18. Juni 2017

Rings

By 1 359 Views

The Ring (2002) ist einer der wenigen Filme, bei denen mir das Remake besser gefallen hat, als das Original – in diesem Fall Ringu (1998) von Hideo Nakata. Seitdem ich das amerikanisch-japanische Remake gesehen hatte, war ich fasziniert von dem Horror rundum Samara Morgan und habe mir sogar die Buchvorlage durchgelesen. Samara ist für mich bis heute einer der gruseligsten Charaktere des Horrorgenres und das wird sie wahrscheinlich für immer bleiben, weshalb ich den neuesten Teil der Reihe, der an die Vorgänger anknüpft, dringend sehen musste, auch wenn ich zugegebenermaßen etwas Angst davor hatte, enttäuscht zu werden. Ich bin aber der Meinung, dass man sowohl Filmen, als auch Spielen immer eine Chance geben sollte und habe es somit auch in diesem Fall gerne getan. Samara ist wieder da!

In 7 Tagen bist du tot!

Wie? Ihr kennt Samara und das Ring-Video noch nicht? In den Vorgängern und auch nun in Rings geht es um ein mysteriöses Video, das auf einer VHS-Kassette in den Umlauf gebracht wurde. Jeder, der das Video anschaut, bekommt direkt im Anschluss einen Anruf mit der Botschaft, dass sie/er in 7 Tagen sterben wird. In diesem Fall entdeckt der Biologie-Professor Gabriel (John Galecki) das Video und gründet eine Projektgruppe, in der die Teilnehmer sich mit dem Video auseinandersetzen und immer einen Nachfolger, der an ihrer Stelle sterben wird, suchen. Wird der Film nämlich kopiert und weitergegeben, ist man selbst in Sicherheit und wird nicht von Samara, hier erneut durch Bonnie Morgen verkörpert, getötet.

Verschenktes Potential

[pullquote align=“left“ cite=““ link=““ color=“#2b79d4″ class=““ size=““]Rings AMA[/pullquote]

Rings hat mehrere gute Ideen, die nicht genutzt werden und der Film somit nicht so geworden ist, wie er es hätte sein können. Es fängt bereits damit an, dass einem sämtliche Charaktere und deren Ableben im Film absolut egal scheinen, da diese nicht ausgiebig genug vorgestellt wurden oder zu uninteressant wirkten. Ich konnte während des Films keinen Bezug zu ihnen aufbauen und hatte lediglich zu Samara selbst die größte Bindung, da ich sie nun einmal schon seit 19 Jahren kenne und den Charakter faszinierend finde. Und da bin ich auch schon beim nächsten Thema, Samara kam auch bei Rings aus dem Fernseher geklettert, krabbelte gruselig am Boden herum und schenkte ihren Opfern ein ekelhaft, verzogenes Gesicht. Sie wirkte im Vergleich zu den vorherigen Filmen allerdings sehr CGI-generiert, weniger Technik ist gerade in diesem Fall manchmal wirklich mehr, auch wenn sie ziemlich cool aussah. Cool ist zwar eine tolle Eigenschaft, hier sollte es aber  eher gruselig sein oder?

Auch die Story konnte leider nicht glänzen und verschenkte immer wieder ihr Potential. Die Studentengruppe rundum das Video war eine brillante Idee, die auch in dem gleichnamigen Kurzfilm (2005) verwendet worden ist, nun aber viel zu wenig gezeigt und erklärt wurde. Der Zuschauer muss sich größtenteils zusammenreimen, was genau dort vor sich geht und warum die Leute überhaupt so blöd sind und sich das Video freiwillig ansehen. So werden absolute The Ring-Neulinge ihre Schwierigkeiten haben, die Hintergründe zu verstehen. Auch die heutige Zeit mit den unzähligen Möglichkeiten Videos über das Internet zu verbreiten, wurde zwar angeschnitten, aber nicht genutzt, was unheimlich schade ist und den Film definitiv verbessert hätte. Einen Pluspunkt gibt es aber definitiv dafür, dass Samara’s Video am Anfang des Films erst einmal ganz klassisch per VHS-Kassette angesehen worden ist und sich auf dieser noch exakt das gleiche Bildmaterial, wie aus den Vorgängern befand. Ein wenig Fanservice, der mir sehr gefallen hat.

Film-Details

 

 

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(c) Paramount Pictures

DVD

 

FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Laufzeit: 98 Min.
Ton: Dolby Digital Surround 5.1 (D, EN, I, E)
Bild: 1,78:1
Untertitel: D, EN, I, E, TRK
Bonusmaterial:
– Der Kreis des Schreckens schließt sich
– Wiederbelebung der Toten: Die Rückkehr von Samara

Blu-ray

FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Laufzeit: 102 Min.
Ton: Dolby Digital Surround 5.1 (D, F, I, E), Hörfilmfassung (EN), DTS-HD Master Audio Surround 7,1 (EN)
Bild: 1,78:1 Widescreen in High Definition
Untertitel: D, EN, DK, FIN, F, I, NL, N, S, E
Bonusmaterial:
– Der Kreis des Schreckens schließt sich
– Wiederbelebung der Toten: Die Rückkehr von Samara
– Unheimliche Szenen
– Entfallene/Erweiterte/Alternative Szenen

Fazit

Das Fazit zu Rings fällt mir nun besonders schwer. Ich bin ein riesengroßer Fan von der Filmreihe rundum die gruselige Samara und musste leider feststellen, dass dieser Film überhaupt nicht mit seinen Vorgängern mithalten kann. Das gesamte Potential wurde verschenkt und nicht genutzt, was aus dem Film wahrscheinlich eine wirklich gute Fortsetzung gemacht hätte. Wo sind die Möglichkeiten der heutigen Zeit geblieben? Warum ist Samara so CGI-verseucht? Warum wurde die Geschichte mit der Studentengruppe nicht ausgiebig genug erzählt? Man kann nur hoffen, dass ein eventuell nächster Ring-Film aus diesen Fehlern lernt und uns einen Horrorfilm abliefert, der gruselig ist und in dem Samara wieder zeigen kann, was sie drauf hat.

Gewinnspiel

In Kooperation mit Paramount Pictures verlosen wir eine Blu-ray-Version von Rings.

Teilnehmen könnt Ihr bis zum 23.06.17 um 18.00 Uhr über den eingebetteten Facebook-Post, viel Glück!

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23. Juni 2017 3
1 Comment
  • Harald 7 Jahren ago

    Da es für mich für die ersten beiden „Ring“-Filme keiner Fortsetzung bedarf,da die Geschichte ja mit dem 2.Teil ein Ende findet und nichts offen lässt,sehe ich die Nummer 3 gar nicht als Nachfolger,sondern als eigenständigen,mittelmässigen Mystery-Thriller. Aber coole Review und danke für das Gewinnspiel! 🙂

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