6. Juli 2017

Resident Evil: The Final Chapter

By 4 308 Views

Als ich im Jahr 2002 den ersten Resident Evil Film gesehen hatte und auch mit den Videospielen aus dem Hause Capcom immer mehr in Kontakt gekommen war, hatte ich mich direkt in dieses Franchise verliebt. Ich muss nun allerdings zugeben, dass die Resident Evil Filme mich mit dem zweiten und dritten Teil sehr enttäuschten, vier und fünf nur mit coolen 3D-Effekten und genialen Actionszenen überzeugen und mit dem ersten Teil der Reihe überhaupt nicht mehr mithalten konnten. Die Story blieb leider größtenteils links liegen und sorgte sowohl im Kino, als auch Zuhause auf dem Sofa für eintöniges Anstarren des Bildschirms. Auch dieses Mal hat natürlich Paul W. S. Anderson Regie geführt und nun mit dem sechsten Teil, Resident Evil: The Final Chapter, die Reihe beendet. Hat diese nun einen würdigen und tollen Abschluss bekommen oder ist der sechste Film ein weiterer Griff ins Zombie-Klo, bei dem vergessen wurde abzuspülen?

Action > Story

Alice (Milla Jovovich) musste sich in den vergangenen fünf Resident Evil Teilen schon unzählige Male durch Zombiehorden schnetzeln und es auch mit menschlichen Gegnern auf sich nehmen. Dies hat auch in Resident Evil: The Final Chapter natürlich noch kein Ende gefunden und so begibt sie sich erneut in eine gefährliche Situation nach der anderen. Nach einer Botschaft der Red Queen (Ever Anderson) soll ein Gegenmittel existieren mit dem der tödliche T-Virus endlich besiegt werden kann und eine Rettung für die verbliebene Menschheit möglich wäre. Alice macht sich also auf den Weg um den wenigen Menschen, die noch existieren, ein normales Leben ohne blutrünstige Zombies und andere Kreaturen zu ermöglichen, während sie vom Umbrella-Mitarbeiter Dr. Alexander Isaacs (Iain Glen) verfolgt wird und es schon bald mit einer Horde von Gegnern zu tun haben wird.

Um Spoilern zu entgehen, werde ich nun keine Worte über das Ende des fünften Films verlieren, das nun scheinbar nie existiert hat. Es wird in keinster PWRimage5Weise auf dieses Ende eingegangen und wir erleben wieder einmal eine Alice, die mitten in einer ausgestorbenen Welt aufwacht und Zombies tötet. Es fühlte sich beim Gucken an, wie der Beginn einer neuen Reihe, nur das Neulinge womöglich überhaupt keine Ahnung davon haben werden, was dort überhaupt vor sich geht. Wir bekommen eine kurze Rückblende auf vorherige Filme geboten, die mir wiederum wirklich gut gefallen hat. Vor allem die Szenen des ersten Films lösen bei mir immer noch ein kleines Horrorfilm-Kribbeln im Bauch aus. Nostalgie, die einen im Vergleich zu den späteren Filmen wirklich zu Tränen rühren könnte.

Alice trifft selbstverständlich auf eine Crew, bei der sie auch bekannte Gesichter, wie zum Beispiel Claire Redfield (Ali Larter) wiedertrifft. Ich möchte nun allerdings vor allem auf einen komplett neuen Charakter eingehen, und zwar Abigail, gespielt von Ruby Rose. Wer Orange is the new Black geschaut hat, wird sie bereits kennen. Die cool und sexy aussehende Dame mit dem kurzen Haarschnitt. Ich mag sie, diese Ruby Rose. Sie ist in meinen Augen zwar ein super Model, bei dem einem hier und da durchaus die Augen ausfallen können, allerdings keine gute Schauspielerin und das merkte ich nun auch bei Resident Evil: The Final Chapter sehr deutlich. Mich lässt das Gefühl nicht los, dass sie nur aufgrund der Beliebtheit bei ihren Fans in diesem Film mitspielen durfte und hat dort somit genau die Rolle bekommen, die sie immer spielt. Die lässige Frau mit einer ordentlichen Ladung Coolness und Selbstsicherheit. Da sie aber nicht großartig vorgestellt wird und nur ein wenig durch den Film ballert und ein paar Dialoge runterrattert, könnte sie perfekt ausgetauscht oder komplett herausgeschnitten werden, ohne dass es jemanden stören würde.

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Was Resident Evil: The Final Chapter allerdings bieten kann, sind einige wirklich coole Actionszenen, die beim Zuschauen einen hohen Unterhaltungswert haben und wenigstens dem Auge etwas bieten können, wenn sie nicht gerade viel zu hektisch und mit einer Aneinanderreihung von blöden Schnitten gefilmt und fertiggestellt worden sind. Alice, die alte Kämpferbraut, hat aber dennoch mehrere tolle Szenen im Film erhalten und mir somit wenigstens meine notwendige Milla Jovovich Powerladung bieten können. Abseits der Hektik war für meinen Geschmack etwas zu viel und zu künstlich wirkendes CGI im Film enthalten, das ging bei den vorherigen Teilen doch schon besser, oder nicht? Auch vom Horror ist fast gar nichts mehr zu spüren und so wurde aus diesen guten Möglichkeiten, einen zum Teil auch gruseligen Film zu machen, leider nur ein Actionstreifen mit Zombies. Ich bin ja fest davon überzeugt, dass eine Verfilmung des aktuellsten Ablegers der Resident Evil Spielereihe, Resident Evil 7 Biohazard, mit dieser gruseligen Bakers-Familie und dem richtigen Team ein echtes Horrorfilm-Meisterwerk werden könnte.

Schlechte dt. Synchro

Solltet Ihr die Englische Sprache gut beherrschen, kann ich Euch nur empfehlen den Film im O-Ton anzuschauen, da die Deutsche Synchronisation leider nicht wirklich gelungen ist. Die Charaktere klingen meistens sehr gelangweilt und stimmen oftmals nicht mit den gezeigten Szenen überein. Ich selbst gucke die meisten Filme und Serien auf Deutsch, aber in diesem Fall kommt mit der Englischen Sprachfassung einfach die bessere Stimmung zustande. Und die ist ohnehin schon nicht die beste.

Blu-Ray Details

 

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(c) Constantin Film

 

FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Laufzeit: 107 Min.
Ton: DTS-HD 7.1 (DEN), Dolby Digital 2.0 (D), Hörfilmfassung
Bild: 2,40:1 (16:9) in High Definition
Untertitel: D für Hörg.
Bonusmaterial:
– Making-of
– Interviews
– Stunts und Waffenarsenal
– Den Hive erkunden
– Die Dreifaltigkeit der Bösewichte und die Frauen aus „Resident Evil“
– Regieführung bei „The Final Chapter“
– Rola aus Cobalt
– Von Heiligen zu Sündern
– Vom Drehbuch auf die Leinwand
– Trailer in Deutsch/Englisch

Fazit

Irgendwie tut es mir schon weh, Resident Evil: The Final Chapter, eine schlechtere Bewertung geben zu müssen, als ich es mir gewünscht hätte. Es wurde wieder einmal ein Film, in dem die Story linksliegen gelassen wurde und die Actionszenen an erster Stelle standen. Dies ist eigentlich nicht schlimm, da man sich mittlerweile eigentlich schon daran gewöhnt haben sollte, bei Resident Evil so etwas geliefert zu bekommen. Gerade für das Ende dieser Reihe hätte ich mir dann aber noch einmal einen wunderbaren Horrorfilm-Knaller mit Action und Zombiegeschnetzel gewünscht, der wenigstens ansatzweise an die Atmosphäre des ersten Teils anknüpfen kann. Das können auch eine gut aussehende Ruby Rose, die allseits beliebte Milla Jovovich und eine Ladung hektischer Actionszenen nicht alleine schaffen und so ist Resident Evil: The Final Chapter für mich leider eine Enttäuschung. Ich bin mir nicht sicher, ob dies wirklich das Ende gewesen sein wird, oder ob uns Paul W. S. Anderson in den nächsten Jahren doch nochmal einen weiteren Film der Reihe präsentieren wird. Ich bin gespannt, hoffe aber eigentlich, dass das nun wirklich das Ende gewesen ist.

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11. Juli 2017 1
4 Comments
  • Gurki 7 Jahren ago

    Geb ich dir recht Lisa. Brutalstes Schnittgewitter ohne Verstand. Nur die Effekte waren ok. Da empfehle ich allen das etwas bessere Resident Evil Vendetta. 🙂

    • Lisa 7 Jahren ago

      Den Resident Evil Vendetta muss ich noch dringend nachholen! 🙂

  • Zimmy 7 Jahren ago

    Es ist zwar schlimm das über ein Resident Evil Film sagen zu müssen, aber der Film ist hier noch gut weggekommen. Ich hätte ihn wahrscheinlich noch schlechter bewertet. Beim Gucken musste ich oft an mir halten, dass ich den Raum nicht verlasse. Zu viele cheesy Szenen, oder völlig auf megacool und cineasitsch gemacht. Ruby Rose ist zwar ein supertolles Model, aber eine schlechte Schauspielerin, was nicht nur dieser Film zeigt. Wie auch im Videospiel wünsche ich mir weniger Bumm-Bumm und mehr Grusel und Tiefgang. Silent Hill macht es da schon besser, zumindest in Spannung und Atmosphäre. Danke für die Filmreview.

    • Lisa 7 Jahren ago

      Ja vor allem der finale Teil hätte ruhig wieder mehr zu den Wurzeln gehen dürfen. Der große Knall mit viel Action darf ruhig sein, der Horror und die Story dürfen aber einfach nicht zu kurz kommen. Jedenfalls nicht bei einem Resident Evil Film.

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