Playtonic macht es möglich: Nostalgisches N64 Feeling is back! Wer mich kennt weiß, dass ich ein alter Konsolenliebhaber bin und auch gerne mal ins Schwelgen über die gute alte Zeit verfalle. Ganz hellhörig wurde ich bei Yooka-Laylee, als ich hörte, dass sich alte und langjährige Angestellte von Rare zusammengetan haben, um das Platforming der 90er wieder zurück zu holen. Was, ihr kennt Rare nicht? Jeder, der damals einen N64 besessen hat, müsste zumindest etwas von Banjo-Kazooie, Banjo-Tooie, Conker’s Bad Fur Day, oder später von Battletoads oder der Donkey Kong Country Reihe gehört haben. „Ich war schon immer der Meinung, dass es einen Markt für Spiele gibt, die das Beste aus der Ära von N64 und PS1 mit der Moderne kombinieren.“, so Studioleiter Gavin Price von Playtonic. Große Worte- kurzum Yooka-Laylee gekickstartet und nun final präsentiert. Nur, funktioniert ein Platformer, der die Spielszene der späten 90er verkörpert auch heute noch?

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Aah aha ah ah ah – Die Story

Der fiese Industriemagnat Capital B hat einen hinterhältigen Plan: Er möchte alle Bücher auf der Welt aufsaugen und in puren Profit verwandeln. Wir schlüpfen in die Rolle des Duos Yooka, das grüne schmetterlingschlürfende Leguan und Laylee, die freche Fledermaus, die immer einen frechen Spruch auf den Lippen hat und müssen alle magischen Buchseiten, die Pagies, aufsammeln um Capital B’s diabolischen Plan zunichte zu machen. Ja wirklich: Mehr Story gibt es nicht- aber haben wir uns schon jemals in einem Jump n‘ Run oder Oldschool-Platformer darüber beschwert? Story? Wen interessiert das? Spaß muss es machen!

Uh! Uhu uh uh huh – Das Gameplay

Bizarre und farbenfrohe Welten, einen riesigen Haufen Sammelobjekte, fünf Welten, abgedrehte Charaktere und eine riesige Furzblase: Herzlich Willkommen in der Welt von Yooka-Laylee.

Was dieser Ghostie wohl von uns will?

Was dieser Ghostie wohl von uns will?

Sind wir mal ehrlich, nur fünf Spielwelten ist Yooka-Laylee nicht gerade das größte Spiel, auch wenn es künstlich durch die in der Welt verteilten Pagies und anderen Sammelobjekten gestreckt ist. Wenn du nicht gerade 3D Platformer gewohnt bist, wird dich der Fakt wahrscheinlich abschrecken. Wenn du alte Rare-Spiele kennst, oder sogar damit aufgewachsen bist, wird dir das nichts ausmachen und du wirst dich riesig über die Gimmicks und die Geheimnisse der verschiedenen Ebenen freuen.

Die sammelbaren Elemente sind optional, schalten aber jedoch lustige Upgrades frei. Sammeln wir zum Beispiel genug Federn, können wir diese bei der Schlange Trowzer einlösen. Diese spendiert uns dann einen Schlürfschuss, den Team-Angriff Kumpelkracher, oder einen Sonarschuss, der weitere Geheimnisse aufzeigt. Finden wir ein „Mollykül“, können wir uns entsprechend in eine Pflanze, oder gar in eine Maschine verwandeln, die uns wieder weitere Ebenen aufdeckt, oder nach Lösen eines Rätsels Pagies springen lässt. Yooka-Laylee ist umfangreicher, als man denkt. Wenn man sich auf das Spielprinzip einlässt und man wirklich Spaß am Sammeln und Abgrasen der einzelnen Ebenen hat, dann kann man das Abenteuer auf seine eigene Weise spielen.

Ich war schon immer der Meinung, dass es einen Markt für Spiele gibt, die das Beste aus der Ära von N64 und PS1 mit der Moderne kombinieren. -Studioleiter Gavin Price

Yooka-Laylee_20170411203222Ich möchte an dieser Stelle noch unbedingt „Rextros Arcadeautomaten“ erwähnen. In Rextros Automaten verbergen sich eine Hand voll kleiner Arcade-Minispiele. Ich gebe zu, dass ich wirklich viel Zeit damit verbracht habe. In dem Hauptspiel treffen wir auf Rextro und können gegen gefundene Coins Spiele freischalten und sogar Highscores aufstellen. Knacken wir Rextros Highscore, bekommen wir sogar ein Geschenk. Die Minigames sind aber auch bequem und ohne Coinsuche aus dem Hauptmenü heraus frei anwählbar. Das wirklich Coole daran ist, dass wir zu viert mit unseren Freunden gegeneinander antreten dürfen. Dies hat dem Team PWRUP wirklich sehr viel Spaß bereitet- gerne mehr davon!

Yooka-Laylee_20170410215515Ich gebe zu, dass mich Yooka-Laylee in der ersten Spielstunde zunächst nicht vom Hocker gehauen hat, aber ich entwickelte jedoch mit jeder Minute Spielzeit mehr eine kleine Liebe in die charmante Welt und in die Charaktere, die übrigens allesamt komisch-lustige Laute von sich geben, so spart man auch die Synchronsprecher ein und verlässt sich auf Textboxen, die jedoch ab und an mal nerven können, wenn man mitten im Spielgeschehen ist und dann durch diese abgelenkt wird, weil sie gut ein Drittel des Bildschirms bedecken.

Fazit

Yooka-Laylee ist ein Platformer, der die Retroherzen höher schlagen lässt. Wenn du mit dem Spielkonzept aufgewachsen bist und zum Beispiel Spiele wie Banjo-Kazooie oder Donkey Kong 64 geliebt hast, dann führt für Dich definitiv kein Weg an Yooka-Laylee vorbei. Retrogamer sind im Himmel auf Wolke Sieben, allen anderen wird die Nostalgiespritze nicht gut tun. Was mir dennoch wirklich fehlt ist eine Karte. Des Öfteren bin ich in den Welten rumgeirrt, auf der Suche nach einer Stelle, die ich später noch ausgiebig erkunden, oder etwas einsammeln wollte. Oh, und da ich gerade am Meckern bin: Die Kamera nervt gewaltig. Echt jetzt. Spätestens nach dem sechsten Anlauf eine knappe Sprungpassage zu meistern, könnt Ihr nachempfinden, dass ich oftmals ins Kissen brüllen musste. Ja ich habe so ein Wutkissen, Mietwohnung, versteht Ihr? An dieser Stelle bitte ich sehnlichst um einen Patch, der die Kamera einem Feintuning unterzieht. Zugegeben: Yooka-Laylee hat genau die Probleme, die die früheren Spiele auch hatten. Wir schreiben nun das Jahr 2017 und da sollte man beachten, dass auch viele Leute zeitgemäße Spiele spielen und diese alten Fehler nicht akzeptieren und entschuldigen. Ein bisschen mehr Feintuning, sprich eine ordentliche Kameraführung, eine Minimap und die Vermeidung von Pop-Ups  hätte Yooka-Laylee richtig gut getan. Kurz gesagt:  Stehst du auf Sammeln und Erkunden, dann ist Yooka-Laylee, mal abgesehen vom Retrofaktor, dein Ding. Ein Banjo-Kazooie 3 wird wohl niemals erscheinen, doch mit Yooka-Laylee bin ich erstmal zufrieden.

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Disney Afternoon Collection

18. April 2017 4
2 Comments
  • Lisa Speicher 7 Jahren ago

    Je mehr ich es spiele, desto besser gefällt es mir. Anfänglich war das überhaupt nicht der Fall.
    Nur die Steuerung geht mir auch extrem auf die Nerven an einigen Stellen… Aber das Retro-Feeling haben sie perfekt hinbekommen.

  • Heike 7 Jahren ago

    Wer Banjo-Kazooie gespielt und gemocht hat, der wird dieses Spiel lieben. Die Grafik und Teile des Gameplays wurden modernisiert, aber die Kernelemente sind immer noch gleich – insbesondere der ikonische Rare-Humor. Was mich allerdings stört, die Steuerung ist stellenweise echt ein graus. Gerade wenn man rollen muss ist es stellenweise eine Katastrophe und man braucht etliche Neuversuche und in manchen Passagen dauert es ewig um dann wieder zum Startpunkt zu kommen.

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