22. März 2019

Devil May Cry 5 im Test

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Nach über zehn Jahren Stillstand der Hauptreihe und einer von Fans überwiegend nicht sonderlich geliebten Neuinterpretation durch Ninja Theorys DmC, hat Capcom kürzlich Devil May Cry 5 aus dem Ärmel geschüttelt. Endlich geht es wieder in alter Manier und mit den liebgewonnenen Charakteren auf Dämonenjagd. Ob sich der Kauf des Spiels wiederum lohnt oder nicht und der Titel an alte Erfolge anknüpfen könnte, erfahrt ihr im folgenden Test.

Devil May Cry 5

Dämonenjagd mit Dante, Nero und V

Für Neulinge kann eine Zusammenfassung der bisherigen vier Teile abseits der Ninja Theory Auskopplung angesehen werden, um die perfekte Grundlage zum Spielen von Devil May Cry 5 zu erhalten. Die Story spielt viele Jahre nach Teil 4 und der bereits bekannte Nero, welcher mittlerweile nur noch mit einem Arm gegen Dämonen kämpft, begibt sich auf den Weg nach Red Grave City, um einen beunruhigenden Vorfall zu untersuchen. Verantwortlich ist hierfür selbstverständlich und DmC-typisch ein besonders starker und gefährlicher Dämon mit seinen unzähligen Schergen, welchem Dante, Nero und der bisher unbekannte V in einer Spielzeit von 10 bis 15 Stunden ordentlich den Arsch versohlen. Wie gewohnt ist die Geschichte durchaus ernst, das Spiel wird durch seinen charmant eingesetzten und oftmals übertriebenen Humor zu Freuden der Fans jedoch auch selbstironisch dargestellt. So kennen und lieben wir Capcoms Dämonenschnetzler, nicht wahr?

Devil May Cry 5

Abwechslungsreiche Kämpfe

Das Gameplay bleibt sich weiterhin treu und verbindet angenehm schlauchige Levelabschnitte mit einer ordentlichen Ladung an Gegnern verschiedenster Art und Aussehens. Diese werden mit einem flotten, jedoch nicht zu hektischen Kampfsystem und den unterschiedlichsten Methoden geplättet, welches euch zudem die Möglichkeit gibt, den Angriffen eurer Gegner durch Ausweichrollen zu entfliehen. Diese sind allerdings nur bei anvisierten Kontrahenten und seitlich ausgeführt möglich. Während Dante über verschiedene und teils sympathisch bescheuerte Nah- und Fernkampfwaffen verfügt, kämpft Nero mit seinem Schwert, einer Schusswaffe und seinen mechanischen Armen, welche verschiedene Vor- und Nachteile mit sich bringen und je nach Spielstil angelegt werden können. V wiederum besitzt keine außerordentliche Begabung im Kämpfen und lässt dies seine drei Begleiter erledigen, welche er aus dem Kampf heraus beschwören kann.

Alle drei Charaktere führen Angriffe über Kombos aus, diese können im Menü allerdings auch so eingestellt werden, dass sie automatisch ausgewählt werden. Ansonsten funktioniert es aber auch mit wildem Button mashing Devil May Cry 5 durchzuspielen. Für besonders herausragende und abwechslungsreiche Kombos erhaltet ihr sogar eine SSS-Wertung. Welchen Charakter ihr wann spielen dürft, könnt ihr im ersten Spieldurchlauf nur an einzelnen Punkten festlegen, verfügt im Anschluss jedoch über die komplette Entscheidungsfreiheit, um auch das letzte Detail und Geheimnis aus Devil May Cry 5 zu entdecken.

Devil May Cry 5

Der Fluch der Mikrotransaktionen

Wie gewohnt könnt ihr euch mit in der Spielwelt entdeckten und verdienten Orbs aufleveln und auf diese Weise neue Fähigkeiten freischalten, wodurch die Wahrscheinlichkeit Devil May Cry 5 recht problemlos zu bezwingen immer weiter steigt. Wer es besonders knackig mag, sollte den Schwierigkeitsgrad mit der Zeit auf jeden Fall ein Stückchen hochschrauben. Leider ist es erneut möglich, wie bereits im vierten Teil der Reihe, Orbs per Echtgeld im Store eurer Plattform zu erwerben. 100.000 Orbs sind in diesem Fall für 1,99 € zu erwerben, welche in der Deluxe Edition bereits als Zusatz enthalten sind. Bei Singleplayer-Games haben Mikrotransaktionen dieser Art meines Erachtens jedoch nichts suchen, auch wenn sie zu einem sehr günstigen Preis erhältlich sind. Es gibt genügend SpielerInnen, die es nicht aushalten lange auf gewisse Fähigkeiten zu sparen und den Kauf sehr schnell tätigen. Kluger, jedoch blöder Schachzug auf Seiten Capcoms.

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Dämonisch-Cooles Design

Das Design der Charaktere, Gegner und Umgebung ist unverkennbar beeindruckend in Szene gesetzt. Die menschlichen Spielfiguren überzeugen durch realistische Gesichtszüge und ihre Gestik, während die Gegner und teils riesigen Bosse vom gruseligen bis hin zu furchteinflößendem Look alles mit sich bringen, was ein Devil May Cry mit den heutzutage technischen Möglichkeiten beinhalten sollte. Möglich ist die perfekte Optik durch Capcoms RE Engine, welche auch für Resident Evil 7 und das Remake des zweiten Resident Evil-Teils eingesetzt worden ist. Von den Lichteffekten, bis hin zu dem realistisch glänzendem Blut und düsteren sowie atmosphärischen Schauplätzen. Zudem läuft das Spiel in der von mir getesteten PS4-Version fast durchgängig flüssig, die Xbox One X und PS4 Pro sollen darüber hinaus eine 4K-Auflösung und 60 Bilder pro Sekunde ermöglichen.

Fazit

Devil May Cry 5 ist in vielerlei Hinsicht eine ziemliche Genre-Perle und ein würdiger Nachfolger Capcoms Kultreihe. Die Charaktere sind charmant in Szene gesetzt und es dauert nicht lange, bis man als Spieler auch zu den Neuankömmlingen sowie Dante und Nero eine Bindung aufbaut. Die Kämpfe fühlen sich gut an, die Levelabschnitte sind wie gewohnt angenehm schlauchig und das Design setzt absolut neue Maßstäbe, ein Hoch auf die RE Engine. Auch die Spielzeit ist mit seinen 10 bis 15 Stunden perfekt angesetzt, weshalb sich ein zweiter Spieldurchgang definitiv anbietet. Negativ aufgefallen ist mir jedoch das Ausweichen, für welches die Gegner permanent anvisiert werden müssen und die Mikrotransaktionen für die wichtigen Orbs, welche in einem Devil May Cry einfach absolut nichts zu suchen haben – egal, wie günstig sie auch sein mögen. Des Weiteren sei erwähnt, dass Devil May Cry-Neulinge mit häufigen, oftmals abgedrehten und in den bescheuertsten Situationen eingesetzte Zwischensequenzen rechnen müssen – Fans werden dies selbstverständlich lieben und keinesfalls anders wollen. Ich für meinen Teil muss am Ende, auch wenn mir Devil May Cry 5 wirklich sehr viel Spaß machte und ich es gerne durchgespielt habe, mein Dämonenherz im Gesamten dann aber doch stärker für DmC aus dem Hause Ninja Theory schlägt, auch wenn diese Aussage kontrovers sein mag.

Devil May Cry 5 ist für PC, PS4 und Xbox One erhältlich.

Wertung

8

Wertung

8.0/10
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