1. Februar 2015

Saints Row IV Re-elected – Gat Out of Hell

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Zugegeben – Saints Row erinnert seit jeher stark an GTA, ohne mit dem Franchise tatsächlich in Konkurrenz zu stehen. Wenn auch GTA sich in Sachen Humor nie hat lumpen lassen, so behielt sich die ausgesprochen erfolgreiche Serie doch immer noch eine letzte Prise Ernsthaftigkeit vor. Anders bei Saints Row: Flache Witze? Ach was! Unterirdisch trifft es eher. Kein Spaß ist zu kindisch, kein Thema zu Tabu – es werden schlicht keine Gefangenen gemacht. Während einige aus gerade diesen Gründen der Spielreihe den Rücken gekehrt haben, ist für wieder andere genau das der Kaufgrund. Besonders der nunmehr jüngste Teil – Saints Row IV (hier ist auch unser ausführlicher Test) – markierte humoristisch einen neuen Tief- bzw. Höhepunkt.. je nachdem, aus welchem Blickwinkel man es nun betrachten mag.

 

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Eventuell muss dieses Statement nun jedoch revidiert werden, denn das standalone Add-on namens Gat out of hell scheint alles zu toppen. Ohne irgendwelche richtungsweisenden Enthüllung über die Richtung, in die Saints Row V gehen wird, mit sich zubringen, präsentiert uns Gat out of hell vielmehr eine Sidestory zum eigentlichen vierten Teil.

Kurz abgerissen – worum geht’s?

Dem sich nunmehr im Weltraum befindlichen Präsidenten steht ein tiefer Fall bevor: Von extraterritorialen Sphären geht es hinab ins tiefste Höllenfeuer. Doch wer nun vermutet, dass er dort im Fegefeuer seine Sünden bereuen soll…der irrt. Denn vielmehr liegt der Kurztrip in die Unterwelt darin begründet, dass der Präsident des Teufels Tochter zu ehelichen gedenkt…!

Dass das alles  bei weitem nicht so reibungslos wie ursprünglich gedacht von statten geht, sollte dem erfahrenen Saints Row-Spieler von vorneherein bewusst sein. Nach einigem sinnbefreitem Hin und Her artet das Ganze in eine Gewaltorgie aus und ihr versucht letztlich primär euren eigenen Allerwertesten zu retten.

Obwohl sowohl der Wortwitz als auch die nicht zu verleugnenden Slapstick-Qualitäten des vierten Teils immer wieder durchscheinen bleibt Gat out of hell leider in Sachen Humor und Gewitztheit doch merklich weit hinter dem gewohnten Level zurück.

 

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Das komplette Spiel lässt euch weitestgehend freie Hand darin wohin ihr geht und was ihr dort so anstellt. Letztlich ist euer Hauptziel, die Aufmerksamkeit des Fürsten der Unterwelt auf euch zu lenken und um dies zu erreichen, scheinen Zerstörung und Chaos noch die tauglichsten Mittel zu sein. Im Sandbox-Prinzip gehalten, könnt ihr jeden Weg einschlagen, der euch gerade so in den Sinn kommt. Wirklich voneinander abgegrenzte Mission, wie wir es gewohnt sind, gibt es in Gat out of hell prinzipiell nicht. Stattdessen gibt es in den verschiedenen Bereichen der Karte einzelne Missionen zu erledigen – gelingt euch das erfolgreich, so übernimmt ihr mit Abschluss der Aufgabe auch die „Vorherrschaft“ in diesem Bezirk. Habt ihr genug Fläche eingenommen, wird sich Luzifer ohne Zweifel nicht mehr vor dem Bemerken eurer Anwesenheit erwehren können.

Dieses Fortschrittsprinzip wirkt kurzfristig durchaus motivierend, würde wohl kaum aber ein komplettes Open-World-Spiel lang Entertainment bieten können. Da sich die Spielzeit in diesem Fall aber auf rund 5 Stunden beschränkt, kann so schnell nicht über Langeweile geklagt werden.

Die einzelnen Miniaufgaben lenken dabei nicht von eurer Primärmission – dem Anrichten von möglichst viel Chaos – ab: Mal prügelt ihr euch durch immer neu aufbrandende Dämonenwellen, mal sollt ihr so viele verdammte Seelen wie möglich aufsammeln… Kurzweil und schnelle Abfolge machen hier den Reiz aus, auch wenn es dem Spiel letztlich doch irgendwie an Substanz zu fehlen scheint. Leider gibt es keine richtige Spielmusik (abgesehen von den abgefahrenen Musicaleinlagen in den wirklich lustigen Zwischensequenzen) und die Autos (die wir eh nie benutzen) fahren wie auf Seife. Wenn wir aber nicht genug von den Saints bekommen können, freuen wir uns natürlich über die neue Map, neue Aufgaben, neue Waffen und natürlich eine handvoll neuer Aktivitäten. Cooles Gimmick: PS Vita Remote Play erlaubt dir Saints Row IV Re-Elected überall mit hin zu nehmen, und das jederzeit.

Nett ist trotzdem, dass das Spiel ein Höchstmaß an Freiheit in spielerischer Hinsicht bietet, denn es wird euch weder das „Wo“ noch das „Was“ so wirklich vorgeschrieben. Zudem verfügt das Spiel über eine durchgehende Koop-Möglichkeit, welche dem Spielspaß selbstverständlich nur zuträglich sein kann.

 

 

FAZIT

Gat out of hell ist von allem unnötigen Ballast befreit: Weder eine erdrückend ausführliche Story, noch ein grundlegender Sinn hinter dem Geschehen auf dem Bildschirm steht zwischen euch und dem kurzweiligen Spielspaß, den das standalone Saints Row IV Add-on euch zu bieten hat.

Klar, wirklich notwendig war die Bonusrunde auch nicht – weder über den weiteren Werdegang der Reihe wird hier viel verraten, noch hat man hier innovative Videospielkunst geschaffen. Trotzdem zelebriert Gat out of hell den der Reihe zugrunde liegenden Wahnwitz und kann zumindest Fans, die nicht genug von den Saints bekommen können, mit reinem Gewissen ans Herz gelegt werden.

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Life is Strange

3. Februar 2015 3
2 Comments
  • Hansi 9 Jahren ago

    Cool dein PS3 Review vom vollen Spiel war saugut darum hab ichs mir geholt aber ich hols auch für PS4.

  • Mützi 9 Jahren ago

    ich werde mir in den nächsten Monaten die PS4 Version mit dem Addon holen.
    Mal schauen, ob es mir Spaß macht 🙂

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