10. Oktober 2017

Ruiner

By 1 270 Views

Als mir im April letzten Jahres ein Trailer zum Twinstick Shooter Ruiner unter die Augen kam war mein erster Gedanke: Holy Shit, was geht denn da ab? Cyberpunk Setting, rasante Ballerorgien, zum Setting passender Tech-Soundtrack und reichlich Action, damit war mein Interesse bereits geweckt. Zur Gamescom 2017 folgte ein weiterer Trailer, samt Releasedatum. Mittlerweile ist das Spiel aus dem Hause Reikon Games zu haben, Grund genug das Spiel mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Die Story

Du befindest dich im Jahr 2091 in einer Cyber-Metropole namens Rengkok. Alles beginnt als du ferngesteuert mit dem Ziel den Boss zu töten durch eine Armee von Widersachern schnetzelst die dich natürlich aufhalten wollen. Richtig fühlt sich das nicht an, aber die Drohung das dein Bruder sonst stirbt funktioniert. Wie du dich so durchmetzelst erscheint eine weitere Stimme neben dem Typen der dir immer  „KILL BOSS“ einflüstert, welche dir erklärt das du gehackt wurdest. Du bist nur noch eine Tür vom Boss entfernt, als durch die zweite Stimme in deinem Kopf der Hack behoben wird. Somit bist du wieder du, ein Typ ohne Gesicht, sondern mit einem Display welches mal ein Emoji zeigt, oder einige Sprüche – Be brave Puppy. Mittlerweile ist klar, dass du den Typen der dich zum töten des Bosses zwingen wollte ausfindig machen solltest, um Informationen zu erhalten – und um die Ratte platt zu machen. Denn dein Bruder ist in Gefahr, und du musst ihm helfen. Es ist also an der Zeit die Wahrheit herauszufinden und dieses korrupte Herrschaftssystem zu beseitigen welches in die ganze Geschichte involviert ist. Zum Glück stehst du nicht allein da, die Hackerin welche dir zuvor aus der Patsche geholfen hat steht dir zur Seite und sagt dir wo es lang geht. Möge der Rachefeldzug beginnen.

Gameplay

Ruiner bietet klassische Twinstick Action aus der Iso-Perspektive. Allerdings ist aller Anfang schwer, du spielst einen Augmentierten Nichtskönner, das einzige was dir zu Anfang gut gelingt, sind Dashes. Die sind grundsätzlich auch nötig, um dem ständigen Feuer aus allen Richtungen gut ausweichen zu können. Im Verlauf des Spiels sammelst du Karmapunkte, mit steigendem Karma-Level erhältst du Skillpunkte welche du auf deine Talentbäume bunt verteilen kannst. Je höher dein Level, desto mehr Fähigkeiten stehen dir zur Verfügung. Steht dir anfangs nicht vielmehr als ein Schild und ein aufgeladener Angriff mit Nahkampfwaffe zur Verfügung, kannst du im weiteren Verlauf deine Gegner betäuben, den kassierten Schaden beim Dash reduzieren, oder die Haltbarkeit/Munition von Waffen verbessern – du kannst deine Skillpunkte jederzeit umverteilen, sollte dir eine Fähigkeit passender für deinen Kampfstil erscheinen. Apropos Waffen, die werden von allen möglichen Gegnern fallen gelassen, und verfügen in der Regel nur über wenig Munition, du bist also ständig auf der Suche nach neuen Knarren, und wechselst dabei ständig zwischen Nahkampf und Fernkampf hin- und her. Der Übergang verläuft dabei fließend, und bietet gegenüber dem Abenteuer Dauerfeuer etwas Abwechslung.
Natürlich bekommst du es nicht nur mit den ganz normalen Creeps, oder Techfreaks zu tun die dir in Sekundenschnelle das Fell über die Ohren ziehen können, auch mit Bossen wirst du in regelmäßigen Abständen gesegnet – und die haben es in sich. Bis zum Boss hast du bestimmt schon des öfteren den Virtuellen Tod gefunden, und genauso geht’s bei den Bossen auch weiter. Diese erfordern Taktik und Geschick um aus dem Weg geräumt zu werden, gern auch mal gegen die Zeit. Hat man sich allerdings erstmal richtig eingespielt, und seine Talente gut verteilt kommt man auch mit den größeren Herausforderungen gut zurecht.
Abseits der Geschichte ist es auch möglich Rengkok City ohne andauernde Action zu erkundigen. Auch wenn die begehbare Stadt nicht sonderlich groß ist, lohnt ein Blick in jedem Fall um sich einige interessante Dialoge der Bürger anzuhören, oder ein paar Nebenquests einzusacken.

Grafik & Sound

Der optische Eindruck den Ruiner hinterlässt ist dank Unreal Engine 4 sehr solide, wenn auch nicht überdurchschnittlich. Die Optik ist sehr Farbintensiv und passt gut zum Setting, die wohl am häufigsten gewählte Farbe ist Rot. So sieht mancher Abschnitt zwar aus wie ein Bordell, ist aber keins. Alles wirkt grell und düster zugleich, eben recht abgefahren – aber manchmal vielleicht auch ein wenig eintönig.
Eines der Highlights in Ruiner ist der Soundtrack. Was könnte wohl besser zu einem Cyberpunk Titel passen, als ein richtig düster einschlagender Tech-Soundtrack? Ich weiß es nicht! Aber der Mix aus Setting, Action & Sound trifft für meinen Geschmack voll ins Schwarze, die treibenden Beats motivieren einfach hervorragend und halten dich bestens bei Laune.

Fazit

Ruiner ist so ein Spiel, welches man nicht auseinander nehmen darf um einzelne Elemente zu bewerten. Die Grafik ist gut gelungen, kann aber auf Dauer etwas eintönig sein. Das permanente Gemetzel macht richtig Laune, der hohe Schwierigkeitsgrad fordert uns – ganz besonders in Bosskämpfen – nicht zu knapp. Dank der Talentbäume können wir unseren Spielstil bestens feintunen um das maximale aus unseren Skills rauszuholen. Rengkok City bietet nicht sonderlich viel, ist aber mal ganz nett sie gesehen zu haben. Und der Soundtrack fegt alles weg und fickt dir während du zockst ein Loch in den Kopf.
Dieses Zusammenspiel fühlt sich nicht nur gut an, es macht auch echt Spaß. Auch wenn du gefühlte Tausend Tode stirbst, bleibt die Motivation das Spiel zu Meistern ungebrochen. Wenn du auf Cyberpunk & Twin Stick Action stehst, ist Ruiner genau das richtige für dich.

8

Stephans Fazit

8.0/10
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Hob

14. Oktober 2017 2
1 Comment
  • Lance Butters 6 Jahren ago

    Bisserl ernüchternd, denn Hotline Miami ist zehn mal besser, aber als Devolver Fanboy Kauf ich es trotzdem.

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