9. Juni 2017

Hacksaw Ridge

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Filme, die auf einer wahren Begebenheit basieren, finde ich besonders interessant. Ich weiß natürlich auch, dass die Geschichte nicht hundertprozentig so nacherzählt werden kann, wie sie tatsächlich geschehen ist und aus diesem Grund möchte ich vorweg erwähnen, dass sich der im Film beschriebene Hauptprotagonist Desmond Doss, der bereits im Jahr 2006 verstorben ist und für seine Taten mit der Medal of Honor ausgezeichnet wurde, lange Zeit vor dieser Verfilmung wehrte, da er Angst vor einer falschen Darstellung der Geschehnisse im Bezug auf seine Religion hatte. Unter Regie von Mel Gibson (Die Passion Christi, Braveheart) schaffte der Film es aber dennoch im letzten Jahr in die Kinos und nun auch in unsere Wohnzimmer.

Ich werde keine Waffe tragen

Frühling 1945 – Während die japanische Insel Okinawa erobert werden soll, befindet sich Desmond Doss mittendrin, ein Soldat der Army, der die Ausbildung und das Nutzen der Waffe aufgrund religiöser und privater Gründe verweigert. Er wird als Sanitäter eingesetzt und rettet bis zu seiner völligen Erschöpfung die Leben seiner Kameraden. Doch bevor es überhaupt so weit kam, erntete er Spott, Schläge und Unverständnis für seine Ablehnung des Gewehrs in der Army.

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Hacksaw Ridge gewann 2017 2 Oscars für den besten Schnitt und den besten Ton.

Der Krieg, wie er wirklich war

Hacksaw Ridge ist die erste Hälfte über ein sehr ruhiger Film, der erst einmal die Geschichte erzählen und erklären möchte. Dem Zuschauer werden von Desmond’s Kindheit bis zur freiwilligen Einschreibung in die US Army einige Situationen seines Lebens in Rückblenden und Erzählungen mitgeteilt, sodass sein Verhalten und sein starker Glaube an Gott nachvollzogen werden kann. Und ab einem gewissen Punkt im Film wird der Krieg möglichst so dargestellt, wie er wirklich stattgefunden haben muss. Körperteile fliegen durch die Luft, Soldaten sterben, schreien, haben Angst… Hacksaw Ridge zeigt diese Szenen schonungslos und will abschrecken. Der Krieg war nicht toll und wird es nie sein. Diese Aussage soll dem Zuschauer vermittelt werden, was definitiv gelungen ist.

Spider-Man wird zum Kriegshelden

Andrew Garfield, den man bereits aus der Rolle von Peter Parker der Amazing Spider-Man Reihe kennt, spielt die Rolle des Desmond Doss sehr authentisch und ist in meinen Augen ein sehr guter Schauspieler (ich hätte ihn auch gerne noch ein paar weitere Jahre als Spider-Man bewundert). In Hacksaw Ridge spielt er in gewisser Hinsicht eine ähnliche Rolle, denn er stellt einen Kriegshelden dar, der als Sanitäter seine Kameraden vor dem Tod rettete. Natürlich wird dies auch genau so in Szene gesetzt und wirkt an manchen Stellen etwas unglaubwürdig. Etwas, dass der Film aber sehr viel besser als manch andere Streifen aus dem Genre hinbekommen hat, ist der nicht zu sehr ausgeweitete Patriotismus, der mir Filme dieser Art meistens ziemlich madig macht. Dafür gibt es eine kleine Liebesgeschichte und einen Mann, der seinem Land dienen möchte um anderen zu helfen und niemanden zu töten, verpackt in vielen dramatischen und brutalen Szenen.

Blu-ray Details

Cover

(c) Universum Film

 

LABEL Universum Spielfilm
09.06.2017
FSK Ab 16 Jahren freigegeben
LAUFZEIT ca. 139 Min.
BILDFORMAT 2,40:1 (1080p/24)
TONFORMAT DTS-HD 5.1 MA
SPRACHEN Deutsch, Englisch
UNTERTITEL Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte
EXTRAS Interviews mit Cast & Crew, The Soul of War: Making Hacksaw Ridge, Deleted Scenes

Fazit

Hacksaw Ridge ist endlich wieder ein wirklich guter Kriegsfilm mit einer wichtigen Botschaft: „Krieg ist scheiße!“. Diese wird durch die dargestellte Brutalität und Desmond’s Verzicht zu töten und stattdessen Menschenleben zu retten nur noch mehr unterstrichen. Seine Probleme, sein starker Glaube an Gott und die Beziehung zu seiner Freundin und Familie wurde wunderbar im Film dargestellt und man baute langsam, aber sicher eine kurze, cineastische Beziehung zu dem Charakter auf, durch welche mir persönlich der Film noch mehr an die Nieren ging. Hacksaw Ridge sollte unbedingt gesehen werden und vor allem sollte dabei der echte Desmond Doss nicht in Vergessenheit geraten, denn solche Menschen gibt es leider viel zu wenige auf diesem Planeten. Ich habe die normale Blu-ray des Films gesehen und war vom Ton, der Bildqualität und auch den Extras begeistert. Auf Amazon gibt es sogar ein exklusives, limitiertes Steelbook, das definitiv in Eure Filmsammlung gehört. Ruhe in Frieden, Desmond Doss.

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13. Juni 2017 1
1 Comment
  • Muckelchen 7 Jahren ago

    Es geht auch ohne Waffen! So wie im Leben, man muss nicht immer mit dem Strom schwimmen oder das tun, was andere von einem verlangen. Wichtig ist, dass man sich selbst treu bleibt! Genau dieser Film, nach einer wahren Begebenheit, stimmt diesem zu. Unbedingt ansehen!

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