Fazit
Wir merken Yakuza 0 zwar das Alter an, aber dennoch macht es Spaß, die Vorgeschichte der Yakuza-Reihe zu erleben. Man kann sich in der Stadt förmlich verlaufen, ehe man der Hauptgeschichte weiter folgt. An Jeder Ecke gibt es etwas zu sehen, zu entdecken, oder gar ein paar Schellen zu verteilen. Es gibt eine Menge von Bereichen zu erkunden, Sammlerstücke zu finden, oder man vertreibt sich mit den zahlreichen Gimmicks die Zeit. Nebenaufgaben gibt es auch noch… Ihr merkt schon, Yakuza 0 ist umfangreicher, als man am Anfang denkt.
Einen kleinen Abzug muss ich leider bei den Dialogszenen verbuchen: Die komplette Sprachausgabe ist Japanisch mit englischen Untertiteln, was das Spiel auf der einen Seite zwar authentisch macht, aber auf der anderen Seite auch recht mühselig sein kann, da es nicht gerade wenig Zwischensequenzen mit Dialogen gibt. Jüngere Spieler könnten hier Probleme bei der Übersetzung haben und vielleicht der Story nicht richtig folgen. Da der Hauptfokus von Yakuza 0 auf der Geschichte liegt, ist dies vielleicht nicht gerade von Vorteil. Einen größeren Minuspunkt gibt es leider im bereits erklärten hakeligen Kampfsystem. Hier fehlt das Feintuning, die die Kämpfe frustfrei gestalten. Auch die Animationen sind ziemlich steif und es bedarf des Öfteren der Kameranachjustierung.
Trotz der Mankos sind die Kämpfe nicht schwer zu handhaben, wenn wir mit genug heilenden Gegenständen ausgestattet sind und an das Kameraspiel gewöhnt man sich mit der Zeit. Yakuza 0 beinhaltet so viel mehr um nicht außer Acht gelassen zu werden. Wir können uns locker über 40 Stunden mit dem Spiel beschäftigen, manche sogar an die 100 Stunden. Yakuza 0 fühlt sich so authentisch wie ein gutes Buch an und natürlich gibt es Massen von Minispielen und anderen Zeitvertreiben. Wenn Ihr Probleme mit der englischen Sprache habt, Euch lange Dialoge abschrecken und Ihr schnell genervt von kleineren Fehlern seid, oder gar mit der Thematik gar nichts anfangen könnt, solltet Ihr einen Bogen um Yakuza 0 machen. Fans der Serie sind Sega auf ewig für die Lokalisierung dankbar und Neueinsteiger freuen sich über einen guten Ausgangspunkt der Serie.
3 Comments
Mein erstes Yakuza Spiel, weil ich letzte Gen nur ne 360 hatte und auf der PS2 ging die Serie irgendwie an mir vorbei…
Hammer!!! bin hin und weg. Kann mich nicht erinnern, wann mir ein Spiel das letzte Mal ein debiles Dauergrinsen ins Gesicht gezaubert hat. Diese charmant-dämlichen Side-Quests düpieren sogar die Witcher 3 Quests in Sachen Unterhaltungswert (mein bisheriger Favourite: die Sekte, lol) und das Kampfsystem macht richtig Laune, weil es brutal aber nicht typisch westlich brutal ist. Ne Orange in dem Mund eines auf dem Boden liegenden Gegners zu zertreten ist schon stylisch 😀
Mir ist auch aufgefallen, dass diese typisch japanischen Spar-Dialoge (also mit Text, weniger Animation, dafür Laute)
teilwiese besser kommen, als wenn man versucht schlechte Schauspieler zu imitieren, wie es oft in westlichen AAAs der Fall ist. Nach Gravity Rush 2 die zweite schöne Überraschung so früh in diesem Jahr.
Ah, schön, dass ihr Yakuza mögt! Da gibt es so viele coole Hints im Spiel. Wusstet ihr, dass Tatsuya Kawagoe der Synchronsprecher von dem Fernsehkoch ist, der durchweg auf ihn basiert? Es gibt etliche japanische Variety Shows wo er zu Gast war. Dazu gibt’s in dem Spiel auch jede Menge Figuren in Nebenmissionen die auf echte Personen basieren, wo sie aber aus rechtlichen Gründen natürlich Namen und Aussehen leicht verändert haben. In einer Nebenmission gibts einen Typen namens Fuyumoto, der eindeutig auf das AKB48-Mastermind Yasushi Akimoto (Aki = Herbst; Fuyu = Winter) basiert, und ein Tanzbattle namens SBR99 ausrichtet ^^
Das werde ich auf jeden Fall auch noch spielen. 🙂 Schöner Test.