Der Trick mit den drei Muscheln
Bevor ich nun weitermache, muss ich ganz klar sagen: Windbound macht mir Spaß! Aber je länger ich spiele, desto mehr finde ich kleinere und größere Makel, die in einer finalen Version so nicht mehr vorhanden sein sollten.
Was beim Spielen der Kapitel zunächst sehr auffällt, ist die teilweise sehr holprige Kollisionsabfrage. Sowohl das Boot als auch Kara selbst scheinen nicht immer genau zu wissen, wo sie sich in der physischen Welt befinden. Gerade beim Klettern auf Felsen oder auch die Türme, auf denen sich die Muscheln befinden, wird gerne einmal zum Frust, da Kara einfach von einer Plattform rutscht, sich nicht festhalten kann oder aber nach einer Drehung sofort versucht, auf die nächste Kante zu klettern. Ihr Boot scheint teilweise ohne Probleme bei voller Fahrt durch Korallen und Felsen aller Art fahren zu können, bleibt dann aber mit einem winzigen Teil des Bugs beim langsamen Andocken an den Strand hängen und nimmt Schaden.
Der Gleiter, mit dem wir später im Spiel durch die Lüfte schweben könnten, öffnet sich zwar beim Springen von kleinen Bodenwellen ohne Beanstandungen, verweigert aber komplett den Dienst, sobald wir von einer wirklichen Anhöhe wie einem Berg springen oder öffnet sich wenn dann nur in der Hälfte aller Fälle. In einem Roguelike/ Roguelite-Spiel mit Perma-Tod ist das nicht zwingend förderlich.
Dem Tod von der Schippe springen können wir aber bei fast jedem Kampf gegen größeres Getier. Als Nahkämpfer genügt es, sich auf einen Felsen zu stellen, da kaum ein Gegner in der Lage ist, diesen zu erklettern und sich gerne von der erhabenen Position aus zerlegen lässt. Sollte man im Besitz eines Bogens sein, ist man quasi unbesiegbar. Ab einer gewissen Distanz zum Gegner ist die Chance recht hoch, dass der Beschuss ihn einfach kalt lässt und er sich gerne aus der Ferne erlegen lässt. Sollte er doch einmal die Verfolgung antreten, klettern wir auf einen Felsen. Auch ergreifen Gegner gerne einmal die Flucht, allerdings entweder mit voller Lebensenergie oder dem Tode nahe, ein genaues Muster lässt sich nicht erkennen. Kurzum: Die KI der Gegner beherrscht zwar grundlegende Attackenmuster und nutzt ihre Fähigkeiten gut, ist aber sehr leicht auszutricksen und für ein Rogue-Spiel viel zu einfach.
Ein weiteres Problem, welches mir auffiel, ist das Verschwinden von Items aus dem Inventarplätzen auf dem Schiff. Gerade bei seltenen Materialien frustet dies sehr. Dass Items aus dem Inventar des Schiffs verschwinden, sobald man stirbt, ist eine Spielmechanik und vollkommen okay, aber ohne einen Charaktertod scheint mir das eher ein Bug als ein Feature zu sein.