Das Fazit
Meine erste Begegnung mit Fist of the North Star entpuppt sich tatsächlich als harter Kampf – und zwar zwischen den Pros und Contras. Die post-apokalyptische Geschichte in einer Welt voller unverkennbarem Mad Max-Flair spricht mich sehr an, ich fiebere bei Kenshiros Suche nach seiner Verlobten mit und habe aus Interesse noch in der ersten Spielwoche mit dem Lesen des Mangas begonnen – die auf der Yakuza-Serie basierenden Spielmechaniken hingegen animieren mich nicht gerade auch in diese Richtung meinen Horizont zu erweitern. Die Kämpfe reißen einen immer ein bisschen aus dem fast schon rollenspielähnlichen Gameplay heraus (es gibt einen Skill-Baum, eine begrenzte Open World, diverse Läden, viele optionale Dialogmöglichkeiten sowie Nebenaufgaben, ein Level-System) und dafür, dass der ganze Prozess mit seiner Einleitung immer ein wenig aufgebauscht wirkt, macht das eigentliche Kämpfen gar nicht so viel Spaß. Die simpel zusammenzusetzenden Kombos wirken alle sehr ähnlich (zumindest bis man sehr spät im Spielverlauf weitere Möglichkeiten freischaltet) und die blutigen Spezialattacken, die sich immer nur auf einen Gegner beschränken, entwickeln sich schnell eher zum zeitraubenden Störfaktor – auch wenn ich die von einem coolen Ansager ausgerufenen und ziemlich albern klingenden Namen der Techniken dabei liebe. Abwechslung bieten die zahlreichen Minispiele und Nebenaufgaben, von denen man nach einigen Spielstunden buchstäblich erschlagen wird. Kenshiro als Wüstenrennfahrer, als Barkeeper, als Arzt, als Club-Manager… meistens sind die Minigames sehr simpel gehalten, erfordern eine schnelle Tastenkombination, das Nutzen der Bewegungssteuerung oder ein kleines Rythmusspiel – in sich also nichts Anspruchsvolles oder Langzeitmotivierendes, als Element in der Masse und alberne Spielerei zwischen der ernsten Story ist das sehr willkommen.
Lost Paradise hat also definitiv seine Mängel, macht unterm Strich aber zweifelsohne Spaß und hat sehr viel zu bieten – nicht zuletzt eine ganze Menge Spielzeit für sein Geld.
Wir danken unserem Gastautor Thomas W. „LorD Avenger“ für diesen Test.
1 Comment
Danke für den Test. Ich werde mir das Spiel wohl demnächst in einem Angebot zulegen. Schade, dass es das nicht für den PC gibt.