesten Teil der Pokémon Mystery Dungeons.

Als Spiele schlüpft man hier in die Rolle eines Pokémons. Das heißt, man schlüpft tatsächlich in die Rolle eines Pokémons. Nachdem man im Schlaf einen Hilferuf aus der Pokémon-Welt erhalten hat, verwandelt man sich in eines von 5 Taschen-Monstern, um zur Hilfe zu eilen. Hier stehen die 3 Starter-Gefährten aus den Teilen Schwarz und Weiß zur Verfügung, das Drachenpokémon Milza und natürlich Elektro-Nager Pikachu.

Was von Anfang an ins Auge fällt ist die makellos umgesetzte 3D-Ansicht des Spiels. Das Intro hält einige rasante Kamerafahrten und Panorama-Blicke bereit, die tatsächlich das Gefühl vermitteln, man schaut durch den Bildschirm des 3DS in eine echte Landschaft hinein, es wirkt alles zum Greifen nahe bzw. fern. Dieser Effekt bleibt auch über das Spiel hinweg sehr gut ausgenutzt und vorbildlich.

Auch sei hier einmal angemerkt, dass es durchaus schön ist, einmal Pokémon als echte 3D-Modelle zu sehen und nicht nur als 2D-Sprites. Es geht doch! Also los, Gamefreak!

Musik- und Klanguntermalung sind wie es einem Pokémon-Titel gebührt knuffig und ein wenig piepsig. Bekannte und auch neue Themen erklingen als Hintergrundmusik, während die Charaktere an sich stumm bleiben und lediglich die Attacken Geräusche verursachen.

Die Steuerung ist denkbar simpel. Pokémon-Spieler finden sich hier schnell zurecht. Auf X öffnet sich das Menü, Aktionen werden mit A durchgeführt. In einem Dungeon ruft man mit der L-Taste das Attacken-Menü auf, mit R verschiebt man die Kamera. Die Bewegung findet in Dungeons auf einem Rasterfeld statt, das allerdings zunächst ausgeblendet ist. Daher sind die Bewegungen im ersten Moment sehr ruckelig und man muss ein wenig behutsam mit der Steuerung umgehen, um nicht ständig gegen Wände zu laufen.

Einige neue Features bietet das Spiel ebenfalls. So hat man nun eine eigenen Stadt unter der Fuchtel, die man langsam aber sicher aufbauen und sich so wichtige Geschäfte erschließen kann. Über Item-Shops, den Kisten-Knacker und einen Geschenkeladen gibt es auch einen Shop, der vergessene Attacken der Pokémon wieder herstellt oder einen Shop für Ingame-Käufe von DLCs. Diese aber nur gegen entsprechendes Guthaben im Online-Shop.

Besonders zu erwähnen ist hier auf jeden Fall noch die Möglichkeit, per Augmented Reality im Wohnzimmer oder im Garten auf die Suche nach Portal-Eingängen zu gehen und damit zufällige Dungeons zum Erkunden freizuschalten. Werde ich auf jeden Fall bei schönem Wetter ausprobieren. Mal sehen, wie die Nachbarn schauen.

Da es sich hier um eine Pokémon-Variante eines JRPGs handelt, darf natürlich eines nicht fehlen. Text. Dialoge. Erklärungen. Und die sind es leider, die vor Allem am Anfang den Spielfluss hemmen. Für 20 Minuten Gameplay muss man gefühlte bis reale 20 Minuten Textblöcke wegdrücken und sich zum 5. Mal die Zusammenfassung der aktuellen Aufgabe durchlesen. Eine Beschleunigung des Textflusses fehlt leider komplett, was genervtes Hämmern auf den A-Knopf zur Folge hat. Und das nicht nur ab und zu.

Ebenfalls lästig sind damit auch die „Level Up“-Meldungen im Dungeon. Jedes Attribut des Pokémon hat ein Eigenes Textfenster, was mitten im Spielbetrieb auch wieder jedes Weiterkommen blockiert.

Ich gebe zu, das Spiel ist wohl für Zocker weit unter meiner Altersgrenze konzipiert. Aber selbst die haben wohl eher Lust, tatsächlich zu spielen als Textboxen zu bekämpfen.

Pokémon Mystery Dungeon – Portale in die Unendlichkeit ist ein knuffiges Spiel, das vor Allem jüngere Spieler ansprechen sollte. Ein leicht verständlicher Dungeon-Crawler mit bekannten Charakteren und Mechaniken, den man auch leicht nebenher spielen kann. Nur sollte man genug Zeit und Geduld für die eine oder andere Textbox mitbringen. Für mich jetzt schon ein Gamer-Unwort des Jahres.

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