Skate or Die – Bad ’n‘ Rad

Ich muss zur meiner Schande gestehen, dass ich mich damals mangels an Interesse nie mit der Skate or Die-Reihe auseinander gesetzt habe. Die ganze Skateboard-Thematik hat mich noch nie so ganz interessiert. Warum also schreibe ich jetzt ausgerechnet einen Text zur Game Boy-Fassung? Ist ziemlich schnell erklärt: Ich habe mir mal aus Jux und Tollerei ein paar Game Boy-Bilder gegoogelt. Und dann sah ich auf einmal ein paar Screenshots von Skate or Die – Bad ’n‘ Rad. Die Bilder fand ich am Ende so interessant, dass ich mich kurzerhand dazu entschied mir dieses Spiel zu kaufen. Konami dachte sich wohl, dass es eventuell eine gute Idee sei lieber eine Art Jump ’n‘ Run (naja, besser gesagt Jump ’n‘ SKATE) draus zu machen anstatt eine 08/15-Importierung aufs Modul zu klatschen. Ob dies nun am Ende eine gute Entscheidung war und ob dieses Spiel wirklich „Böse und krass“ ist, das checken wir jetzt mal aus…

Insgesamt bestreiten wir 7 Levels. 4 davon dürfen wir uns schon von Anfang an auswählen (was für ein Service^^). Die verschiedenen Abschnitte werden abwechselnd seitlich und aus der Vogelperspektive dargestellt. Beide Varianten machen Spaß. Dies haben wir der guten Steuerung zu verdanken. Gesprungen wird mit dem A-Knopf, mit B wird sich geduckt. OK, ich gebe zu: es wäre vielleicht sinnvoller gewesen, wenn man sich mit Steuerkreuz Unten hätte ducken können (Ihr wisst ja: Macht der Gewohnheit), aber nach ein paar Minuten pfeift kein Schwein mehr danach.

Die grafische Darstellung und musikalische Untermalung sind absolut Ok. Die verschiedenen Welten (Bürgersteig, Strand, Untergrund usw.) und Figuren wurden schön einprogrammiert und die Musik und Soundeffekte machen ebenfalls einen sehr guten Job. Also für eines der ersten Game Boy-Spiele geht das voll in Ordnung.

Was auch voll in Ordnung geht ist die Abwechslung in diesem Spiel. Wir weichen Fässer, Blumentöpfe, Tiere, Anglern und Stachelfallen aus, springen über Abgründe und Pfützen und bekämpfen nebenbei Punks, Clowns, Sexy Latex-Ladies mit Bumerang, Ninjas und Unterwassermonster (und natürlich sind alle auf ihrem Skateboard unterwegs… was hättet Ihr denn gedacht?^^). Sogar die Riesenschlangen aus Fortress of Fear haben es in diesem Spiel geschafft.

Gnädiger Weise tummeln sich nicht nur Gegner und Hindernisse auf dem Bildschirm. Wer unterwegs ein paar Pizzasymbole oder eine Eistüte einsammelt, wird mit neuer Lebensenergie aufgefrischt. Cola-Dosen bringen uns zwar keine neue Energie, aber dafür immerhin ein paar Extrapunkte.

Der Schwierigkeitsgrad ist trotz einigen Trial & Error-Passagen ganz solide. Es gibt zwar gewisse Stellen, wo man gerne den Game Boy mit erhöhter Geschwindigkeit gegen die Wand donnern möchte, aber mit etwas Streckenübung und schnellen Reflexen wird man am Ende ganz gut vorankommen. Es ist also (bis auf eine Ausnahme) eher herausfordernd als frustrierend.

Mein persönlicher Lieblingsabschnitt war / ist übrigens Level 5. Eine zerstörte Straße mit vielen Hindernissen und Abgründen und zudem verfolgt uns noch ein Helikopter. Nennt mich ruhig masochistisch veranlagt, aber mir persönlich hat dieses Level am meisten Spaß gemacht… was im 7ten und letzten Level allerdings nicht der Fall war. Hier hat man’s dann doch etwas mit dem Schwierigkeitsgrad übertrieben. Und was erwartet einen zum Dank, wenn man diese ganzen (leicht unfair platzierten) Fallen hinter sich hat? Lionel Twain als Endboss!! Nun gut, stimmt nicht ganz. Es ist eher eine arme Wurst mit Hut auf einem Hightech-Stuhl, welches Feuer spuckt! (Asche auf mein Haupt: Ich habe ihn nie besiegt >.<)

Skate or Die – Bad ’n‘ Rad begeistert mit einem tollen Spielprinzip, knackig designten Levels, netter Musik, schön einprogrammierten Figuren und tollen Ideen. Genau das richtige Spiel gegen verregnete oder verschneite Tage und langweilige Bus-, Zug- bzw. Autofahrten! Also Helm auf, Knieschützer an und ab aufs Board!! ( Sorry, aber der musste sein 😉 )