Die 3. Liga ist erstmalig mit von der Partie
Über Lizenzen und fehlende Teams kann man sich bei FIFA 18 mit über 700 offiziellen Mannschaften ohne Fantasienamen und -trikots doch kaum beschweren oder? Natürlich wäre es schön, wenn von den Damen wenigstens ein paar Mannschaften der weltweiten Erstligisten enthalten wären, aber immerhin können wir in diesem Jahr die 3. Liga als Erfolg verzeichnen. Nun kann das Derby vom VFL Osnabrück und Preußen Münster gespielt werden oder auch mal ein utopisches Match mit Sonnenhof Großaspach gegen Barcelona bestritten werden. Möglich ist es und vielleicht gewinnt ja eine der Mannschaften auch den neu hinzugefügten DFB Pokal.
Atmosphäre
Auch im Bezug auf die Atmosphäre hat sich etwas getan. Vor allem die Topspiele wurden gut in Szene gesetzt und wirken in den großen Stadien, mit verbesserten Lichtfiltern, Fan-Choreos und deutlich abwechslungsreicher gekleideten Fans im Publikum und vielen verschiedenen Torjubeln und Siegesfeiern inklusive Pokalvergaben sehr authentisch, auch wenn PES 2018 hier den Ball weiter hinter der Torlinie liegen hat, als FIFA 18 und noch sehr viel echter erscheint. Untermalt wird dies mit den Kommentaren von Wolfgang Fuss und Frank Buschmann, die vor allem durch das Erzählen realer Fußballfakten punkten können. Leider werden allerdings nicht allzu selten die falschen Samples in Spielszenen abgespielt. So lief ich beispielsweise mit meinem Spieler über das Feld, dribbelte an den Gegenspielern vorbei, passte zu meinem Mitspieler und die Kommentatoren sprachen von einem Ball, der im Aus gelandet ist, einer Ecke oder aber einer gelben Karte, die ich gerade erhalten haben soll, obwohl ich in aller Ruhe über den Rasen lief, ohne jemanden gefoult zu haben. Hier wäre ein Update diesbezüglich wünschenswert und auch weitere Originaltransparente der Fußballclubs würden der Inszenierung gut tun. Hier und da hängt an den Banden ein offizielles Transparent mit dem Vereinslogo, aber gerade durch die vielen Lizenzen von FIFA, müsste hier doch noch mehr möglich sein.
Optik
Die Spielermodelle wurden erneut verbessert und wirken vor allem bei den Topspielern und –teams sehr realitätsnah. Auch die Eigenarten und Torjubel verschiedener Spieler wurden übernommen, auch wenn der „Siiii“-Ruf von Cristiano Ronaldo noch einmal überarbeitet werden dürfte. Dieser klingt im Spiel nämlich mehr wie ein Bulle und ist unfreiwillig komisch. Bei kleineren Clubs und vor allem den Damenmannschaften könnte im nächsten Jahr nochmal an den Feinheiten geschraubt werden, da diese zu veraltet und steif wirken. Gesamt betrachtet kann FIFA 18 mit seiner Inszenierung aber durchaus überzeugen und hat vor allem bei der Optik des abnutzenden Rasens und den Trikots einen Vorteil gegenüber PES 2018.
Die Eindrücke beziehen sich auf die getestete PS4-Version des Spiels.
1 Comment
Schön geschrieben. 🙂