Als Anfang 2013 die Playstation 4 vorgestellt wurde, konnten wir bereits einen ersten Blick auf „Knack“ werfen – als einer der Launch-Titel der neuen Konsole sollte das Game natürlich ein Aushängeschild der neuen grafischen und spielerischen Möglichkeiten sein. Nachdem die PS4 nun schon seit einem guten halben Monat auf dem Markt ist und wir ausreichend Zeit hatten uns mit den Exklusivtitel auseinanderzusetzen, ist es nun an der Zeit für eine ausführliche Review!

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„Knack“ ist vermutlich als Kontrastprogramm zum anderen großen Launch-Titel „Killzone“ zu verstehen: Auf der einen Seite haben wir den düsteren Shooter, auf der anderen Seite das niedliche „Knack“, welches irgendwo zwischen Action-Game und Jump’n’Run rangiert. So genau lässt sich das nicht definieren, denn keines der beiden Konzepte zieht das Spiel wirklich von Anfang bis Ende durch.

Ähnlich unausgegoren wirkt leider auch die Story: Goblins versuchen die Weltherrschaft an sich zu reißen – like…seriously?!

Da hätte man wirklich tiefer in die Kreativitätskiste greifen können. Die Story ist nicht nur ziemlich plump, der Spannungsbogen schlägt auch höchstens leichte Wellen ohne auf einen wirklichen Höhepunkt hinzuarbeiten. Selbst unter der Prämisse, dass das Spiel für eine jüngere Zielgruppe ausgelegt sein dürfte, ist das kaum schön zu reden – die Charaktere sind allesamt stereotyp und ihre Entwicklung im Verlauf der Handlung sowie ihre Motive sind bereits nach wenigen Spielminuten abzuschätzen.

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Aber die Story allein macht noch kein Spiel – man denke da nur an Brettspielklassiker wie „Mensch ärgere dich nicht“. Da kräht auch niemand nach einem dramatischem Handlungsverlauf und trotzdem ist es ein Dauerbrenner.
Wie sieht es also mit dem Gameplay aus?
Unser Protagonist ist eigentlich ein wenig beeindruckender kleiner Wicht, der glücklicherweise aber mit einer ziemlich nützlichen Fähigkeit ausgestattet ist: Er kann verschiedenste Gegenstände aufnehmen und somit nicht nur an Größe gewinnen, sondern auch stärker werden. Je nachdem, was ihr euch da so zu Gemüte führt, verändert sich auch eure Rüstung – nehmt ihr beispielsweise brennende Holzscheite auf, ergibt das letztlich eine ziemlich infernalisch anmutende Feuerpanzerung.

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Habt ihr nun also genug Relikte aufgenommen, mutiert ihr vom putzigen Zwerg zu einem echten Kampfmonster. Zumindest optisch – denn egal wie groß ihr seid, besonders viel einstecken könnt ihr nicht. Bereits nach wenigen Treffern – manchmal sogar schon nach einem – macht ihr Bekanntschaft mit dem ‚Game Over‘-Screen. Gut, das ist natürlich ein wenig frustrierend. Betrachtet man dann aber noch die Rücksetzpunkte, läuft das brandneue PS4-Gamepad Gefahr, quer durch den Raum zu fliegen.
Mit schöner Regelmäßigkeit werdet ihr gezwungen, ganze Spielpassagen zu wiederholen und in Anbetracht eurer mikroskopischen Energieleiste seht ihr praktisch jede Ecke des Games mindestens dreimal.
So oder so bietet das Leveldesign wenig Abwechslung: Es ist zwar alles schön anzusehen, Interaktionsmöglichkeiten sind aber kaum gegeben. Ihr könnt die Umgebung weder zerstören (wie etwa in den verschiedenen Lego-Spielen), noch verstecken sich irgendwo Rätsel, die es zu lösen gilt. Ihr marschiert einfach von A nach B und werdet dabei mit größeren Mengen von Gegnern konfrontiert. Diese repetitive Vorgehensweise zieht sich durch das ganze Spiel; auf Abwechslung warten wir leider vergebens.

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FAZIT

Auf Launch-Titeln lasten in aller Regel große Erwartungen: Sie sollen nicht nur zeigen, was die nächste Konsolengeneration so drauf hat, sie sollen natürlich auch einen spieltechnisch einwandfreien Opener darstellen.
Leider schafft Knack es nicht, diesen Anforderungen gerecht zu werden – optisch gibt es zwar nicht so viel zu bemängeln, doch dem Spiel fehlt schlichtweg Seele. Weder die Charaktere schaffen es, unsere Sympathie zu gewinnen, noch kann uns die Umgebung wirklich begeistern. Das Gameplay hingegen löst da mehr Emotionen in uns aus, doch das vorherrschende Gefühl ist hier Frust ob der unfairen Rücksetzpunkte. Mehr als ein kleiner Zeitvertreib bleibt Knack leider nicht.

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Scribblenauts Unlimited

20. Dezember 2013 0
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