23. September 2018

Capcom Beat ’Em Up Bundle

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Erlebt die glorreichen Tage kooperativer Arcade-Spiele mit dem Capcom Beat ’Em Up Bundle. Wer mich kennt, weiß, dass ich mir diese grandiose Sammlung nicht durch die Lappen gehen lassen kann. Ich liebe Sidescrolling Beat ’Em Ups! Capcoms Sammlung umfasst sieben klassische Spiele mit verschiedenen Multiplayer-Optionen, Online-Funktionen und detaillierten Galerien. Gerne möchte ich Euch die Einzelheiten umfassend näherbringen.

Die Spiele

Final Fight
Eines meiner absoluten Lieblings-Sidescroller. Ihr entscheidet Euch für Straßenkämpfer Cody, dem Ninja Guy oder dem Bürgermeister Mike Haggar. Die Tochter vom muskulösen Bürgermeister, Jessica, wurde von der bösen Mad Gear Gang entführt und wir müssen uns unseren Weg durch die Straßen kloppen um Jessica zu befreien. Übrigens sollte Final Fight mal eine Fortsetzung von Street Fighter werden, darum teilen sich die beiden Serien auch ein Universum.

Captain Commando
Da ich nie das nötige Kleingeld hatte, mir das SNES Modul anzueignen war mir das Durchspielen von Captain Commando ein inneres Blumenpflücken. Captain Commando ist ein abgedrehter Superheld, der noch drei weitere Commandos (Mummy, Ninja und Baby) im Team hat. Jeder einzelne Charakter hat seine eigenen Angriffe und Spezialattacken. Ich empfehle Euch dringend, das Spiel mit Euren Freunden oder Online durchzuspielen, alleine kann schon mal so viel auf dem Bildschirm los sein, sodass Ihr den Überblick verliert, wem Ihr gerade die Faust ins Gesicht drückt.

The King of Dragons
In King of Dragons dürfen wir gleich zwischen fünf Charakteren frei entscheiden. Das Spiel hat ein ähnliches Hochlevelsystem wie Knights of the Round. Wir reisen durch das Königreich Malus und schnetzeln Monster dem Erdboden gleich, da sie die Erde übernommen haben. Ziel ist es den Anführer, den roten Drachen Gildiss, zu besiegen.

Knights of the Round
Ein Sidescroller den ich jeden ans Herz legen kann: Basierend auf der Legende von König Arthur und den Rittern des Runden Tisches, bietet Knights of the Round ein Action-Rollenspiel-ähnliches Hochlevelsystem, bei dem Kämpfer automatisch zu neuen Waffen und Rüstungen aufgerüstet werden, während sie sich durch das Spiel bewegen. Wir dürfen zwischen den Charakteren Lancelot, Arthur und Perceval frei auswählen.

Warriors of Fate
Ein mangabasiertes Arcadegame. Fünf große Krieger ziehen in den Kampf ihr Land zurück zu erobern. Akkila-Orkhan von Shang-Lo ist der böse Anführer, den es nach neun Stages zu stürzen gilt. Vom zeitlichen her, spielt sich die Geschichte zur Zeit der Drei Königreiche ab. Hier gibt es im geschichtlichen Zusammenhang auch zwei verschiedene Versionen, je nachdem ob man die japanische Originalfassung oder die USA Version spielt. Macht Euch jedoch auf richtig coole Charaktere und eine detaillierte Beat ’Em Up-Welt gefasst. Ein Augenschmaus für Pixelklopper.

Armored Warriors
Amored Warriors und Battle Circuit haben es geschafft, zum ersten Mal auf der Konsole zu erscheinen. Ein besonderer Genuss für die Oldschoolfans. Im Jahr 2281 unterzeichneten die United-Earth-Regierung und die Fürstentümer von Raia einen Waffenstillstandsvertrag, der einen Krieg beendet. Ein Jahr später wird die Raia Hauptstadt durch eine unbekannte Armee eingenommen. Nun liegt es an der United-Earth-Regierung, die Hauptstadt zurückzugewinnen, die Bürger zu retten und die Feine auszumerzen. Gott sei Dank sind wir mit mächtigen Mechs ausgestattet, die kräftig austeilen können. Was mir besonders gut gefällt ist, dass man unsere Mechwarrior auch mit Upgrades und anderen Waffenarmen ausstatten kann. Ein Spielhallentraum.

Battle Circuit
Battle Circuit spielt auf einer alternativen, zukünftigen Erde und dreht sich um eine Gruppe von Kopfgeldjägern, die den verrückten Wissenschaftler Dr. Saturn gefangen nehmen und eine ausgeklügelte Computer-CD mit einem Programm namens „Shiva System“ sichern müssen. Die Charaktere und das Universum in Battle Circuit bietet viel Liebe zum Detail, es sind die Kleinigkeiten, die das Spiel immer und immer wieder spielenswert machen.

Neuerungen

Rein optisch wurden die Games weitgehend in ihrem Originalzustand belassen, was dem Retroflair aber nur zuträglich sein kann. Wenn man möchte kann man seinen Bildschirmrand mit anderen Rahmen verzieren.

Nettes Beiwerk ist zum Beispiel, dass es für fleißige Retrospieler auch einiges an Trophäen zu sammeln gibt. Das motiviert – ebenso wie die Möglichkeit, sich online oder lokal auf eine Reise in die Arcadezeit zu begeben.

Keine Angst, im Capcom Beat ’Em Up Bundle wurde trotzdem einiges der heutigen Zeit angepasst. Zum Beispiel haben wir eine Option an jeder Stelle beliebig speichern zu können. Da vereinfacht vieles. Was haben wir damals geflucht, keine Leben (oder Kleingeld für den Automaten) mehr zu haben und komplette Levels oder das Spiel neu zu beginnen. Nichts da. Jetzt starten wir bequem an unseren Speicherpunkten.

Die Extras

Neben den Spielen ist beim Kauf eines Retrobundles immer entscheidend, was sich noch in der Sammlung befindet und ob diese sein Geld wert ist. Ein richtiges Highlight setzt hier das Museum, wo Ihr neben Skizzen und Galerien auch Fotos von den Original Arcadeautomaten und andere Bilder der Geschichte zu den Titeln zu sehen bekommt. Ein erneuter Pluspunkt ist der Fakt, dass alle originalen Spieldesign-Dokumente extra eingescannt wurden.

Multiplayer & Online

Capcoms Beat ’Em Up Bundle bietet uns die Möglichkeit auch mit einem Freund lokal vor dem Fernseher gemeinsam die Spiele zu bestreiten. Haben wir keine Freunde, bei dem Satz muss ich selbst lachen, dürfen wir uns auch online mit anderen Mitspielern verbinden. Entweder joinen wir einem bestimmten Spiel, oder Raum, oder machen glatt selbst ein Raum auf. Alles funktionierte bei meinem Test tadellos ohne Verbindungsabbrüche. Einen kleinen Minuspunkt verbucht an der Stelle das Archievement- bzw. Trophäensystem: Spielen wir online bei anderen mit, bekommen wir keine Auszeichnung, wenn wir ein Spiel durchgespielt haben. So geht es übrigens unserem zweiten lokalen Spieler auch. Hätte man fairer lösen können, zumindest beim lokalen Spiel, wo jeder von Anfang bis Ende die gleiche Leistung bringt, das ist nun aber kein Beinbruch, denn die Spiele spielen sich allesamt schnell durch und sind sowieso ausgelegt, sie immer und immer wieder zu spielen.

Fazit

Wie erwartet sind die Titel und der Umfang an Extras im Capcom Beat ’Em Up Bundle eine helle Freude für jeden Arcade und Retro Beat ’Em Up Fan. Wir bekommen sieben Spiele, die auch heute noch einen großen Spaß mit sich bringen und vor allen Dingen zwei Spiele (Amored Warriors und Battle Circuit), die noch nie zuvor auf einer Konsole erschienen sind. Jeder Retrofan weiß, wie schwer und kostspielig es ist, an das Originalmodul der Spiele heranzukommen, darum finde ich das Verhältnis zu Preis und Leistung noch akzeptabel. Bitte kommt mir jetzt nicht mit der Rom-Emulations-Diskussion, denn das Bundle bietet so viel mehr: Zum Beispiel online oder lokal mit anderen spielen und die genialen Designdokumente aus dem Galerie-Modus.

Letztendlich müsst Ihr am Ende selbst entscheiden, für welche Plattform Ihr Euch das Bundle zulegen wollt. Habt Ihr Entscheidungsfreiheit, dann empfehle ich Euch die Switch Version, da man diese natürlich mitnehmen und praktisch überall alleine oder mit Freunden spielen kann. Jedoch solltet Ihr bedenken, dass neuerdings Nintendos Onlineservice auch wie bei Sony und Microsoft ein paar Taler kostet, wenn Ihr gegen bzw. mit Leuten aus aller Welt spielen mögt.

Ich persönlich hätte mich noch auf ein paar Titel mehr gefreut, die in dieser Sammlung einen würdevollen Platz eingenommen hätten, wie zum Beispiel das herrlich abgedrehte Cadillacs and Dinosaurs oder das obergeniale Alien vs. Predator, aber man kann nicht alles haben.

Leider gibt es auch ein paar Minuspunkte in gleicher Weise zu verzeichnen, denn das Bundle enthält nur grundlegende Konfigurationsoptionen und hat keine Bildschirm- oder Filtereinstellungen, wie es bei anderen Sammlungen schon Standard ist, sondern bietet nur einen auswechselbaren Bildschirmrand. Der Museumsinhalt ist wirklich grandios, aber ich hätte gerne noch ein kleines Stückchen mehr gewollt. Ein gewisses Sahnehäubchen, wie Soundtracks von den Spielen, oder Interviews.

Retro Beat ’Em Up und Arcade Fans können unbedenklich zugreifen und in Erinnerungen schwelgen und Neulinge sei es dringend von mir ans Herz gelegt, ein Stück Videospielkultur nachzuholen, sofern man Sidescroller mag. Man sollte sich aber bewusst sein, dass Capcoms Beat ’Em Up Bundle keine umfassende Sammlung beinhaltet, dennoch ein paar schöne und zwei auf Konsolen unveröffentlichte Titel parat hat.

Wertung

8

Fazit

8.0/10
  Review
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24. September 2018 1
1 Comment
  • Björn 5 Jahren ago

    Allein wegen Knights of the Roundund der Online-Möglichkeit ist dieses Bundle sowas von gekauft 😀

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