19. August 2017

StarCraft: Remastered

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1998… verdammt, was ist das schon wieder lang her. Ich selbst war zu dem Zeitpunkt zwar erst süße fünf Jahre alt, kam aber dennoch nach ein paar Jahren mit dem legendären Echtzeit-Strategiespiel StarCraft aus dem Hause Blizzard in Kontakt. Der Bruder meiner damaligen Nachbarin hat es regelmäßig mit uns gezockt. Wir saßen mit drei PCs und LAN-Kabeln im Zimmer verteilt auf engstem Raum zusammen und haben dieses Spiel gespielt. Tag für Tag, Woche für Woche… ich glaube wir haben tatsächlich fast nichts anderes mehr gemacht. Nun, im Jahr 2017, können wir StarCraft: Remastered an unseren neuen Rechnern mit Flachbildschirmen spielen. Wie wirkt es überhaupt mit besserer Grafik und hat sich sonst noch was geändert?

Am Grundprinzip hat sich nichts geändert

Da sich am Spiel selbst nichts verändert hat, spielen wir in StarCraft: Remastered im Singleplayer drei Episoden, gefolgt von mehreren Missionen, in denen wir jeweils eine andere Rasse des Spiels befehligen, die Terraner, Zerg oder Protoss. Unsere Missionen bekommen wir durch Missionsbesprechungen und Dialoge mitgeteilt, können aber auch jederzeit unter den Missionszielen nachsehen, was genau wir eigentlich tun sollten. Allerdings wurde und wird natürlich der Multiplayer immer noch am meisten gespielt, in dem wir mit bis zu acht Spielern über eine LAN- oder Internetverbindung (Battle.net) miteinander und vor allem gegeneinander in verschiedenen Spielmodi spielen können. Darüber hinaus sind StarCraft und die Erweiterung StarCraft: Brood War mit den Jahren zu einem beliebten eSport-Spiel geworden.

Aus alt mach neu

Wenn wir uns dazu entschlossen haben, StarCraft: Remastered zu erwerben, bekommen wir nicht nur das grafische Update, sondern auch noch die Erweiterung StarCraft: Brood War im hübschen Grafiklook dazu. Und hübsch sind beide definitiv geworden, lassen sich sogar bis zu einer 4K-Auflösung genießen. Auch die überarbeiteten Portraits unserer Einheiten erstrahlen im neuen Glanz und wirken sehr viel menschlicher und detaillierter und wir bekommen durch eine neue Zoom-Funktion die Möglichkeit unsere Einheiten, Gebäude oder die Landschaften genauer anzusehen. Im Vergleich zu früher PWRimage6ist das Remaster natürlich eine ganz andere Nummer, auch wenn ich das Original als absolutes Grafikhighlight in Erinnerung hatte. Tja, die Erinnerung spielt uns hier und da wohl Streiche. Wir können während des Spielens durch das Drücken der F5-Taste in den Retromodus wechseln. Dort sehen wir dann das gewohnte 4:3 Format und einige pixelige Kreaturen, Landschaften und Mineralien. Irgendwie hat aber auch das seinen ganz eigenen Charme, weshalb ich manche Missionen sogar in der Retrovariante gespielt habe.

Denken wir genau darüber nach, sah vor allem das Wasser in StarCraft nicht besonders gut aus. Das wurde nun aber überarbeitet und wirkt sehr viel realistischer, wenn auch nicht perfekt. Videospiel-Lichteffektfetischisten dürfen sich über eine neu hinzugefügte Echtzeitbeleuchtung freuen, durch die alles noch etwas schöner und natürlicher beleuchtet aussieht, auch wenn dieser Effekt teilweise nur schwer zu erkennen ist.

Gefällt uns die alte Sprachfassung nicht mehr, können wir in eine neusynchronisierte Vertonung wechseln, wobei im deutschen die Übersetzung der Videosequenzen fehlt, die aber mit Untertiteln versehen worden sind. Nach wie vor können wir aber auch die alte, komplett ins deutsche synchronisierte Fassung spielen.

Eine Veröffentlichung für die Fans

StarCraft: Remastered bietet im Spiel selbst eine wunderbare Grafik, während die Zwischensequenzen größtenteils gleichgeblieben sind und ausschließlich bestmöglich an den Rest des Spiels im neuen Glanz angepasst wurden. Hier wären komplett neue Videos wahrscheinlich angemessener gewesen, der Stimmung tut das Ganze aber keinen Abbruch. Auch das Fortbewegen der Truppen und das ewige Klicken mit den Hotkeys, die ich mir bis heute kaum merken kann, ist ebenfalls noch exakt gleich und so bleiben wir gerne mal an Wänden hängen oder steuern aus Versehen in die falsche Richtung. Allerdings wurde von Anfang an mitgeteilt, dass das Spiel den Ansprüchen und Wünschen der Fans angepasst wird und das bedeutet wiederum, dass so wenig wie nur irgendwie möglich geändert werden kann. Aus diesem Grund lassen sich die negativen Punkte durchaus verschmerzen, denn genau diese kleinen Ecken und Kanten sind das, was die Fans an StarCraft so sehr lieben.

PWRimage7

Fazit

Blizzard hätte mit StarCraft: Remastered eindeutig noch mehr ändern können, als nur das hinzugefügte Grafikupdate. Das Gameplay hätte hier und da ruhig ein kleines bisschen an die Neuzeit angepasst werden dürfen. Die Fans wollen es zwar genau so, wie es nun ist, aber eine Funktion vom alten Gameplay in das neue umzuschalten, wäre doch wirklich cool gewesen oder nicht?

Nichtsdestotrotz fühlte ich mich in der Zeit zurückversetzt und habe das Spielen von StarCraft: Remastered genossen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich nach all den Jahren doch noch so viel Gefallen an dem Spiel finden werde, doch ich wurde nun vom Gegenteil überzeugt. Auch die Ecken und Kanten konnte ich verschmerzen.

Star Craft: Remastered ist ein Spiel für Fans der Reihe, die es bis heute mit seinen Ecken und Kanten lieben und es auch gar nicht anders erwarten und wünschen. Neulinge sollten sich vielleicht vorab das StarCraft Original herunterladen und testen, dies wird von Blizzard kostenlos angeboten. Nun entschuldigt mich bitte, ich muss ein paar ekelhafte Kreaturen kaputtklicken.

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