Schon seit Jahren sind die Lego-Titel auf unseren Konsolen nicht mehr wegzudenken – dabei wurde schon so ziemlich jedes popkulturell-relevante Universum in der Welt der bunten Klötzchen inszeniert. Sei es nun Batman, Indiana Jones oder Star Wars, alles schon da gewesen. Kein Wunder also, dass nun auch die Marvel-Helden Bauklötze staunen dürfen! Eine Premiere ist es aber nicht nur für Wolverine und Co., denn der neuste Lego-Titel ist auch der erste seiner Art für die neue Konsolengeneration. Nachdem wir das Spiel nun ausgiebig auf der PS4 testen konnten, verraten wir euch nun auch, ob uns der neuste Lego-Ableger begeistern konnte oder nicht!
Sicher, das Prinzip ist immer dasselbe. Egal, in welchem Universum wir uns gerade befinden, das Gameplay bleibt weitestgehend gleich. Muss ich ein Spiel, das ich sowohl in „Fluch der Karibik“-Aufmachung als auch im „Harry Potter“-Modus schon durchgespielt habe, jetzt wirklich nochmal im neuen Gewand spielen? Ja und nein.
Über hundert Figuren können wir selbst steuern und das Aufgebot der Superhelden und -schurken High Society kann sich wirklich sehen lassen.
Auf der Plus-Seite haben wir zum Beispiel die atemberaubende Anzahl spielbarer Charaktere: Über hundert Figuren können wir selbst steuern und das Aufgebot der Superhelden und -schurken High Society kann sich wirklich sehen lassen. Auf Seite der Guten kämpfen Iron Man, Thor, Wolverine, Spider Man und Hulk gegen den finsteren Dr. Doom, der mit dem Versuch, eine überaus tödliche Laserkanone zu bauen, die ganze Welt in Angst und Schrecken versetzt. Tatkräftige Hilfe erhält der Fiesling auch – von der dunklen Seite der Marvel-Prominenz! Natürlich haben auch Loki, Magneto, Whiplash und Konsorten ihren Auftritt.
Ob die Shield-Organisation die Bösewichte am Ende aufhalten kann und die Welt vor der sicheren Zerstörung retten kann? Nun ja, die Klötzchen sind noch nicht gefallen – es liegt in eurer Hand!
Auf dem Weg dahin gilt es, sich in insgesamt 15 Kapiteln zu beweisen. Wer mit den Lego-Spielen bereits vertraut ist, den erwarten in Sachen Steuerung keine Überraschungen: Wir hüpfen, wir schießen und lösen diverse Rätsel. Einen nicht unerheblichen Teil der Spielzeit verwenden wir dann auch darauf, fast unsere gesamte Umgebung zu zertrümmern und die dadurch freigesetzten Lego-Klötzchen einzusammeln. Es bleibt also alles beim Alten.
Dass das aber nicht unbedingt ein Manko sein muss, zeigt sich in den zahlreichen Zwischensequenzen: Wie wir es bereits aus vorangegangenen Teilen gewohnt sind, strotzen diese nur so vor humoristischen Einlagen. Hier ist sich das Entwicklerstudio Traveller’s Tales glücklicherweise über all die Jahre treu geblieben und wer nicht komplett resistent ist gegen die tollpatschigen Slapstickeinlagen der Marvel Charaktere, der wird sich das ein oder andere Lachen sicher nicht verkneifen können.
Einziger Wermutstropfen: Die deutsche Synchronisation arbeitet leider komplett gegen den sehr angenehmen Humor des Spiels. Die Sprecher wirken durchgehend hölzern und so fehlt den an für sich lustigen Dialogen leider jegliche Lebendigkeit. Sicher – wer kann, der kann (und sollte auch!) das Spiel auch mit englischem Originalton spielen, doch trotzdem hätten man sich hier für das Casten der deutschen Sprecher ein bisschen mehr Zeit nehmen sollen.
Natürlich lässt sich die Kampagne wie in den Vorgängern alleine oder auch zu zweit spielen – als Solospieler bleibt immer noch die Möglichkeit, mittels unkompliziertem Tastendruck zwischen den verschiedenen Charakteren zu wechseln. Dies ist ab und an unerlässlich um verschiedene Rätsel zu lösen. Trotzdem – zu zweit ist man natürlich weniger allein und so richtig Freude bringt das Spiel folglich auch erst, wenn man es gemeinsam spielt.
Letztlich bietet uns der Storymodus rund 14 Stunden beste Unterhaltung. Wer es allerdings darauf abgesehen hat, hier einen 100% Abschluss hinzulegen, der wird weit länger mit dem Spiel beschäftigt sein: Allein das Aufspüren der 250 goldenen Steine – die nötig sind, um alle Charaktere freizuschalten – dürfte weit mehr als die bloße Spielzeit der Hauptstory in Anspruch nehmen. Und auch sonst – es gibt unglaublich viele Geheimnisse, Sonderinhalte und freischaltbare Goodies zu finden, sodass ihr euch je nach Ehrgeiz ziemlich lange mit „Lego Marvel Super Heroes“ beschäftigen könnt.
Fazit
Wer gerne meckern möchte, kann „Lego Marvel Super Heroes“ ankreiden, dass wir genau dasselbe Spielprinzip serviert bekommen, wie schon so viele Male zuvor – völlig zurecht. Die deutschen Sprecher taugen leider nicht viel und sind der Wirkung der an für sich lustig gestalteten Zwischensequenzen nicht gerade dienlich. Doch für alle, die das Gameplay und den Humor der Lego-Spiele lieben gelernt haben, hält auch der neuste Teil viele unterhaltsame Stunden bereit. Sollte man zudem noch Marvel- oder Comic-Fan sein, dürfte einem regelrecht warm um’s Gamerherz werden..
