2. März 2021

The Medium

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Sie haben es wieder getan: Das polnische Entwicklerstudio Bloober Team beschert uns nach Titeln wie Layers of Fear und Blair Witch ein neues, düsteres Spielerlebnis.
The Medium hat mich bereits letztes Jahr mit seinem Trailer gepackt – zu Recht? Das konnte ich nun endlich auf dem PC für euch testen!

Die Story

Wir spielen Marianne, ein Medium, das in zwei Welten lebt – unserer Realität und der Geisterwelt. Seit jeher wird sie immer wieder von ein und demselben Alptraum gejagt: Ein Mann hetzt ein Mädchen quer durch den Wald und erschießt sie schließlich. Wer sind diese Personen? Und was hat dieser Traum zu bedeuten?

Das Spiel startet mit der Beerdigung von Mariannes Vater. Noch vollkommen in Trauer versunken, erreicht sie ein mysteriöser Anruf von einem Mann namens Thomas. Dieser gibt vor zu wissen, was sie ist – und scheint auch ihren Albtraum zu kennen. Er bittet sie, zum Niwa-Hotel zu kommen, um ihr dort Antworten auf ihre Fragen zu geben. 

Das Hotel befindet sich inmitten eines Waldes und ist schon lange Zeit verlassen, seit zahlreiche Menschen beim sogenannten Niwa-Massaker starben. Auf der Suche nach dem geheimnisvollen Anrufer, erfährt Marianne die Geschichte hinter den Todesfällen im Niwa-Hotel. Und die ist viel schrecklicher, als sie zunächst scheint.

Wandeln zwischen den Welten

The Medium setzt auf Dual Reality Gameplay – einem sehr interessanten und cleveren Einsatz des Splitscreens. In mehreren Abschnitten des Spiels befinden wir uns dadurch sowohl in der realen als auch in der Geisterwelt. Besonders in diesen Momenten wird klar, wie viel Mühe und Liebe die Entwickler in das Setting gesteckt haben. Detaillierte Umgebungen, realistische Licht- und Schatteneffekte und eine lebhafte, akustische Untermalung machen die gruselig-düstere Atmosphäre von The Medium perfekt. 

Wo in der realen Welt Türen und verlassene Räume des Hotels zu sehen sind, finden wir in der Geisterwelt Wände aus Leichen und “Türen” aus Hautlappen. Da Marianne sich in beiden Welten gleichzeitig bewegt, haben auch unsere Handlungen Auswirkungen auf beide Realitäten. So können wir beispielsweise verschlossene Bereiche mithilfe der jeweils anderen Welt zugänglich machen.

Das Mädchen namens Sadness

Auf diese Weise treffen wir auch unsere geisterhafte Begleitern namens Sadness. Das kleine, einarmige Mädchen mit Puppenmaske gibt uns erste, vage Hinweise auf die düstere Geschichte des Niwa-Hotels – eine Geschichte, die zu Beginn zwar langsam anfährt und eine gewisse Aufmerksamkeit von uns fordert, die dann aber stark anzieht, packend ist und unter die Haut geht. Einen Großteil der Geschichte erfahren wir über allerlei Dokumente, Zwischensequenzen und Erinnerungsscherben der Seelen, die im Hotel umher gewandert sind.

An dieser Stelle möchte ich aber natürlich nicht zu viel verraten!

Fazit

The Medium bleibt in seiner Handlung sehr linear und bietet rein spielerisch keine besonders neuen Herausforderungen. Die Stärke des Spiels liegt stattdessen – und das finde ich viel wichtiger – in der packenden Story und der großartig-gruseligen Atmosphäre. Gespickt ist das Ganze mit kleinen Rätseln und so mancher Flucht- bzw. Schleichsequenz. Letztere waren zeitweise etwas nervig und frustrierend. Schade war außerdem, dass ich die tolle Grafik des Spiels nicht dauerhaft in voller Pracht bewundern konnte. Nach einigen harten Rucklern und Texturfehlern, musste ich die Grafikeinstellungen leider deutlich herunterschrauben.

Trotzdem hat mich The Medium absolut überzeugt – nicht zuletzt wegen des großartigen Settings, der angenehmen, englischen Synchronstimmen und der düsteren Geschichte. Auch der interessante Einsatz der Splitscreens ist für mich ein absoluter Pluspunkt. Wer Lust auf ein atmosphärisches, düsteres Game mit spannender Story ist, ist hier absolut richtig.

The Medium

8.7

Wertung

8.7/10

The Medium erscheint am 28. Januar 2021 für Xbox Series und PC.

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