2. Oktober 2019

River City Girls

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Mädels! Ran an die Waffen und alle Gegenstände, die euch in die Hände kommen- jetzt wird der Abschaum aus der Stadt geprügelt! River City Girls ist ein Oldschool-Rumble, welches man alleine oder im Koop genießen kann. Ich war schon lange auf der Suche nach einem schönen und vor allem neuen pixeligen Hau-Drauf-Sidescroller, der nicht das hundertste Remake oder Remaster ist. Ob mich die Girls überzeugen können, verrate ich euch sehr gerne in meinem Test.

River City Girls schlägt in dieselbe Kerbe wie Double Dragon, River City Ransom, Final Fight, dem Urgroßvater Renegade und viele andere Klassiker des Genres. Zugegeben, ich war schon ein bisschen in das Game verliebt, nachdem das Intro, die Soundeffekte, die Musik und die ersten paar Minuten über meinen Bildschirm liefen. River City Girls verfolgt folgende Geschichte im Stile eines Side-Scrolling-Beat-Em-Up:

Kunio und Riki, die beiden Helden mehrerer River City-Spiele sind verschwunden. Die beiden Mädchen Misako und Kyoko, die heimlich in die zwei Jungs bis über beide Ohren verliebt sind, begeben sich also auf die Suche. Wie das in River City-Spielen so üblich ist, überquert man die Straßen natürlich nicht ohne Gewalt. Es wird sich durch die Schule, diverse Hinterhöfe, Straßen und Parks gekloppt, was das Zeug hält. Alles im Namen der Liebe versteht sich.

Lasst es mich nochmal wiederholen: Ihr könnt nervige Schüler, Raufbolde, Polizisten und all die Leute verprügeln, die euch nerven und der Mission im Wege stehen. Ist das nicht schon bereits ein gewisses Qualitätssiegel?

Die KI ist natürlich nicht die schlaueste und die Pixelgegner laufen förmlich in unsere Faust rein, aber die Bosskämpfe sind sehr kreativ gestaltet und an manchen Stellen echt knackig. An der Stelle sei gesagt, dass die Checkpoints recht fair gesetzt wurden und man, wenn man das möchte, auch Ebenen durchlaufen kann, ohne KI-Ärsche erneut zu treten. Ihr verliert, nachdem Eure Lebensleiste erschöpft ist, lediglich etwas von dem eingesammelten Geld. Ihr durchlauft mehrere Spielabschnitte mit eigenen Bossen und auch der Schwierigkeitsgrad wird zunehmend anspruchsvoller, ohne je unfair zu sein. Im Koop spielt sich das Spiel jedoch um einiges leichter. Die verschiedenen Abschnitte werden mit sehr lustigen Cutscenes im Manga- oder Comicpanelstil begleitet.

Apropos Pixelgegner: Wir werden auf unserer Reise zum Höhepunkt der Geschichte neue und auch alte Gesichter wieder sehen. Wer das genau sein wird, werde ich an dieser Stelle nicht verraten. Jedenfalls macht WayForward einen ausgezeichneten Job in Sachen Fanservice. Wir dürfen außerdem unsere Gegner, die vor uns nach Gnade betteln, mittels Schultertaste rekrutieren. Diese übernehmen dann eine Supporter-Rolle, wessen Angriff eine Art Spezialangriff ähnlich ist und nach Ausführung eine Abklingzeit bis zum nächsten Angriff hat.

Ich denke nicht, dass ich mich zu weit aus dem Fenster lehnen würde, wenn ich sage, dass dieses Spiel ästhetisch einfach perfekt ist. Die blockige, aber hochdetaillierte und fein animierte Pixelkunst in Kombination mit genialen Sound sowie Soundtrack und einer Menge übertriebenen Humor runden das Escheinungsbild ab.

Die Kampf-Engine verhält sich gleich mit seinen Genrekollegen. Ihr habt eine Vielzahl unterschiedlicher Bewegungen, von denen jede ihre eigenen Eigenschaften und Anwendungen aufweist. Das Problem ist nur, dass wir die überwiegende Mehrheit von neuen Moves freischalten müssen, indem wir unsere Charaktere aufbessern und mit Accessoires hochleveln, oder aber Vorräte anlegen. Das ist natürlich nichts Neues, trotzdem sind und waren Beat em Ups mit RPG-Aspekten in der Regel sehr gut. Damit meine ich, dass es einem mehr Spaß macht in gewisser Hinsicht seinen Charakter mit Freischaltungen zu belohnen, statt bereits seit Spielbeginn alles zu Besitzen und zu können. Wo wäre sonst die Herausforderung?

Fazit

River City Girls klammert sich an mein nostalgisch-altes Herz und weiß sicherlich auch jüngere Leute mit seinem Humor und Charme zu überzeugen. Klar, das perfekte Spiel ist es keinesfalls, aber der Funfaktor ist ziemlich hoch. Ganz unvoreingenommen bin ich bei WayForward-Spielen nicht, da ich bereits in Vergangenheit ein kleiner Fanboy des Studios war und mich die alten Titel wie Shantae, Duck Tales Remastered, A Boy and his Blob, Batman: The brave and the Bold bereits früher schon in Sachen Gameplay, Spielspaß und dem Design überzeugten. Sprich: Rein ästhetisch und spielerisch hat das Spiel nichts zu bemängeln. River City, seine verschiedenen Orte in den Levelabschnitten und Bewohner sowie Gegner, sind alle in wunderschön detaillierter und animierter Pixelkunst. Ein größeres Manko ist jedoch, dass man das Spiel nur lokal mit einem Freund Koop spielen kann. Oldschool halt. Dennoch wäre ein Onlinemodus ein Sahnehäubchen gewesen. Der Fakt, dass River City Girls nur auf bis zu zwei Spieler ausgelegt ist, geht für mich voll in Ordnung. Alles in Allem ist River City Girls ein riesengroßer Spaß. Es macht Laune unsere beiden Mädels hochzuleveln und ganz simpel gesagt, mit übertriebenen Moves den Gegnern die Knochen zu brechen. Ihr wollt einen Brawler mit unterhaltsamen Gameplay, Oldschool-Look, einen fetzigen Soundtrack und Mädels die richtig die Fäuste fliegen lassen? Lockert eure Schulkrawatten und holt euch das Game.

8.7

Wertung

8.7/10
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