Das Fazit
Nachdem mich die letzten beiden Ableger der Reihe eher ernüchtert haben, bin ich nun wieder voll im Just Dance-Fieber. Die Move-Erkennung war nie zuvor so hervorragend wie in Just Dance 2019 – auf der Switch toppt sie bereits mit den Joy-Cons die bisherige Technik und die Smartphone-Steuerung per kostenloser App setzt auf der PlayStation noch einen drauf – erstmals erreichte ich die Megastar-Songbewertung und das beim ersten Versuch. Die App ist ohnehin ein schönes Feature, mit dem bis zu sechs Spieler teilnehmen können (auf der PS4 und XBox One), ohne dass für jeden ein Controller notwendig ist. Über die PlayStation-Kamera konnte das Spiel mich nicht erkennen, was aber an zu geringem Abstand im engen Zimmer lag – umso willkommener war da die Smartphone-Lösung. Die Song-Auswahl wirkt auf den ersten Blick ziemlich enttäuschend, weil eher wenig Chart-Stürmer dabei sind sowie noch weniger altbekannte Klassiker und man sich nun noch mehr international orientiert. Gerade aber die polnischen, türkischen, koreanischen oder spanischen Songs überraschen mit einem fetzigen Rhythmus, erweitern den musikalischen Horizont und machen unterm Strich deutlich mehr Spaß als Bruno Mars, Ariana Grande und Co. Die angepriesene intuitive Benutzeroberfläche im Menü empfand ich persönlich leider eher als unübersichtlich und einen Rückschritt im Vergleich zu speziell den frühen Ablegern. Auch wurden unnötige Zeitfresser unverändert beibehalten, wie zum einen der Spielautomat, in dem Mojo-Punkte gegen Avatare und ähnliches eingetauscht werden können und der bei jeder Benutzung eine einige Sekunden lange Sequenz startet (was sich bei über 200 Belohnungen gehörig summiert) und zum anderen das Zwischenspiel im Online-Modus, wo bereits Minuten vergehen bis man im nächsten Song antreten kann. Persönlich am sauersten aufgestoßen ist mir aber das hartnäckige und dadurch auch ziemlich lästige Bewerben des kostenpflichtigen Abo-Services Just Dance Unlimited, über den man auch Zugriff auf Choreographien der vergangenen Spiele erhält. Bei jedem Spielstart wird gefragt, ob man ihn nicht ausprobieren wolle und es gibt unter den Tageszielen sogar welche, die speziell darauf abzielen. Dem Spiel liegt eine einmonatige Probezeit bei und auf dem World Dance Floor gibt es ebenfalls eine Unlimited Happy Hour, in der man allerdings schnell merkt, dass die großartige Move-Erkennung aus 2019 nicht auf ältere Titel übertragen wurde, was das Punkten bei diesen deutlich erschwert. Ein schönes Feature, obgleich es für die meisten wohl weniger interessant sein wird, ist die Cross-Plattform-Funktion, wenn man das Spiel mit einem Ubisoft-Konto verbindet. Rang, Mojo-Punkte und freigeschaltete Belohnungen werden synchronisiert, sodass man auf einer anderen Konsole nicht erneut von vorne beginnen muss. Die Highscores aus bereits getanzten Songs werden aber leider nicht mit übertragen.
Wir danken unserem Gastautor Thomas W. „LorD Avenger“ für diesen Test.