Das Spiel Okami erschien bereits im Jahre 2007 auf der europäischen Playstation 2. Ich persönlich hatte in meiner PS2-Ära nichts davon mitbekommen, holte den Titel jedoch im Jahre 2008 auf einen Ratschlag von einem guten Freund auf Nintendos Wii nach. 2012 gab es nochmal eine HD Version auf der PS3 und nun, Ende 2017 kehrt Okami erneut zurück- diesmal auf den aktuellen Konsolen sowie dem PC. Hand aufs Herz: Lohnt es sich, in so einen „alten“ Titel noch ein paar Taler zu investieren, oder ist die HD Version von Okami doch nur eine von vielen? Durchaus! Warum? Richtig, das erzähle ich Euch sofort.

Story

Die Geschichte um Okami findet im Nippon zu einer klassischen Epoche Japans statt. Die Sonnengöttin Amaterasu nimmt die Gestalt eines Wolfs an und muss dieses Land von dem Dämon Orochi befreien. Der Erzählstil ist anfangs etwas langsam und wird in Bilderbuchoptik erzählt. Göttin Shiranui ist eine weiße Wölfin, die sich mit dem Schwertkämpfer Nagi im Kampf gegen den achtköpfigen Dämon Orochi verbündet. Dieser sucht das Dorf Kamiki heim. Da Shiranui und Nagi die Bestie nicht töten können, sperren sie diese ein, dabei wird die Wolfsgöttin vergiftet und stirbt. Die Dorfbewohner errichten zu Ehren der Heldentaten der Wölfin einen Schrein, der die Statue von Shiranui beherbergt.

Einhundert Jahre später wird das Siegel, in dem Orochi gefangen ist, vom Nachfolger Nagis gebrochen. Er möchte damit beweisen, dass die Legende eine Lüge ist. Die bösen Mächte sind nun freigesetzt und erneut legt sich ein Fluch über ganz Nippon. Der verkörperte Waldgeist und Wächterin des Dorfes Kamiki Sakuya, sammelt all ihre Kräfte, um die Sonnengöttin wiederzuerwecken und so die Dunkelheit bekämpfen zu können, dadurch wird die Wolfsstatue zum Leben erweckt. Nun liegt es an uns, wie die Geschichte weiter gehen und das Schicksal des Landes ausgehen soll. Mit unserem magischen Pinsel (hö hö) gehen wir auf eine abenteuerliche Reise und ziehen in den Krieg gegen das Böse. Werden wir, Amaterasu, es schaffen, die Dunkelheit zu vertreiben und dem Land Frieden zu bringen?

Gameplay

Wir steuern Amaterasu durch eine malerisch gestaltete Umgebung im japanischen Sumi-e Stil. Neben Hauptaufgaben bekommen wir auch zahlreiche Nebenaufgaben serviert, die uns lange beschäftigen, aber auch reichlich nach erfolgreichem Abschluss belohnen können.
Kämpfe treten im Spiel immer recht zufällig auf. Erscheint ein Gegner, wandelt sich das Geschehen in eine Art Arena in der wir mit Amaterasu Gegner durch Waffen, Kampf- und Pinseltechniken besiegen. Durch die Kämpfe verdienen wir Yen, mit denen wir Gegenstände und Waffen kaufen können, oder wir spenden etwas an bestimmten Quellen. Am besten ist es jedoch verdiente Yen in einem Dojo auszugeben, da wir dort neue Kampftechniken erlernen können.

ŌKAMI HD_20171215213042Tipp: Die Version enthält auch die interaktiven Ladebildschirme des Originals, die es uns ermöglichen, Bonus-Dämonenzähne zu sammeln, die gegen Ingame-Gegenstände eingetauscht werden können. Hierzu solltet Ihr im Options-Menü den entsprechenden Regler einschalten.

Der göttliche Pinsel

ŌKAMI HD_20171215212220Mit dem göttlichen Pinsel dürfen wir direkt in unsere Umgebung eingreifen und zeichnen. Wir beeinflussen zum Beispiel den Tag- und Nachtwechsel, reparieren Brücken, erzeugen Wind, zerstören mit einem gezeichneten Pinselhieb große Felsen oder andere Hindernisse, die sich uns in den Weg stellen. Im Laufe des Spiels können wir insgesamt 13 Techniken von Göttern erlernen, indem wir verschiedene Sternenbilder vervollständigen.

Grafik

Der Cel-Shading Grafikstil ist mitunter ein großer Faktor, der Okami besonders macht. Durch den HD Zusatz wirkt die Neuauflage tatsächlich lebendiger als die Grafik, die ich auf meiner Wii in Erinnerung hatte. Der Grafikmix aus Aquarell- und Pastelltönen bestimmt die ganze Atmosphäre des Spiels. Okami HD bietet, nebenbei erwähnt, 4K-Grafik auf der Xbox One X, PS4 Pro und unterstützter PC-Hardware, ist aber immer noch auf 30 FPS begrenzt, da spielspezifische Dinge wie Kollisionserkennung und Animationsgeschwindigkeit bei höheren Bildraten unterbrochen werden.

Fazit

Der anfänglich etwas langsame Einstieg und Erzählstil wird nicht jedem gefallen, jedoch sollte man sich bewusst sein, worauf man sich in Okami einlässt. Die Geschichte ist nach wie vor wunderschön und nach den ersten zwei Stunden entfaltet Okami sein ganzes Potenzial. Die Zeichnungen und der Grafikstil, der Sound, die Story und das Gameplay ergänzen sich hervorragend zu einem Gesamtkunstwerk, welches man durchaus mal gespielt haben muss. Der Preis von 25 Euro geht mehr als in Ordnung, auch wenn ich zugeben muss, dass man die HD Variante nicht unbedingt erneut kaufen muss, wenn man bereits die alte Version gespielt hat, es sei denn, Ihr möchtet gerne den zeitlosen Klassiker wieder aufleben lassen. Nebenbei erwähnt ging mir das Rumgefuchtel mit der damaligen Wiimote etwas auf die Nerven, sodass ich froh bin, die HD Version nochmal mit normaler Steuerung spielen zu dürfen. Die Spielzeit beträgt je nach Spielstil um die 30 Stunden, sprich, das Preis-Leistungsverhältnis ist mehr als akzeptabel. Einen Minuspunkt, neben der 30 FPS Geschichte, macht bei mir die schmerzvoll lange Einführung des Spiels aus. Seid Ihr Fans von Zelda, Secret of Mana, Terranigma und Co? Dann ist Okami HD Euer Spiel und ich kann es Euch wärmstens empfehlen! Leute, die mit japanischen Action-Abenteuerspielen nichts am Hut haben und auch der Grafikstil spontan nicht zusagt, die wird auch ein Okami kalt lassen, auch wenn Ihr womöglich eins der stärksten PS2-Titel verpassen werdet. Zugegeben: Okami HD bietet nur kleinere Neuerungen zur PS3 Version, wie zum Beispiel den Rückkehr der Minispiele im Ladescreen und den höheren Auflösungen, trotzdem sollet Ihr zugreifen, wenn Ihr den Titel noch nicht gespielt habt, es sei denn Ihr wartet auf eine Umsetzung für die Nintendo Switch.

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